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"Elegant, herausfordernd und wunderschön"

Pirouetten und Allégro: Solistin Laura Pappert tanzt bei "La Danse" um die Wette

Ballett ist Training, Kraft, Ausdauer, Präzision und für viele der wohl absolute Traum. Ballett ist Training, Kraft, Ausdauer, Präzision und für viele der wohl absolute Traum.
Fotos: Carina Jirsch

13.03.2025 / FULDA - Elegant dreht sie ihre Pirouetten und bewegt sich auf der großen Bühne. Sie ist eins mit der Musik, vergisst alles um sich herum und lebt ihre Rolle leidenschaftlich aus. Sie ist ehrgeizig, ambitioniert und hat ein großes Ziel: das Publikum zu begeistern. Beim Ballett geht es darum, eine Geschichte zu erzählen und Emotionen auszudrücken. Es geht darum, an sich zu glauben und sein Potenzial voll auszuschöpfen. Es geht darum, frei zu sein und alle negativen Gedanken beiseitezuschieben.



Ballett ist Training, Kraft, Ausdauer, Präzision und für viele der wohl absolute Traum. Jan-Andreas Hönscher (49) hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht – tanzte selbst einige Jahre auf den verschiedensten Bühnen der Welt und führt seit mittlerweile 20 Jahren erfolgreich das "La Danse" in der Fuldaer Rabanusstraße. Ausnahmetalent Laura Pappert (26) ist schon 18 Jahre lang dabei und aus der Ballettschule definitiv nicht mehr wegzudenken. OSTHESSEN|NEWS hat die beiden zum Sportgespräch getroffen.

Vor der dänischen Königin auftreten? Abgehakt!

Jan-Andreas Hönscher ist 49 Jahre alt, geboren und aufgewachsen in Fulda und von klein auf leidenschaftlicher Ballerino. Er studierte in Mannheim an der Akademie des Tanzes (Diplomtanz und Tanzpädagogik), war mehrere Jahre lang in unterschiedlichen Theatern unterwegs und hatte etliche feste Engagements. "Ich bin sowohl in Deutschland als auch im Ausland herumgekommen. Highlight: In 2003 durften wir vor der dänischen Königin auftreten. Das war ein besonderer Moment, der mich noch einmal mehr in meiner Leidenschaft bestätigt hat", erinnert sich Hönscher zurück.

Schon während des Studiums war ihm klar, dass er später als Ballettlehrer arbeiten möchte. "Die Tänzerlaufbahn ist ziemlich kurz und kann sich aufgrund von Verletzungen sogar noch mehr verkürzen", erklärt der 49-Jährige. Und so kam er wieder in seine Heimatstadt nach Fulda zurück und eröffnete in 2005 das "La Danse" in der Rabanusstraße in Fulda, das er von seiner ehemaligen Ballettlehrerin übernommen hat. "Zwar wäre ich gerne länger am Theater geblieben, letztendlich war es aber die richtige Entscheidung. Ganze zwei Jahre lang habe ich damit gehadert - mich aber aufgrund von Familie und Heimat dafür entschlossen."

Ausnahmetalent Laura Pappert (26) ist seit 18 Jahren mit dabei

Knapp 300 Tänzerinnen und Tänzer - im Alter von vier bis 70 Jahren - sind in der Ballettschule aktiv. Darunter auch Laura Pappert (26) aus Fulda, die seit 18 Jahren mit von der Partie ist. "Zwischenzeitlich habe ich studiert, bin aber immer wieder gerne zurück nach Fulda gekommen. Und das hat auch sehr viel mit diesem Studio zu tun", findet sie im O|N-Gespräch. Nachdem die 26-Jährige ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften erfolgreich abgeschlossen hat, arbeitet sie hauptberuflich am Frankfurter Flughafen. In ihrer Freizeit trainiert sie zweimal die Woche bei "La Danse" und hat sich über die Jahre weiterentwickelt. Doch was braucht man eigentlich, um erfolgreich zu sein? "Auf jeden Fall viel Durchhaltevermögen, Ehrgeiz und den Willen, an sich zu arbeiten. Außerdem sind Feedback und Korrekturen ganz wichtig, damit man sich immer weiter verbessern kann", erklärt sie.

"Wir sind hier wie eine große Tänzerfamilie"

Trotz allem sind Selbstzweifel und mentale Unzufriedenheiten in diesem Sport leider nicht selten: "Die muss man aber wegschieben. Man sollte seine Grenzen kennen und genau wissen, woran man noch arbeiten muss. Man sollte von seinem Potenzial überzeugt sein und trotz allem nie die Freude verlieren", so Pappert. Dazu ergänzt Hönscher: "Die gesunde Mischung aus Spaß und Lernen macht es aus."

Während des Sportgesprächs wird immer wieder deutlich, wie pudelwohl sich die 26-Jährige bei "La Danse" fühlt: "Wir sind hier wie eine große Tänzerfamilie und feuern uns immer wieder gegenseitig an." Einmal im Jahr treten die Tänzerinnen und Tänzer auf die große Bühne und begeistern das Publikum mit klassischen Darbietungen zu "Dornröschen", "Schwanensee" oder auch "Der Nussknacker". "Die Aufführungen haben sich mittlerweile herumgesprochen und sind tatsächlich immer sehr schnell ausverkauft", so Hönscher.

"Sobald die Musik anfängt, bin ich komplett in meiner Rolle"

Laura spielte schon in der Vergangenheit die ein oder andere Hauptrolle und glänzt immer wieder mit ihrem schauspielerischen und tänzerischen Talent. "Man hat schon früh gemerkt, dass sie ziemlich ehrgeizig ist. Gerade wenn es um Rollen geht, kann sie sich super hineinversetzen. Sie ist technisch gut, hat in den letzten Jahren viele Fortschritte gemacht und sich immer weiterentwickelt", so Hönscher. Die 26-jährige Ballerina ist also ein echtes Ausnahmetalent.

Abschließend wollten wir noch wissen: Wie ist eigentlich das Gefühl auf der großen Bühne? "Da steht nicht die Laura, sondern die verkörperte Rolle. Das Theater hat eine besondere Atmosphäre: Man ist komplett in der Szene und was drumherum passiert, ist egal. Vor einem Auftritt bin ich immer sehr nervös und voller Adrenalin, aber sobald die Musik anfängt, spiele ich in meiner Rolle. In Zukunft will ich will noch lange mit dabei sein und das Tanzen ins hohe Alter mitnehmen. Denn für mich ist es ein Ort, an dem ich abschalten kann." (Julia Schuchardt)+++

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