OSTHESSEN|NEWS-Sportgespräch (22)
Sergej Braun: Vor 30.000 Fans zu kämpfen, ist noch mal eine andere Dimension
Fotos: Yannik Overberg
06.10.2022 / FULDA -
Sergej Braun ist Fuldas bekanntester Kampfsportler. Der 33-Jährige ist mehrfacher Weltmeister und Europa-Champion im Kickboxen und hat in seiner Karriere schon einiges erlebt. Am Wochenende steht aber auch für ihn eine Premiere an. Braun wird erstmals im Rahmen einer Glory-Fightnight vor mehr als 30.000 Zuschauern in Arnheim (Niederlande) kämpfen. Im OSTHESSEN|NEWS-Sportgespräch spricht er über seinen nächsten Karriereschritt, seine Pläne mit dem neuen Veranstalter und die nächste Auflage des "Battle of Barock".
O|N: Sergej, am Samstag bestreitest du deinen ersten Kampf für einen neuen Veranstalter, Glory-Kickboxing. Was steckt dahinter?
Sergej Braun: Glory gehört zu den größten Kampfsport-Organisationen der Welt. Im Kickbox-Bereich ist sie sogar die größte. Ich stehe jetzt mit meinen großen Vorbildern, deren Kämpfe ich früher bei Eurosport angeschaut habe, in einem Ring. Damals wollte ich immer dorthin kommen, wo sie sind - und am Wochenende geht dieser Traum in Erfüllung.
Braun: Der Kampfabend findet in einem Stadion mit 35.000 Zuschauern statt. Und was ich bisher gehört habe, dürfte es auch ziemlich ausverkauft sein. Das ist natürlich noch einmal eine andere Dimension. Die größte Kulisse, vor der ich bisher gekämpft habe, waren 12.000 Zuschauer in Russland. Die Vorfreude ist also riesig. Aber im Endeffekt ist es nur ein Kampf, wie jeder andere.
Braun: Wir hätten ja schon mal gegeneinander kämpfen sollen. Das war vor zwei Jahren in Frankfurt bei der Mixed-Fight. Damals hatte er aber das Gewicht nicht geschafft. Jetzt treffen wir uns in einer anderen Gewichtsklasse wieder. In den sozialen Netzwerken gelte ich als Außenseiter, aber das ist mir egal.
Du hattest dich im Juni schwer am Innenband verletzt. Wie sehr hat dich das in der Vorbereitung beeinträchtigt?
Braun: Damals hab ich mir das Innenband abgerissen. Inzwischen ist allerdings alles gut verheilt. Allerdings hatte ich diesmal weniger Zeit, mich auf den Kampf vorzubereiten. In der Regel sind das bei mir acht Wochen, dieses Mal waren es jetzt nur fünf. Ich fühle mich aber dennoch gut.
Wie geht es nach deiner Premiere bei Glory weiter?
Braun: Ich habe einen Vertrag über zwei Jahre und fünf Kämpfe unterschrieben. Wenn beide Seiten zufrieden sind, können es auch sieben Kämpfe werden. Es wird also eine längere Zusammenarbeit. Und das Ziel ist es, jetzt erstmal meinen Gegner zu schlagen und in ein paar Kämpfen den Titel mit nach Fulda zu bringen.
Ein anderes großes Thema ist "Battle of Barock". Die Premiere 2019 war ein voller Erfolg. Nach zwei Jahren Corona-Pause kehrt der Kampfabend jetzt wieder zurück. Wie ist dort der Stand der Dinge?
Braun: Es ist alles unter Dach und Fach. Die Veranstaltung wird am 29. Oktober stattfinden, es sind bereits auch fast alle Karten verkauft. Dieses Mal wird die Veranstaltung auch an zwei Tagen stattfinden. Samstags ist die große Figtnight, bei der ich einen Titelverteidigungskampf bestreiten werden. Sonntags sind dann die Kinder und Anfänger dran. Wir freuen uns mega darauf.
Der Kampfsport genießt nicht immer einen guten Ruf. Was entgegnest du Leuten, die sagen, Kampfsport sei zu brutal?
Braun: Kampfsport ist an sich ein Sport wie jeder andere. Nur wird hier viel mehr Wert auf Respekt gelegt. Dass Kämpfer im Ring mal die Kontrolle verlieren, kommt so gut wie nie vor. Ganz im Gegenteil: Es sind die ausgeglichensten Menschen, die ich kenne. Das hat viel mit Disziplin zu tun.
Du trainierst in deinem Gym ja auch Kinder und Jugendliche. Wie viel bedeutet dir das?
Braun: Sehr viel. Ich habe dadurch die Möglichkeit, meine Erfahrungen an Kinder und Jugendliche weiterzugeben, so dass der Sport am Leben bleibt. Ich will den Kids beibringen, im Leben nicht aufzugeben. Der Kampfsport ist dafür ideal.
Was macht denn einen guten Kämpfer aus?
Braun: Disziplin und Durchhaltevermögen. Den Rest kann sich jeder antrainieren (lacht).
Sergej Braun, vielen Dank für das Gespräch (fh)+++
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