Klischee "Alte-Männer"-Spiel?

Boule ist die Kunst mit den Kugeln: "Ich bin sofort süchtig geworden"

Wolfgang Kapfer (li) und Christian Brüsch (re) brennen fürs Boule-Spielen.
Fotos (2): Maurice Schumacher

12.10.2025 / FULDA - Es ist die Kunst mit den Kugeln! Boule ist als traditionsreiches Wurfspiel vor allem im Nachbarland Frankreich seit jeher bekannt und beliebt. Boule lockt als Zeitvertreib und Wettstreit nicht nur die Älteren von uns. Es ist ein Sport für alle Generationen und diese Leidenschaft hat vor allem zwei Menschen aus der Region besonders erfasst.


Schon zu Beginn des OSTHESSEN|NEWS-Sportgesprächs wird deutlich: Wolfgang Kapfer und Christian Brüsch brennen für Boule. Die beiden sind im Verein "Boulodromedare Fulda e.V." aktiv und plaudern aus dem Nähkästchen, was dieses Wurfspiel eigentlich so besonders macht. Welche Eigenschaften braucht man, um erfolgreich zu sein? Lesen Sie selbst!

"Ich habe das erste Mal geworfen und bin sofort süchtig geworden"

Schon seit mehreren Jahrzehnten begeistert die Sportart "Boule" in der Region sowohl Alt als auch Jung. 1991 erfolgte die Gründung der "Fliedetaler Dromedare", die sich rund 17 Jahre später mit den Fuldaer Boulespielern zu den "Boulodromedare Fulda e.V." zusammenschlossen. Mittlerweile sind im Verein mehr als 70 Mitglieder aktiv – es gibt jeweils vier Ligamannschaften. Und eine davon hat sogar den Aufstieg in die Hessenliga geschafft. "Jetzt sind wir endlich auch im Leistungssport angekommen", berichtet Vereinspräsident Wolfgang Kapfer ganz stolz.

Der 60-Jährige wohnt in der Rhön und spielt seit nunmehr zehn Jahren Boule. Zuvor war er als Sportschütze tätig, fand aber im Wurfspiel seine ganz große Leidenschaft. "Ich habe das erste Mal geworfen und bin sofort süchtig geworden", erinnert er sich zurück. Seine Vorbilder und Identifikationsfiguren sind unter anderem der Franzose Dylan Rocher oder der Deutsche Norbert Koch. "Letzterer ist ein sehr versierter Spieler, der viel für die Jugend und den Ruf des Sports macht."

"Um erfolgreich zu sein, ist Fokus, Konzentration und richtiges Training wichtig"

Beim Boule wirft man Metallkugeln so nah wie möglich an eine kleine Zielkugel, das "Schweinchen". Das Spiel wird in Runden gespielt, wobei jede Mannschaft abwechselnd die Kugeln wirft, um näher am Schweinchen zu sein als der Gegner. Boule kann man zusammen oder auch alleine spielen - eine Altersgrenze gibt es nicht. "Um erfolgreich zu sein, ist Fokus, Konzentration und richtiges Training unfassbar wichtig", erklärt der Vereinspräsident.

Die "Boulodromedare Fulda e.V." bieten verschiedenste Veranstaltungen an - erst vor zwei Wochen luden die Verantwortlichen zu einem großen Turnier ein. Mit dabei waren knapp 200 begeisterte Menschen - darunter sowohl Einsteiger als auch Profis. "Das Event wurde sehr gut angenommen, es herrschte eine tolle Laune auf dem Platz", resümierte Kapfer ganz zufrieden. Boule ist für jeden etwas - egal ob Frau oder Mann, egal ob Alt oder Jung. Auch zum Thema Inklusion gibt es viele Angebote und die werden sogar ziemlich gut angenommen. "Boule ist aktiv, offen und verbindend", so beschreibt Christian Brüsch die Sportart in drei Worten.

Die Spielerinnen und Spieler trainieren derzeit zweimal die Woche am Fuldaer Umweltzentrum – dazu kommen einige Einzeleinheiten. "Schwierig ist die Größe unseres Areals, weil wir so gut wie keinen Platz für unser Equipment haben. Wir würden uns über ein eigenes Sportgelände freuen, das unseren Ansprüchen entspricht", betonen die beiden im Interview. Interessierte können hier auf der Homepage vorbeischauen oder sich im Training mal selbst ausprobieren. Viel Spaß! (js)+++

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