OSTHESSEN|NEWS-Sportgespräch (77)

Keanu Banh: Der große Vorteil ist, dass wir nur punktuell Verstärkung bekommen

Keanu Banh war zu Gast im O|N-Sportgespräch
Fotos: Finn Rasner

25.10.2023 / FULDA - Im Schatten der großen Regionalligamannschaft geht es fast etwas unter, dass auch die U23 der SG Barockstadt eine bärenstarke Saison spielt. Mit 36 Punkten steht sie an der Tabellenspitze der Verbandsliga Nord und begeistert mit aufregendem Offensivfußball. Vor dem Topspiel gegen den Tabellenzweiten Wolfhagen am Sonntag (14 Uhr) spricht Kapitän Keanu Banh im OSTHESSEN|NEWS-Sportgespräch über die Gründe für den Höhenflug, den großen Unterschied zu den vergangen Jahren und ob er sich den Sprung in die Regionalliga-Mannschaft zutraut. 


Im OSTHESSEN|NEWS-Sportgespräch lassen wir immer Menschen aus verschiedenen Sportarten der Region zu Wort kommen. Wir erzählen die Geschichte hinter der Geschichte. Heute folgt Teil 77 der Serie.

O|N: Keanu, am Wochenende steht das Topspiel gegen Wolfhagen auf dem Programm. Wie groß ist die Vorfreude? 

Keanu Banh: "Natürlich riesig. Jeder von uns ist heiß auf das Spiel und sollte sich genau so drauf freuen, wie ich das tue. Ich denke, wir haben uns dieses Spiel auch irgendwo verdient. Dass es jetzt Erster gegen Zweiter ist, ist natürlich umso schöner. 

O|N: Laut eurem Trainer Sebastian Sonnenberger vergangene Woche habt Ihr beim 6:0 Sieg in Vellmar die beste Halbzeit der Saison gespielt. Was macht Euch aktuell so stark? 

Banh: Wir haben eine gewisse Konstanz, die uns in den letzten Jahren immer so ein bisschen gefehlt hat. Das merkt man. In den letzten Spielen gegen Vellmar und Willingen hat man gesehen, was wir können. Wir spielen aktuell den Fußball, der von uns gefordert wird. 

O|N: Wie erklärst Du dir diese Konstanz? Auch in diesem Jahr habt Ihr wieder zahlreiche nominelle A-Jugendspieler eingesetzt. Eine so junge Mannschaft unterliegt ja normalerweise Schwankungen. 

Banh: Man muss erstmal klar sagen, dass auch die Spieler, die noch in der A-Jugend spielen könnten, jede Menge Qualität haben. Der große Vorteil in diesem Jahr ist, dass wir fast durchgängig mit unserer Mannschaft spielen. Wir wurden immer nur punktuell mit einem oder zwei Spielern verstärkt - egal ob aus der A-Jugend oder der ersten Mannschaft. So kennt jeder die Abläufe, jeder weiß, was wir im Training gearbeitet haben. Das war letzte Saison noch anders. 

ON: Du bist seit 2020 dabei. Für Dich wahrscheinlich auch ein neues Gefühl?

Banh: Ja, das war die letzten Jahre schon immer ein bisschen anders. Es ist einfach ein Unterschied, ob du mit zehn Spielern spielst, mit denen du unter der Woche immer trainierst, oder ob du am Wochenende vier, fünf Spieler dabei hast, die mit der ersten Mannschaft trainieren. 

O|N: Du bist mit jetzt 23 Jahren nicht nur Kapitän, sondern auch schon einer der erfahrenen Spieler in der Mannschaft. Wie definierst Du Deine Rolle? 

Banh: Ich versuche auf jeden Fall ein Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainer zu sein. Ich bin immer jemand, der vorneweg geht. Ich will aber vor allem den jungen Spielern helfen. Sie sollen sich an mir orientieren und jederzeit zu mir kommen können. 

O|N: Hat sich Deine Rolle durch den neuen Trainer Sebastian Sonnenberger geändert? 

Banh: Mit ihm kam jetzt noch mal ein Trainer dazu, der als Spieler auch auf dem Feld Anweisungen gibt. Wir haben einen sehr guten Austausch, er fragt mich nach meiner Meinung, ich hole mir bei ihm Rat. Das passt wirklich sehr gut. 

O|N: Der Sprung in die erste Mannschaft ist nach dem Aufstieg in die Regionalliga noch größer geworden. Würdest Du Dir diesen Sprung zutrauen?   

Banh: Ich war ja zu Beginn der Vorbereitung bei der ersten Mannschaft dabei, habe im Test gegen Hünfeld gespielt und stand gegen die Eintracht im Kader. Zutrauen würde ich es mir, aber man muss natürlich auch abwarten, wie es sich entwickelt. Ich mache mir da jetzt keinen Druck und lass es auf mich zukommen.

O|N: Womöglich spielst Du nächstes Jahr ja erstmal Hessenliga. Auch wenn Eure Trainer davon noch nichts wissen wollen, ist der Aufstieg Euer Ziel? 

Banh: Wir wollen natürlich oben dabei bleiben, aber die Saison ist noch lang und es ist noch nicht mal die Hälfte gespielt. Man muss sehen, wie es sich entwickelt, welche Spieler wir zur Verfügung haben und ob es vielleicht Verletzte gibt. Wir haben ja jetzt auch nicht den größten Kader. Aktuell spielen wir aber eine gute Saison und stehen zu Recht da oben. Was am Ende dabei herauskommt, zeigt dann die Zukunft. 

O|N: Dann lass uns zum Abschluss noch mal auf die FSG Wolfhagen zu sprechen kommen. Was für ein Gegner kommt da am Wochenende auf Euch zu? 

Banh: Wir wissen, dass sie Spieler mit jeder Menge Qualität haben. Mit Rolf Sattorov und Tjarde Bandowski haben sie zwei Spieler, die auch schon in der Regionalliga gespielt haben. Wir wollen aber das Spiel machen. Wir werden uns nicht dem Gegner anpassen. Er soll sich uns anpassen. 

O|N: Keanu, vielen Dank für das Gespräch. (fh)+++

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