Von Lauterbach über Florida nach Hoffenheim

Chiara Hahn lebt den Traum vom Fußballprofi: "Ich will immer weiter nach oben"

Die gebürtige Lauterbacherin hat es fußballerisch ziemlich weit nach oben geschafft.
Foto: picture alliance / foto2press | Oliver Zimmermann

01.06.2025 / FULDA - Frankfurt, Bremen, Florida und Hoffenheim: Die gebürtige Lauterbacherin Chiara Hahn hat es fußballerisch ziemlich weit nach oben geschafft. Schon von klein auf kickt sie auf den verschiedensten Plätzen dieser Welt und lebt den Traum vom Profi-Sportler voll aus. "Ich will immer weiter nach oben", erzählt die 23-Jährige.



Chiara ist Teil des U23-Nationalkaders und seit Sommer 2024 Bundesligaspielerin der TSG Hoffenheim. Im OSTHESSEN|NEWS-Sportgespräch lässt sie ihre bisherige Fußball-Karriere Revue passieren und verrät unter anderem, welche Erinnerungen sie wohl nie vergessen wird. Aber lesen Sie selbst!

"Ich hatte von klein auf immer einen Ball in der Hand"

Groß, athletisch und begabt bis zum Gehtnichtmehr: so kann man Chiara Hahn eigentlich ganz gut beschreiben. Die 23-Jährige ist im Vogelsbergkreis aufgewachsen und spielt Fußball, seit sie vier Jahre alt ist. "Ich hatte von klein auf immer einen Ball in der Hand. Irgendwann hat mich meine Familie im Verein angemeldet und seitdem spiele ich fast ununterbrochen", berichtet sie. Angefangen hat Chiara bei der JSG Lauter und ist dann zur D-Jugend nach Alsfeld-Bechtelsberg gewechselt.

Mit gerade einmal 14 Jahren ist die heute 23-Jährige nach Frankfurt gezogen, um dort professionell Fußball zu spielen. Rund fünf Jahre hat sie in einem Internat in der Mainmetropole gelebt und zusätzlich noch die einen oder anderen Erfahrungen in der U17-Nationalmannschaft gesammelt. 2019 zog es Chiara für zwei Jahre nach Florida aufs College. Anschließend wechselte sie zum Bundesligisten Werder Bremen und ist seit Sommer 2024 nun Teil der TSG Hoffenheim. "Ohne die Unterstützung meiner Familie und meiner Freunde wäre das alles nicht möglich gewesen. Ich bin ihnen so dankbar."

"Das hat mich fußballerisch und persönlich total weiterentwickelt"

An ihre bisherige Fußball-Karriere erinnert sich die 23-Jährige ziemlich gerne zurück: "Die fünf Jahre in Frankfurt haben mich total geprägt, dort habe meine ersten Fußstapfen gesetzt. Nie vergessen werde ich wahrscheinlich mein erstes Bundesligaspiel." Aber auch mit Amerika verbindet sie jede Menge positive Erlebnisse: "Die zwei Jahre haben mich fußballerisch sowie persönlich total weiterentwickelt. In den USA herrscht ein anderer Spirit - wir sind an freien Tagen an den Strand gegangen oder zu Auswärtsspielen mit dem Flugzeug geflogen", berichtet sie.

Weiter ging es bei Werder Bremen: "Da denke ich gerne an mein erstes Spiel gegen Leverkusen zurück. Wir mussten im Abstiegskampf so viele Spiele wie möglich gewinnen und konnten das gegnerische Team mit 2:0 schlagen - das war einfach unglaublich. Nie vergessen werde ich wahrscheinlich auch die Fans im Weserstadion. Man hat Leute im Rücken, die einen unterstützen, sodass man auf dem Rasen noch mehr geben kann."

Seit Sommer 2024 ist Chiara bei der TSG Hoffenheim aktiv und fühlt sich in der Mannschaft einfach pudelwohl. Die Fußballerinnen haben zum Ende der Saison hin einen guten sechsten Tabellenplatz erreicht - Ziel für die nächste Saison ist: "Oben angreifen und im DFB-Pokal weit kommen." Und wer weiß: vielleicht klappt's ja sogar mit dem erhofften Titel! Neben der Champions League hat die 23-Jährige noch einen Wunsch: "Mein Ziel ist es, irgendwann die Einladung für die A-Nationalmannschaft zu bekommen. Es ist eine Ehre, für das eigene Heimatland zu spielen."

"Es war sehr schwer, mich zurückzukämpfen"

Die Verletzungsgefahr ist beim Fußball natürlich ziemlich hoch: wie sieht es bei Chiara aus? "Als ich letztes Jahr zum TSG Hoffenheim gewechselt bin, hatte ich nach gerade einmal fünf Tagen in der Vorbereitung einen Bänderriss am Fuß. Ich musste etwa sieben Wochen lang aussetzen."

Es dauerte nicht lange und dann folgte schon die nächste schlechte Nachricht: "Ich war eine Woche lang fit und wurde im ersten Ligaspiel gegen Freiburg eingewechselt. Da habe ich mich wieder am selben Fuß verletzt und musste um die zwei Monate pausieren. Es war sehr schwer, mich zurückzukämpfen - aber ich weiß, dass Verletzungen eben dazugehören." Seit November steht die 23-Jährige zum Glück wieder verletzungsfrei auf dem Rasen und das bleibt auch hoffentlich weiter so.

Abschließend wollten wir noch unbedingt wissen: Wenn sie nicht Fußballerin geworden wäre, was hätte Chiara sonst beruflich so gemacht? "Ganz früher wollte ich Polizistin werden, jetzt wäre ich wahrscheinlich in Richtung Sportmanagement gegangen", erzählt sie. Ganz froh über ihre Fußball-Profikarriere ist die 23-Jährige aber allemal: "Ich lebe meinen Traum und ich bin froh, dass es so gekommen ist." (Julia Schuchardt)+++

OSTHESSEN|NEWS-Sportgespräch - weitere Artikel

↓↓ alle 131 Artikel anzeigen ↓↓

X