"Man darf keine Berührungsängste haben"

Athletisch und ziemlich hart: Zwei Wasserballer sprechen über ihre Leidenschaft

Paul Wiegand (li) und Paul Purkl (re) teilen gemeinsam ihre ganz große Leidenschaft zum Wasserball.
Fotos: Charlie Rolff

27.04.2025 / FULDA - Sie haben beide nicht nur denselben Vornamen, sondern teilen gemeinsam auch ihre ganz große Leidenschaft zum Wasserball: Paul Wiegand (22) und Paul Purkl (23). Die beiden Fuldaer kennen sich schon von Kindesbeinen an, haben zusammen Maschinenbau in Darmstadt studiert und sind im Wasser auf jeden Fall echte Profis.



Im OSTHESSEN|NEWS-Sportgespräch plaudern die beiden aus dem Nähkästchen und verraten, was Wasserball für sie eigentlich so besonders macht. Als Sportler der "Wasserfreunde Fulda" berichten sie zudem, was sie sich in dieser Saison zum Ziel gesetzt haben und in Zukunft noch so erreichen wollen. Aber lesen Sie selbst!

"Wasserball hat mir schon immer viel Spaß gemacht"

Gleich zu Beginn wird deutlich: Paul Wiegand und Paul Purkl schweben auf einer Wellenlänge. Sie verstehen sich, ohne groß etwas zu sagen. Seit mittlerweile 15 Jahren spielen die beiden im Team der "Wasserfreunde Fulda" und ergänzen sich in ihrer jeweiligen Position. Wie sind die beiden eigentlich zu diesem Sport gekommen? "Als ich in der zweiten Klasse war, bin ich mit meiner Mutter im Rosenbad gewesen. Am Kiosk hat sie einen Flyer von den Wasserfreunden gesehen und das wollte ich dann gerne einmal ausprobieren. Zwischenzeitlich habe ich neben dem Wasserball noch Fußball gespielt - mich mit 16 Jahren aber für Ersteres entschieden", erinnert sich Paul P. zurück. Sein Kumpel ergänzt: "Ich persönlich kenne Wasserball durch meinen Bruder. Ich habe auch wie Paul Fußball gespielt und mich dann aber für Wasserball entschieden, denn irgendwann wurde beides einfach zu viel."

"Unser Team wurde immer mehr zu einer Familie"

Was macht Wasserball für die beiden eigentlich so besonders? "Wasser hat mir schon immer gefallen und die Kombination mit einer Ballsportart hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich hatte zum Glück auch viele Freunde in der Mannschaft, weshalb ich heute immer noch dort bin", so der 23-jährige Paul P. Die beiden Sportler fühlen sich bei den "Wasserfreunden Fulda" einfach pudelwohl und können sich definitiv nicht vorstellen, zu einem anderen Verein zu wechseln. "Unser Team wurde im Laufe der Zeit einfach immer mehr zu einer Familie und liegt mir mittlerweile sehr am Herzen - früher hatten die Auswärtsfahrten sogar einen echten Klassenfahrtcharakter", schmunzelt Paul W.

Im Sportgespräch wollten wir noch wissen, wie Wasserball eigentlich genau funktioniert. "Es ist quasi wie Handball nur im Wasser. Man hat sechs Feldspieler und einen Torwart. Das Feld ist etwa 25 bis 30 Meter lang. Ein Spiel geht viermal acht Minuten lang. Wer im Ballbesitz ist, hat dann rund 30 Sekunden Angriffszeit", so Paul P. Gibt es beim Sport irgendwelche Besonderheiten? "Man darf keine Berührungsängste mit anderen Menschen haben. Es ist ein sehr körperorientierter Sport und man bekommt des Öfteren auch etwas an die Nase", sind sich die beiden Freunde einig. Ergänzend dazu sagen sie noch: "Es ist ein harter und verletzungsintensiver Sport - trotz allem passieren im Fußball deutlich mehr Verletzungen."

"Für Wasserball braucht man Disziplin, Kraft und Ausdauer"

Als 1. Mannschaft der "Wasserfreunde Fulda" spielen die Männer in der 2. Liga Süd - potenzielle Gegner kommen dabei etwa aus Nürnberg, Frankfurt, Friedberg und Weiden. Training findet dreimal die Woche statt, dazu kommen zwei Einheiten im Fitnessstudio. Am Wochenende finden dann entweder Heim- oder Auswärtsspiele statt. Paul W. ist im Wasser als Center-Verteidiger aktiv - Paul P. spielt auf der Position halb links. Welche Eigenschaften sind im Sport besonders wichtig? "Man braucht Disziplin, Kraft und Ausdauer. Wasserball ist ziemlich sprintintensiv", findet Paul P.

Um die 100 bis 150 Zuschauer kommen regelmäßig zu den Heimspielen im Sportbad Ziehers. "Man kann sich also nicht beschweren", sind sich die beiden Sportler einig. Zurzeit schmücken die Männer der "Wasserfreunde Fulda" den fünften Tabellenplatz - Ziel ist es, die Klasse zu erhalten und nicht abzusteigen. "Wir hatten letzte Saison insgesamt vier Abgänge - wenn das nicht gewesen wär, könnten wir definitiv um Platz 3 mitspielen", so Paul P. (Julia Schuchardt) +++

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