Eine Analyse aus dem Herzen der Stadt

Ein letztes Mal alles geben! Wahlkampfstände in der Region

Am Samstag gaben die Parteien und ihre Kandidaten in Fulda noch einmal alles, um ihre Botschaft zu vermitteln und die letzten unentschlossenen Wähler für sich zu gewinnen.
Foto: Hendrik Urbin

23.02.2025 / FULDA - Eine Mischung aus Optimismus und Anspannung liegt in der Luft. Am Samstag geben die Parteien in Fulda und den anderen osthessischen Wahlkreisen noch einmal alles, um ihre Botschaft zu vermitteln und die letzten unentschlossenen Wähler für sich zu gewinnen. Auf dem Universitätsplatz in der Fuldaer Innenstadt ist daher einiges los. OSTHESSEN|NEWS hat mit den Kandidaten gesprochen und die Wahlstände noch einmal genauer unter die Lupe genommen.



Der letzte Tag, um alles zu geben. Ein letztes Mal mit den Bürgern ins Gespräch kommen, um bei der Bundestagswahl am Sonntag das bestmögliche Ergebnis erzielen zu können. Auch auf dem Universitätsplatz in Fulda stehen die Parteien mit ihren Ständen am Samstagmittag den Bürgern Rede und Antwort. Vor Ort sind die CDU, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, SPD, AfD, die Freien Wähler und Volt.

Analyse der Wahlkampfstände am Uniplatz

CDU: Die CDU hat wohl den größten Stand und auch die meisten Besucher. Die Bürger können es sich zu leckerem Essen vom Gasthof "Zur Linde" auf Bierbänken gemütlich machen. Der Spitzenkandidat Michael Brand war natürlich auf vor Ort. Für ihn ist es von großer Wichtigkeit, auch am Tag vor der Wahl noch einmal alles zu geben und mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. "Da wir noch 20 Prozent Unentschlossene haben, ist es wichtig, auf den letzten Metern um jede Stimme zu kämpfen", sagt er im Gespräch mit O|N.

Der Zuspruch am Stand ist groß, die Begeisterung für Brand umso mehr. Noch während des Interviews grüßen ihn die Leute, wünschen ihm viel Glück oder wollen ein Foto mit ihm machen. Brand ist es wichtig, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. "Das Entscheidende ist das direkte Gespräch mit Bürgern, um sie auf den letzten Metern zu überzeugen", sagt er. Einige Themen beschäftigt die Bürger hier ganz besonders: die Wirtschaftswende, Angst um Arbeitsplätze, teure Energiepreise. Außerdem "endlich einen strikten Kurs gegen illegale Migration und für mehr Sicherheit", so Brand.

SPD: Die SPD ist mit der Kandidatin Christine Fischer vor Ort. Auch hier werden fleißig Gespräche mit Wählern geführt, Flyer, Luftballons und Waffeln verteilt. Zwar ist an ihrem Stand weniger los, als beispielsweise bei der CDU, an Besuchern und Gesprächsthemen mangelt es aber definitiv nicht. "Wir wollen hier Rede und Antwort stehen für die Menschen, die noch unentschlossen sind", sagt Fischer. Folgende Themen fallen in den Gesprächen oft: Migration, Wirtschaft, Umwelt und Rente.

Laut Fischer würden sich die Menschen darüber Gedanken machen, ob sie sich das Leben in der Zukunft noch leisten könnten. Zur Umweltthematik sagt sie: "Die Umweltthemen sind zwar komischerweise in den Medien kaum präsent, aber auch das beschäftigt viele Menschen." Die Stimmung an dem Stand ist optimistisch. Die Menschen können ihre Fragen stellen, sich informieren und finden jemanden, der ihre Sorgen ernst nimmt.

Bündnis 90/Die Grünen: An einem Stand mit Flyern, Mandarinen und Popcorn werden auch hier intensive Gespräche mit Bürgern geführt. Das Motto: noch einmal alles geben. "Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist", sagt Kandidatin Marie-Louise Puls. "Wir informieren über das, was wir planen, was wir vorhaben", ergänzt sie. Die Themen sind vielfältig: über die Vereinbarung von Klimaschutz und Wirtschaft, Migration und soziale Fragen wird gesprochen.

Puls ist optimistisch in Bezug auf das Wahlergebnis am Sonntag. Eines ist auch hier besonders wichtig: Die Menschen dazu bewegen, wählen zu gehen. "Wir hoffen und erwarten ein Ergebnis um die 15, 16 Prozent, auch in Fulda. Das wäre grandios, wenn wir die bekommen und deswegen ist es auch wichtig, dass alle auch an die Urne gehen", sagt Puls abschließend.

AfD: An dem Wahlkampfstand der AfD ist einiges los. Mit dabei ist der Kandidat Pierre Lamely. Über welche Themen wird gesprochen, wie läuft der Tag vor der Wahl? Die AfD möchte sich dazu nicht äußern. OSTHESSEN|NEWS wolle die AfD laut Lamely derzeit keine Fragen beantworten.

Die Linke:
Es läuft im Hintergrund Musik, Flyer liegen auf dem Tisch, das Team redet fleißig mit Bürgern. Eines fällt schnell auf: Er dreht sich öfter um Mietpreise. Das bestätigt auch der Kandidat Steven Lorenz. Er wolle den Tag vor der Wahl nutzen, um die Leute zu überzeugen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Der Zuspruch ist gut. "Es kamen schon einige Leute vorbei und haben gesagt, dass sie die Linke per Briefwahl gewählt haben", sagt Lorenz. Auch in Bezug auf das Wahlergebnis ist er optimistisch.

Freie Wähler: Der Stand der Freien Wähler ist unübersehbar. Neben den klassischen Flyern gibt es auch ein Glücksrad und eine große Anzahl an Brötchentüten. Sie haben sich das Ziel gesetzt, 30.000 Brötchen zu verteilen. Eine Aktion, die sich natürlich von den anderen Parteien auf dem Uniplatz abhebt. Kandidat Wilhelm Hartmann treibt ganz besonders ein Thema um: "Unheimlich viele Menschen wissen noch nicht, wen sie wählen sollen. In jedem zweiten Gespräch haben wir das Thema. Wir wollen die Leute grundsätzlich überzeugen wählen zu gehen und dann eben auch die richtige Partei, sprich UNS."

FDP: Am Stand der FDP wird auch viel mit den potenziellen Wählern geredet. Was hier aber besonders auffällt: Eine Dosenpyramide. Diese ist aber nicht normal, sondern mit Bildern von Politikern beklebt. "Durch Zufall kann das nächste Kabinett bestimmt werden", sagt der Kandidat der FDP, Philipp Kratzer, schmunzelnd. Neben den ernsten Wahlkampfthemen darf nämlich auf der Spaß nicht vergessen werden. Davon abgesehen ist ein Thema ganz besonders im Vordergrund. "Eines der wichtigsten Themen ist die wirtschaftliche Situation in Deutschland, wir hatten jetzt zwei Jahre lang kein Wirtschaftswachstum", so Kratzer.

Volt: Auf dem Uniplatz ist auch Volt mit Kandidat Justin Auth vertreten. Ihm ist wichtig: "Dadurch, dass wir vor Ort sind, haben wir die Möglichkeit, unsere Inhalte zu vermitteln, das Interesse daran ist sehr stark. Natürlich ist es aber auch wichtig, sich die Probleme der Menschen anzuhören und auch Feedback zu bekommen." Das Team am Stand versucht den letzten Tag vor der Wahl zu nutzen. "Ich glaube, dass wir mit dem morgigen Tag ein gutes Ergebnis einfahren werden und dass wir Sichtbarkeit bekommen", sagt Auth abschließend.

Fazit

Am Tag vor der Wahl geben die Parteien und ihre Kandidaten noch einmal alles. Ob mit Brötchen, Suppe oder lustigen Gags: Es wird alles unternommen, um morgen ein bestmögliches Ergebnis erreichen zu können. Die Aktionen scheinen zu funktionieren: Am Uniplatz war am Samstag einiges los. Das Thema, das wirklich alle vereint: Die Menschen zum Wählen animieren. Besonders herausgestochen auf dem Uniplatz ist außerdem der große Andrang am Stand der CDU. Inwieweit sich das im Wahlergebnis widerspiegeln wird, zeigt sich am Sonntag.

Auch in den anderen Landkreisen war einiges los an den Wahlkampfstände. Sehen Sie nachfolgend einige Impressionen. (Katharina Geppert) +++

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