CDU-Politiker von Rechts-Radikalem getötet

Walter-Lübcke-Haus besprüht: Schriftzug "Rassisten" auf 16 Metern Länge

Das Walter-Lübcke-Haus wurde in der Nacht von Unbekannten mit dem Schriftzug "Rassisten" beschmiert.
Foto: CDU Kassel-Land

11.02.2025 / KASSEL - "Unbekannte haben am Montagmorgen die Scheibe einer Eingangstür der Geschäftsstelle der Partei CDU: im Kasseler Stadtteil Oberzwehren beschädigt und zwei Wände an dem Gebäude auf 16 Metern Länge mit einem beleidigenden Schriftzug in schwarzer Farbe besprüht" - das meldete die Polizei. Jetzt ist klar: Es handelte sich um das Walter-Lübcke-Haus. Der Schriftzug lautete: "Rassisten"



Aufgrund der erkennbar politischen Tatmotivation werden die weiteren Ermittlungen wegen Sachbeschädigung bei der Kriminalinspektion Staatsschutz des Polizeipräsidiums Nordhessen geführt. Die Ermittler suchen Zeugen, die Beobachtungen im Zusammenhang mit der Sachbeschädigung gemacht haben und Hinweise auf die bislang unbekannten Täter geben können, heißt es von der Polizei weiter.

Brisant: Der CDU-Politiker und Regierungspräsident von Kassel, Walter Lübcke, war im Sommer 2019 von einem Rechtsextremen wegen seiner flüchtlingsfreundlichen Politik niedergeschossen worden. Lübcke starb einen Tag später. Nach ihm war die Geschäftsstelle in der Folge benannt worden.

"Jegliche radikale Gewalt gegen die demokratische Mitte gehört ein für alle Mal verurteilt"

Bundestagskandidat Dr. Maik Behschad (CDU Kassel) kommentierte gegenüber der BILD: "Nach dem feigen Angriff auf das Walter-Lübcke-Haus sind wir nordhessischen Christdemokraten und speziell ich mit meiner familiären Migrationsgeschichte in ganz besonderem Maße betroffen. Die Gewalt von radikalen linken Tätern gegen uns und speziell die Angriffe gegen meine Person sind nicht hinnehmbar." und warnt: "Es darf keinen zweiten Fall wie den mit Walter Lübcke geben. Jegliche radikale Gewalt gegen die demokratische Mitte gehört ein für alle Mal verurteilt, egal aus welcher radikalen politischen Ecke sie kommt."

Der CDU-Kreisvorsitzende aus Kassel (ebenfalls Kandidat zur Bundestagswahl), Michael Aufenanger, konstatiert: "Walter Lübcke war ein aufrechter Demokrat, der 2019 Opfer eines feigen rechtsextremistischen Mordanschlages wurde. Dass ausgerechnet ein Gebäude, das nach ihm benannt wurde, von linken Chaoten in einer derartigen Weise beschädigt wird, ist kaum noch in Worte zu fassen".

Eingang mit Baustellenschild beschädigt

Das Parteigebäude war dem Polizeibericht zufolge wohl zwischen 05:30 Uhr und 08:30 Uhr verschandelt worden. Neben dem Graffiti haben die Täter mit einem Verkehrsschild einer Baustelle mutwillig die Eingangstür zu der Geschäftsstelle beschädigt, die sich gemeinsam mit dem Geldautomaten einer Bankfiliale in dem Gebäude befindet. Der Gesamtsachschaden steht noch nicht abschließend fest, beläuft sich aber nach ersten Schätzungen auf mehrere tausend Euro.

Zeugen, die den Ermittlern der Kriminalinspektion Staatsschutz Hinweise auf die Täter der Sachbeschädigung geben können, melden sich bitte unter Tel. 0561-9100 beim Polizeipräsidium Nordhessen. (Moritz Bindewald) +++

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