Kirche wirklich gegen Merz-Pläne?

Asyldebatte im Bundestag sorgt für Widerspruch unter den Bischöfen

Die Asyldebatte im Bundestag sorgt für Widerspruch unter den Bischöfen
Fotos: Nina Seikel (2)

30.01.2025 / BERLIN - Die Asyldebatte im Deutschen Bundestag sorgte am Mittwoch für große Diskussionen. Nicht nur innerhalb der Parteien. Auch die Kirche mischte sich ein. Die beiden großen Kirchen warnten in einem Schreiben vor der Migrationspolitik der Union. Später stellte sich aber heraus: Es handelte sich um Einzelmeinungen. Die Deutsche Bischofskonferenz kritisierte die Stellungnahme später.



Ein Schreiben der Bischöfe hatte laut Medienberichten die Pläne von Kanzlerkandidat Friedrich Merz kritisiert. Prälatin Anne Gidion, Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), und Prälat Karl Jüsten, Vertreter des Kommissariats der deutschen Bischöfe, schrieben vor der Abstimmung: "Die beiden großen Kirchen weisen hiermit darauf hin, dass die nun vorgeschlagenen Gesetzesänderungen nach aktuellem Wissensstand keinen der Anschläge verhindert hätten." Sie mahnten außerdem, dass Migranten diffamiert würden und dass der Beschluss im Bundestag wohl nur durch eine Zustimmung der AfD möglich wäre.

Die Deutsche Bischofskonferenz kritisierte diese Stellungnahme wiederum. Generalsekretärin, Beate Gilles, schreibt in einem Statement: Dies "war in dieser Schrittfolge nicht mit dem Sekretariat abgestimmt". Zudem heißt es, es sei "in der aktuellen Situation nicht sinnvoll, in die Debatte und damit in den Wahlkampf öffentlich einzugreifen". Auch der Bischof von Regensburg, Rudolf Voderholzer, distanzierte sich. (mp) +++

Bei er Bischofskonferenz in Fulda 2018

Dr. Beate Gilles
Foto: Schnelle/Deutsche Bischofskonferenz

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