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Spitzenkandidat der Freien Wähler

Wilhelm Hartmann will´s wissen: Von der Gärtnerei in den Bundestag

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Fotos: Henrik Schmitt

13.02.2025 / FULDA - Wilhelm (Willi) Hartmann will's wissen: Der Gartenbauunternehmer aus Fulda will in den Bundestag einziehen. Der 51-Jährige tritt für die Freien Wähler im Wahlkreis 173 als Direktkandidat und gleichzeitig auch hessischer Spitzenkandidat an.


Als wir Hartmann zum Gespräch treffen, empfängt uns der Gartenbauer in seiner Gärtnerei in Fulda. Hier beschäftigt er knapp 100 Mitarbeiter. Für sie ist er "Der Willi". Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt auf dem Winterdienst. Von Schweinfurt bis Kassel sind seine Angestellten im Einsatz. In Fulda ist er bekannt wie ein bunter Hund. Spätestens seit seinem Einsatz im Ahrtal als Helfer, bei dem auch überregionale Medien über den Fuldaer berichteten. Die BILD bezeichnete ihn als "Flut-Held."

Auf seinem Pulli steht "Sei ein HARTmann" und "Herzensmensch". Er weiß, wie er die Menschen erreicht, und wie er seine Botschaft transportieren kann. "Mich treibt es an, etwas Positives und Sinnvolles zu machen", sagt er. Die Entscheidung, politisch aktiv zu werden, beruht auf seinen Erfahrungen im Ahrtal und den "politischen Defiziten in der Verantwortung" dort.

"AfD ist der Wolf im Schafspelz"

Und auch die aktuelle Bundespolitik habe ihn dazu bewogen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. "Es gibt zu viel Bürokratie. Zu viele wichtige Entscheidungen bleiben hängen." Über die AfD sagt der 51-Jährige: "90 Prozent der Wähler sind keine Nazis. Viele haben einfach die Schnauze voll. Der Kern ist aber das Problem: Das ist ein Wolf im Schafspelz." Seine Herzens-Themen in Berlin: Katastrophenschutz, Gesundheitsversorgung, die Aufwertung des ländlichen Raumes und die Unterstützung der heimischen Landwirtschaft.

Für die Freien Wähler hat er sich entschieden, weil er von der CDU nach eigener Aussage enttäuscht wurde. "Besonders bei der Landwirtschaft. Volker Bouffier hatte damals gesagt, er steht an unserer Seite. Er hat sein Wort gebrochen", ärgert sich Hartmann. Mit den Freien Wählern soll es besser gelingen. Auch, wenn der Unternehmer bisher noch wenig politische Erfahrung hat. "Ich bin nicht allwissend und werde noch viel lernen müssen. Aber ich gehe mit einem gesunden Menschenverstand an die Sache ran." Wichtig dabei sei ihm eine einfachere Sprache und menschliche Wertschätzung.

"Ich will so bleiben, wie ich bin"

Dabei rechnet er sich gute Chancen aus. "Wenn die Freien Wähler es in den Bundestag schaffen, bin ich mit dabei. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist hoch." Und was passiert dann mit der Gärtnerei? "Ich habe meine Mannschaft am Nikolaustag zusammengerufen und ihnen meine Entscheidung mitgeteilt. Die haben gesagt `Chef, mach das`. Ich bleibe aber natürlich immer erreichbar für meine Mitarbeiter."

Aber er sagt auch: "Meinen grünen Overall habe ich leider schon länger nicht mehr angehabt. Es beginnt jetzt ein neuer Lebensabschnitt". Seine Freunde hat er schon vorgewarnt: "Ich habe denen gesagt, zieht mir an den Ohren, wenn ich mich charakterlich ändere. Ich will so bleiben, wie ich bin." (Moritz Pappert) +++

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