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Noch wenige Stunden bis zur Wahl

Wahlkreise 173 und 174: Abschluss-Statements der Bundestagskandidaten

Wir von OSTHESSEN|NEWS haben alle Kandidaten aus den Wahlkreisen 173 und 174 nach einem abschließenden Statement gefragt. Wir von OSTHESSEN|NEWS haben alle Kandidaten aus den Wahlkreisen 173 und 174 nach einem abschließenden Statement gefragt.
Symbolbild: Hendrik Urbin, Fotos: ON

23.02.2025 / REGION - Es sind nur noch wenige Stunden bis zur Bundestagswahl. Wir von OSTHESSEN|NEWS haben alle Kandidaten aus den Wahlkreisen 173 und 174 nach einem abschließenden Statement gefragt. Die Antworten sind nach Wahlkreisen und nach alphabetischer Reihenfolge anhand der Nachnamen sortiert:

Wahlkreis 173:


Justin Auth (Volt):

Wie bewerten Sie den Wahlkampf inhaltlich bisher?


Wir bei Volt Osthessen betrachten den bisherigen Wahlkampf zur Bundestagswahl kritisch, da er sich fast ausschließlich auf die polarisierten Debatten um Migration und Wirtschaft konzentriert. Wichtige Zukunftsthemen wie der geopolitische Wandel und die Klimakrise bleiben weitgehend unbeachtet – obwohl die politischen Entwicklungen in den USA, Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und das Verfehlen internationaler Klimaziele klare Warnsignale sind. Europa und Deutschland müssen jetzt entschlossen handeln, enger zusammenrücken und ihre Rolle als starke, geeinte Kraft betonen, um diesen realen Herausforderungen wirksam zu begegnen.

Glaube Sie, dass sich in den letzten Wochen für Ihre Partei noch etwas bewegt hat?

Seit der Europawahl bewegt sich politisch viel in Fulda und dem Vogelsbergkreis – und Volt ist mittendrin. Immer mehr Menschen kennen uns, diskutieren mit uns über die Bedeutung Europas und unseren Leitsatz: europäisch denken, lokal handeln. Besonders im Straßenwahlkampf und an unseren Infoständen auf dem Universitätsplatz spüren wir eine positive Dynamik.

Michael Brand (CDU):

Wie bewerten Sie den Wahlkampf inhaltlich bisher?

Richtig gut ist, dass es klare Unterschiede gibt mit unserem bürgerlichen und konkreten Regierungsprogramm mit Maßnahmen zu endlich wieder Wachstum, Kampf gegen teure Energiepreise und gegen illegale Migration – im Gegensatz zu einem linken Lager, das nur ein "Weiter so" will, und extremistischen Positionen von AfD und BSW mit Austritt aus NATO, EU und sogar dem Euro. Wo der ein oder andere überlegt AfD oder FDP zu wählen, konnte ich doch manchen überzeugen mit dem Hinweis, dass die Stimmen verschenkt sind: Ein inhaltlicher Kurswechsel für dieses Land wird nur mit Friedrich Merz und der CDU kommen und man muss dieses Mal tatsächlich die CDU sehr stark machen, damit es inhaltlich keine faulen Kompromisse gibt.

Glauben Sie, dass sich in den letzten Wochen für Ihre Partei noch etwas bewegt hat?

Ja und es hat sich zwar etwas zu unseren Gunsten bewegt, aber das Risiko einer linken Mehrheit oder einer Dreierkoalition wie bei der Ampel besteht immer noch. Das wichtigste Gegenmittel ist, dass man bei der Wahl keine taktischen Fehler macht und seine Stimme dadurch verschenkt, dass man AfD oder FDP wählt und damit versehentlich die linke Seite im Parlament stärkt, weil eben niemand mit der AfD kooperieren oder koalieren wird und eine Stimme für die AfD damit direkt SPD und Grüne hilft. Die Tatsache, dass Friedrich Merz und wir als Union insgesamt uns nicht davon haben einschüchtern lassen, vernünftige und konkrete Vorschläge für mehr Sicherheit, gegen illegale Migration auf den Tisch zu legen und die Debatte durchgestanden haben, hat uns noch einmal geholfen, weil wir Rückgrat bewiesen haben und dafür von den Wählern den Rücken gestärkt bekommen, diese Unterstützung habe ich tagtäglich von jung bis alt im Wahlkreis erlebt.

Christine Fischer (SPD)

Wie bewerten Sie den Wahlkampf inhaltlich bisher?

Es ist mein erster persönlicher Wahlkampf und so sehe ich Ihn vermutlich auch noch mal mit anderen Augen.
Nach Inhalten gefragt überrascht es, was sie für eine kleine Rolle in diesem Wahlkampf spielen. Die kurze Wahlkampfzeit spielt hier sicherlich mit hinein, aber ich hätte mir an der einen oder anderen Stelle weniger Populismus und mehr inhaltliche Auseinandersetzungen gewünscht.

Glauben Sie, dass sich in den letzten Wochen für Ihre Partei noch etwas bewegt hat?

Politik ist sehr dynamisch. Das sehen wir daran, wie schnell manche Themen aufploppen und dann die öffentliche Wahrnehmung dominieren. Schauen wir uns die aktuellen Aussagen von Donald Trump zur Ukraine an

Wilhelm Hartmann (Freie Wähler)

Wie bewerten Sie den Wahlkampf inhaltlich bisher?

Der "Winterwahlkampf" war geprägt von Witterungseinflüssen, wie z. T. Sturm und Kälte, sowie teils erheblichem Vandalismus, was meinen ehrenamtlichen Wahlhelfern so einiges abverlangt hat. Als Konsequenz der Beschädigungen unserer Wahlwerbeträger griff die Klausel zehn für eins, die die aktuelle Häufigkeit der aktuellen Plakatanzahl erklärt. Der überaus große persönliche Zuspruch aus der Bevölkerung zu meiner Kandidatur berührt mich sehr und lässt ein spannendes Ergebnis erahnen, da viele Menschen sich wieder einen echten Macher in politischer Verantwortung wünschen.

Glauben Sie, dass sich in den letzten Wochen für Ihre Partei noch etwas bewegt hat?

FREIE WÄHLER werden leider in der Bundespresse sowie in vielen Umfragen völlig außer Acht gelassen und treten somit wenig für den Wähler als demokratische liberal-konservative Option in Erscheinung. Aufgrund meiner, nach bestem Wissen und Gewissen, geführten Wahlwerbung im Wahlkreis 173 sowie als hessischer Spitzenkandidat in ganz Hessen, sollte sich das Ergebnis besser als in den Umfragen spiegeln, zumal der Wahl-O-Mat FREIE WÄHLER sehr oft in den oberen Empfehlungen aufzeigt. Durch den Gewinn von mindestens drei Wahlkreisen, vorwiegend in Bayern, würden FREIE WÄHLER mit hochgerechnet 20 Abgeordneten in den Bundestag einziehen, meiner Person inklusive.

Philipp Kratzer (FDP):

Wie bewerten Sie den Wahlkampf inhaltlich bisher?

Inhaltlich sind die Themen Wirtschaftswende und nötige Staatsreformen zu kurz gekommen, weil die großen Parteien zu wenig darüber sprechen. Die meisten Parteien haben 15 Jahren versäumt, die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft so anzupassen, dass zukünftig noch Wohlstand in Deutschland aufgebaut werden kann. Wir hätten stärker darüber diskutieren sollen, wie unser Staat effizienter werden und das Investitionsklima für Zukunftstechnologien verbessert werden kann.

Glaube Sie, dass sich in den letzten Wochen für Ihre Partei noch etwas bewegt hat?

Wir haben in den letzten Tagen viel Zuspruch erhalten, denn viele Menschen wollen eine liberale Partei im Bundestag und keine Mehrheit für schwarz-grün. Nun sehen wir Zuwächse in den Umfragen, die uns bei 5 % sehen, sodass keine Stimme an die FDP verschenkt ist! Wir geben mit Pendlerfrühstück am Bahnhof und Infoständen bis zum Schluss Vollgas!

Pierre Lamely (AfD):

Wie bewerten Sie den Wahlkampf inhaltlich bisher?

Der Wahlkampf hat gezeigt, dass die etablierten Parteien weiterhin nur leere Versprechungen machen, die sie nach der Wahl nicht einhalten werden. Ganz besondere die CDU stellt hier sehr viele ungedeckte Schecks aus, die sie wegen der von ihr selbst errichteten undemokratischen Brandmauer nicht wird einlösen können. Statt intensiv die Probleme der Bürger in den Mittelpunkt zu stellen, haben sich die anderen Parteien eigentlich in Dauerschleife nur an der AfD abgearbeitet, die für die Probleme hier im Land überhaupt keine Verantwortung trägt.

Glauben Sie, dass sich in den letzten Wochen für Ihre Partei noch etwas bewegt hat?

Ja, ganz klar. Die zunehmende politische und wirtschaftliche Krise führt dazu, dass immer mehr Bürger erkennen, dass die AfD die einzige wirkliche Alternative ist. Gerade angesichts der eskalierenden Sicherheitslage, der wirtschaftlichen Belastungen und der leeren Versprechen der Altparteien haben wir enormen Zuspruch erfahren – wir spüren, dass sich etwas bewegt.

Wahlkreis 174:

Helge Fitz (Linke)

Wie bewerten Sie den Wahlkampf inhaltlich bisher?

Die Jugend hat den Ernst der Lage erkannt und hat in der Probeabstimmung U 18 klar einen linken Kurs favorisiert.

Glauben Sie, dass sich in den letzten Wochen für Ihre Partei noch etwas bewegt hat?

Wir werden die 5 % - Hürde nehmen. Das haben die letzten Umfragen klar bestätigt. Deutschland braucht eine gute linke Alternative.

Samuel Mergenthal (Volt):

Wie bewerten Sie den Wahlkampf inhaltlich bisher?

Wir haben einen vielseitigen und abwechslungsreichen Wahlkampf mit ganz unterschiedlichen Formaten geführt. Aus unserer Sicht wäre es jedoch wichtig gewesen, auch Themen wie Klima, Digitalisierung und Bildung stärker in den Fokus zu rücken, anstatt sich von Rechten Angstmachern in eine emotionale Diskussion treiben zu lassen.

Glauben Sie, dass sich in den letzten Wochen für Ihre Partei noch etwas bewegt hat?

Es ist viel passiert – viele Menschen haben Volt kennengelernt und als mögliche Wahl in Betracht gezogen. Besonders freut es uns, dass wir mit so vielen Menschen ins Gespräch kommen konnten.

Jürgen Mohn (AfD):

Wie bewerten Sie den Wahlkampf inhaltlich bisher?

Unser Wahlkampf und unsere Themen erreichen die Bürger. Wir werden im Ranking der Parteien mit deutlichem Abstand am besten wahrgenommen.

Glaube Sie, dass sich in den letzten Wochen für Ihre Partei noch etwas bewegt hat?

Ja, da bin ich mir sicher. Die Morde von Aschaffenburg und München haben nun auch den letzten Kritiker unserer Forderung nach konsequenter Abschiebung illegaler Migranten wachgerüttelt.

Michael Neuner (SPD):

Wie bewerten Sie den Wahlkampf inhaltlich bisher?

Wenn wir über das direkte Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern sprechen, bin ich sehr zufrieden und erhalte für meine Themen - gerechte Steuern, Investitionen in die Bahn und unsere Unternehmen, eine bessere Ärzteversorgung - sehr positive Rückmeldungen. Bundesweit hat der Wahlkampf natürlich eine sehr deutliche mediale Schlagseite bekommen, was nach den Taten von Magdeburg und Aschaffenburg zwar verständlich, aber trotzdem sehr bedauerlich ist. Wichtige Themen wie Pflege, Rente, Energiewende und Klimaschutz, die positive Seite von Migration und Integration und auch die Frage nach der Bezahlbarkeit der Wahlprogramme kommen nicht nur mir, sondern auch vielen Bürgern, mit denen ich spreche, deutlich zu kurz.

Glaube Sie, dass sich in den letzten Wochen für Ihre Partei noch etwas bewegt hat?

Die Umfragen wirken seit Wochen ja wie eingefroren, auch wenn man in den letzten Tagen durchaus etwas Bewegung wahrnehmen kann. Nachdem Friedrich Merz Ende Januar Wortbruch begangen und gemeinsam mit der AfD abgestimmt hat, kann ich in meinem Wahlkampf durchaus Bewegung wahrnehmen und habe zahlreiche Helfer und Unterstützer hinzugewonnen. Schon von Beginn meines Wahlkampfes an bekomme ich aber fast ausschließlich positive Rückmeldungen, weshalb ich optimistisch auf Sonntag blicke.

Philip Schinkel (Grüne):

Wie bewerten Sie den Wahlkampf inhaltlich bisher?

Der Wahlkampf war inhaltlich vielfältig und geprägt von direkten Begegnungen mit den Menschen vor Ort. Besonders wichtig war mir der Fokus auf soziale Sicherheit, Bildung, Mobilität, Klimaschutz, Wirtschaft und die Bedürfnisse junger Menschen. Die Gespräche haben gezeigt, dass Politik nahbar, lösungsorientiert und breit aufgestellt sein muss, um den Herausforderungen der Region gerecht zu werden.

Glauben Sie, dass sich in den letzten Wochen für Ihre Partei noch etwas bewegt hat?

Ja, definitiv. Der direkte Austausch an Wahlständen, bei Podiumsdiskussionen und an Haustüren hat zu spürbarem Zuspruch geführt. Gerade in den letzten Wochen habe ich gemerkt, dass Themen wie soziale Gerechtigkeit, Rente, Kinder- und Familienpolitik sowie Klimaschutz die Menschen bewegen – und das gibt mir Rückenwind für die entscheidenden letzten Tage des Wahlkampfs.

Markus A. Schmidt (FDP):

Wie bewerten Sie den Wahlkampf inhaltlich bisher?

Im Wahlkampf dominierten die Themen Bürokratie, Regulierung und Energie. Auch Bildungspolitik und Steuerfragen wurden immer wieder thematisiert, während Migration im Wahlkreis 174 ein weniger prominentes Thema war als auf Bundesebene. Etwas zu kurz kamen m.E. die Themen Rentenpolitik und insbesondere eine solide Finanzpolitik, also die Schuldenbremse.

Glauben Sie, dass sich in den letzten Wochen für Ihre Partei noch etwas bewegt hat?

Ja, ich habe den Eindruck, dass wir Freien Demokraten auf der Zielgeraden des Wahlkampfs nochmals profitieren konnten. Einerseits haben unsere Inhalte viele Menschen überzeugt, andererseits wurde zahlreichen Wählerinnen und Wählern bewusst, wie wichtig eine liberale Stimme in Parlament und Regierung ist, um die dringend nötigen Veränderungen in Deutschland anzustoßen und umzusetzen. Ich bin daher sehr zuversichtlich, dass die FDP auch im nächsten Bundestag vertreten sein wird.

Johannes Wiegelmann (CDU):

Wie bewerten Sie den Wahlkampf inhaltlich bisher?

Es war während des Wahlkampfs überall zu hören und zu spüren, dass die Menschen in der Wirtschaft- und Sicherheitspolitik - sowohl in Fragen der Äußeren als auch Inneren Sicherheit - einen Politikwechsel von der Union erwarten. Aufgrund der Anschläge von München und Aschaffenburg sind die wirtschaftspolitischen Fragen im Wahlkampf leider zu kurz gekommen, dabei ist die Rückkehr zu einem Wirtschaftswachstum nach Jahren der Rezession dringend notwendig, damit wir die nötigen Investitionen in unsere Verteidigungsfähigkeit und Infrastruktur sowie unseren Sozialstaaten leisten können.

Glauben Sie, dass sich in den letzten Wochen für Ihre Partei noch etwas bewegt hat?

Definitiv ja, denn die Bürgerinnen und Bürger konnten sehen, dass wir als CDU unter unserem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz wieder bereit sind, für das zu kämpfen, was wir für richtig und notwendig halten, und dafür auch harten medialen und politischen Gegenwind in Kauf zu nehmen. Diese Entschlossenheit braucht es, um unser Land wieder zu Wohlstand und Sicherheit zu führen.

Hinweis: Es wurden alle Kandidaten angefragt. Die, die hier nicht aufgelistet sind, haben auf unsere Anfrage nicht geantwortet. Die Statements der Kandidaten für die Wahlkreise 173 und 174 finden Sie in einem seperaten Artikel.
(Moritz Pappert) +++


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