OsthessenNews

Bayern-König im Wahlkampf-Endspurt

Söder: "Heimische Unternehmen stärken, statt sinnlose Milliarden fürs Ausland"

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Mittwochabend in Bad Neustadt an der Saale: "Wir müssen unser Land wieder in Ordnung bringen. Am 23. Februar geht es um einen grundlegenden Richtungswechsel." Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Mittwochabend in Bad Neustadt an der Saale: "Wir müssen unser Land wieder in Ordnung bringen. Am 23. Februar geht es um einen grundlegenden Richtungswechsel."
Fotos: Hendrik Urbin

13.02.2025 / BAD NEUSTADT - "Bei Olaf Scholz ist man sich nicht sicher, ob es den Mann überhaupt gibt oder ob er ein Roboter ist", sagt Markus Söder (58) gut gelaunt, als er am Mittwochabend zum Wahlkampf-Endspurt in den unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld kommt. Er glänzte mit politisch brillanten Aussagen und brachte den Saal in seiner 78 Minuten-Rede immer wieder zum Lachen. Eins machte der Bayern-König aber mehr als deutlich: "Wir müssen unser Land wieder in Ordnung bringen. Am 23. Februar geht es nicht nur um einen Ämter- und Regierungswechsel, sondern um einen grundlegenden Richtungswechsel."



Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef wurde vom Gastgeber, dem Landtagsabgeordneten und unterfränkischen CSU-Bezirkschef, Steffen Vogel als "lebender Fusionsreaktor" bezeichnet. Söder sei die "Stimme des Südens", morgens in Berchtesgaden, zwischendurch in der Landeshauptstadt München, mittags wieder im Freistaat unterwegs und abends dann in Unterfranken. Zwischen Interviews in Berlin, Terminen in der Staatskanzlei und der Münchner Sicherheitskonferenz kam der Landesvater nach Bad Neustadt an der Saale. Dort unterstützte er unter anderem seine langjährige Weggefährtin Dorothee Bär (Wahlkreis Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge) und Alexander Hoffmann (Wahlkreis Main-Spessart/Miltenberg). Bär ist aktuell Vize-CDU/CSU-Fraktionschefin im Bundestag und Hoffmann Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe in Berlin.

Die Stadthalle platzte aus allen Nähten und war mit rund 900 Gästen - darunter auch viele Landräte und Bürgermeister - restlos ausgebucht. Unter tosendem Applaus und den Klängen des Bayerischen Defiliermarschs - gespielt vom Musikverein Hohenroth - lief der strahlende Bayern-Politstar in der Hochburg der CSU auf. "Die Seele unseres Landes ist der ländliche Raum. In jedem unterfränkischen Dorf steckt mehr Verstand als im ganzen Berliner Regierungsviertel", sagte Söder und rief: "Volle Kraft für die CSU."

Generalangriff gegen die Grünen: "Sie sind Autofeinde"

"Heimische Unternehmen stärken, statt sinnlose Milliarden-Subventionen für ausländische Großkonzerne ausgeben", griff Markus Söder die gescheiterte Ampel-Politik im Bund an und lobte im gleichen Atemzug den innovativen Mittelstand, das Handwerk, die Familienbetriebe. "Sie sind das Herz, die Motoren unserer Wirtschaft." Und deshalb müssten die Unternehmenssteuern und die Energiepreise runter. Auch in den Ministerien habe man nach der Wahl kräftig aufzuräumen. So müssten Attac-Vertreter aus dem Noch-Grünen-Wirtschaftsministerium von Robert Habeck fliegen und auch Greenpeace aus dem Außenministerium von Noch-Grünen-Ministerin Annalena Baerbock. "Was ist das denn für eine Politik? Drei Jahre Ampel sind drei Jahre des Scheiterns. Und was sagt Olaf Scholz zu diesem Scherbenhaufen: Die anderen sind schuld - wir wollen so weitermachen! Wer so grandios scheitert, der muss den Abgang machen. Alles andere ist ein schlechter demokratischer Stil."

Dann der Generalangriff gegen die Grünen: "Nur Ideologie, statt Politik für die Menschen. Sie sind Autofeinde, wir sind Autoland und wollen es in Bayern auch bleiben. Dann das Heizungsgesetz. Habeck wollte damit ein Experiment machen, wie die Bevölkerung zum Klima steht. Ein Flop nach dem anderen. Habeck ist absolut nicht kompetent. Er hat keine Einsicht, sondern Hochsicht." Und dann der nächste Grünen-Fauxpas: Robert Habeck habe sich Anfang des Jahres doch glatt auf das historische Siegestor in München projizieren lassen. "Ich habe ja kein Problem mit einem starken Ego, aber stellen Sie sich mal vor, ich hätte das gemacht", schmunzelte Markus Söder. "Dann hätte es Sondersendungen gegeben, in denen man sich über den psychischen Zustand vom Söder unterhalten hätte." Der Saal bebte und Söder führte das Kapitel kurz zu Ende: "Die haben es drei Jahre probiert, sind gescheitert und müssen jetzt zurück auf die Oppositionsbank."

"Ein Leben ohne Bratwurst ist zwar möglich, aber nicht sinnvoll."

Nächster Punkt: Bürgergeld, die "leistungsfeindliche Sozialleistung", so der Bayern-König mit klarer Kante: "Leistung muss sich wieder lohnen. Deshalb muss dieses Bürgergeld abgeschafft werden. Wer noch nie gearbeitet hat, der kann nicht genauso viel bekommen, wie der, der sein ganzes Leben in die Sozialkassen einbezahlt hat." Beim Exkurs durch die großen Themen Migration und Sicherheit bekam Söder mit seiner Knallhart-Linie ebenfalls viel Zuspruch. "Wir müssen das Böse bekämpfen und deshalb brauchen wir schärfere Gesetze. Es geht mir auf den Wecker, dass immer monatelang über die Psyche von Tätern geredet wird und die Opfer dabei vergessen werden. Für uns in Bayern ist klar: Wer hier Straftaten begeht, der wird schneller geschnappt und schneller verknackt. Das ist mein Versprechen und dafür stärken wir Polizei und Justiz immer mehr." Zornig wurde er beim ideologiegetriebenen Verbots-Wahn der Noch-Bundesregierung: Gendern und Vorschriften fürs Essen seien völliger Quatsch. "Ein Leben ohne Bratwurst ist zwar möglich, aber nicht sinnvoll."

Bevor zum Abschluss die Bayern-Hymne und dann das Deutschland-Lied von der Blaskapelle gespielt wurden und der CSU-Chef noch unzählige Autogramme gab und Selfies machte, heizte Markus Söder noch einmal dem Saal ein: "Man hat in den letzten drei Jahren versucht, den Süden zu benachteiligen. Jetzt gilt: Viel CSU und viel Bayern tun CDU und Deutschland gut. Wir zahlen doch sowieso die ganze Chose mit dem Länderfinanzausgleich und deshalb lassen wir es nicht so weiter laufen: Wir rocken es, wir packen es an, wir ändern es. Mehr CSU, mehr Minister und ich verspreche Ihnen: Ich werde regelmäßig in Berlin nach dem Rechten sehen, damit das für uns in Bayern alles ordentlich läuft." (Christian P. Stadtfeld) +++

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