"Wir müssen wissen, wer in unser Land kommt"

Im Fuldaer Hof: Wolfgang Bosbach (CDU) zeigt sich volksnah und redet Klartext

Wolfgang Bosbach (CDU) redet Klartext
Alle Fotos: Martin Engel

20.02.2025 / FULDA - Der bekannte CDU-Politiker Wolfgang Bosbach (72) hat am Mittwoch gezeigt, was einen volksnahen Politiker ausmacht: Nicht um den heißen Brei, sondern Klartext reden - und dabei noch Humor und Bodenständigkeit zeigen. Die Gäste der Wahlkampfveranstaltung von Michael Brand (CDU) im Gasthaus "Fuldaer Hof" in Fulda-Maberzell waren von dem Auftritt des Politikers aus Bergisch Gladbach begeistert.



Wolfgang Bosbach war von Februar 2000 bis November 2009 stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion der Union. Von 1994 bis 2017 war er Mitglied des Bundestags. Im aktuellen Bundestagswahlkampf tritt seine Tochter Caroline Bosbach als Direktkandidatin für den Bundestagswahlkreis 99 "Rheinisch-Bergischer Kreis" an.

Doch zurück nach Osthessen. Hier tritt Michael Brand für die CDU an und macht klar: "Wer einen wirklichen Wechsel will, muss CDU wählen. Das geht nur mit einem starken Kanzler, Friedrich Merz. Deutschland braucht die Veränderung." Wolfgang Bosbach wies zu Beginn nochmal auf die Tücken des neuen Wahlrechts hin. Hier wird es passieren, dass Direktkandidaten gewählt werden, die es am Ende aber dennoch nicht in den Bundestag schaffen. "Das neue Wahlrecht schadet den Parteien, die viele Direktmandate gewinnen. Deshalb beide Stimmen CDU."

Bosbach ist derzeit viel unterwegs. In 49 Tagen hat er 47 Veranstaltungen. Die meisten davon mit Polizeischutz. In Fulda braucht er keinen. Er erzählt davon, dass eine Polizistin in Essen von einem Clan bedroht wurde und mahnt: "Wenn es einmal Konflikte gibt, dann fallen wir der Polizei nicht in den Rücken, dann stärken wir der Polizei den Rücken." Auch nach Magdeburg hätte es viele Debatten gegeben, welche Fehler die Polizei gemacht habe, "aber kein Mensch spricht darüber, warum wir unsere Weihnachtsmärkte überhaupt schützen müssen." Und der Innenpolitiker macht deutlich: "Wer Probleme tabuisiert, der löst sie nicht, der macht sie immer größer."

Kritik an der Kanzlerin

Ein großes Thema seiner Rede war auch die Migration. Hier kritisierte er die Ex-Kanzlerin, die sich zur Migrations-Debatte äußerte: "Ich hätte mich gefreut, wenn Angela Merkel mal nichts gesagt hätte. Sie hätte auch einfach anrufen können. Das muss man nicht in der Öffentlichkeit machen." Man müsse wissen, wer in unser Land kommt. Das habe mit rechts nichts zu tun, sondern mit Vernunft.

Beim Thema Wirtschaft zitierte Bosbach einen Satz des Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD), der sagte: "Der Wohlstand in unserem Land basiert auf dem Sozialstaat". Doch der 72-Jährige hält dagegen und macht klar: "Nein, auf dem Fleiß der Menschen und der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft."

Bosbach zeigte an diesem Nachmittag auch, dass sich Politik und Humor nicht ausschließen. Ein kleines Potpourri seiner besten Sätze: "Mein Kinderzimmer sah damals nicht aus, wie der Media Markt", "meine jüngste Tochter war die wildeste. Seit sie Mama ist, ist sie der Kampfhubschrauber unter den Helikopter-Eltern" und "Der Börsenwert von Amazon hängt am Einkaufsverhalten meiner Töchter".

Doch am Schluss wurde er nochmal ernst: "Am Ende ist es großes Glück, in Deutschland zu leben. Wir werden viel tun müssen, dass das auf Dauer so bleibt." (Moritz Pappert) +++

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