Profis bei der Arbeit (50)

Judith Hosenfeld-Schomann sieht als Osteopathin den Körper als eine Einheit

Judith Hosfenfeld-Schomann hat ihren Traumberuf gefunden.
Fotos: Fenja Sürken

11.09.2017 / PETERSBERG - Babys, Erwachsene, Kinder, Senioren - aber auch Sportler oder Unfallopfer: Eine große Bandbreite betreut Judith Hosenfeld-Schomann als Osteopathin und Heilpraktikerin zusammen mit ihren beiden Kollegen Thomas Kreis und Inka Kowalski in der "Praxis für Osteopathie und Naturheilkunde" in Petersberg. "Diese Vielfältigkeit liebe ich an meinem Beruf", sagt die 40-Jährige. Dabei untersucht und behandelt sie ihre Patienten ausschließlich mit den Händen und sieht den Körper des Menschen als eine Einheit.



Schon zu Schulzeiten wusste Hosenfeld-Schomann, dass sie später etwas mit Menschen machen möchte. "Arbeiten am Menschen und mit dem Menschen war für mich damals schon wichtig." Ein Praktikum bei einem Physiotherapeuten in der zehnten Klasse bestärkte sie in ihrer Entscheidung, auch diesen Weg für die Zukunft einzuschlagen. "Nachdem ich mich gegen ein Studium entschieden hatte, machte ich meine Ausbildung zur Physiotherapeutin", erzählt Judith im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS



Durch Zufall kam sie dann zur Osteopathie: "Eine Patientin mit immer wiederkehrenden Knieschmerzen, die nach meiner Behandlung nur kurzzeitig besser waren, beschäftigte mich besonders. Ich erzählte einem Lehrer in der Fortbildung davon - dieser war gleichzeitig Osteopath. Er zeigte mir verschiedene Techniken an der Blase, weil Verklebungen an der Blase mit dem umliegenden Gewebe zu Irritationen von Nerven führen können, die ins Bein ziehen. Und so war es auch damals bei meiner Patientin. Daraufhin wollte ich Osteopathin werden - eben den Mensch als Einheit sehen, nicht nur seine einzelnen Gelenke und Muskeln." Daraufhin schloss sie eine fünfjährige berufsbegleitende Weiterbildung zur Osteopathin im Jahre 2008 ab, außerdem kann die 40-Jährige eine abgeschlossene Ausbildung zur Heilpraktikerin mit Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde vorweisen. 

Die fünfjährige Ausbildung zur Osteopathin war für sie jedoch kein Zuckerschlecken. Nach jedem Ausbildungsjahr musste sie eine theoretische und praktische Prüfung ablegen, aber "vor allem die Abschlussprüfung hatte es wirklich in sich." Bei der theoretischen Prüfung musste sie innerhalb von vier Stunden einen komplexen Fragenkatalog beantworten, danach folgten noch drei praktische Prüfungen. 



Dennoch bereut Judith ihre Entscheidung bis heute keine Sekunde, denn als Osteopathin hat die gebürtige Hofbiebererin ihren absoluten Traumberuf gefunden. "Ich könnte mir keinen anderen Beruf vorstellen - für mich gibt es keinen schöneren." Sie liebt es, tagtäglich mit den unterschiedlichsten Menschen in Kontakt zu treten, und diese bei der gemeinsamen Arbeit zu motivieren. Der Patient steht dabei voll im Mittelpunkt, indem sie auf seine Beschwerden eingeht, Spannungen abtastet oder die Temperatur der Haut fühlt. Ziel ist es dabei immer, ihn mit einzubeziehen und seine gesundheitliche Situation zu optimieren. "Mit viel Einfühlungsvermögen stelle ich mich auf jeden Patienten ein - dabei möchte ich ihm vermitteln, dass wir das zusammen hinkriegen." Die Arbeit ist dabei komplett auf die Hände beschränkt. 

Eine Patientin ist ihr bis heute besonders in Erinnerung geblieben: "Eine junge Frau in meinem Alter, die einen schweren Eingriff hinter sich hatte. Ihre Beschwerden bekamen wir durch gezielte osteopathische Behandlungen unter anderem der Organe und Faszien wieder in den Griff. Jetzt hat die Patientin wieder Freude am Leben, ihre Lebensqualität hat sich dadurch extrem verbessert", blickt Judith zurück. Und diese Lebensqualität und Freude möchte sie ihren Patienten jeden Tag aufs Neue geben: "Eben immer das Bestmögliche für jeden rausholen." (Luisa Diegel) +++

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