Profis bei der Arbeit (30)

Raumausstatter Michael Vogel perfektioniert Kundenwünsche

Michael Vogel geht in seinem Job voll auf
Fotos: Carina Jirsch

22.06.2017 / NEUHOF - Ein gutes Vorstellungsvermögen, Kreativität und obendrein ein offenes Ohr: Diese Eigenschaften sollte man als Raumausstatter mitbringen. Seit rund 35 Jahren geht Michael Vogel in seinem Beruf voll und ganz auf. Der heute 55-Jährige hat den Neuhofer Familienbetrieb "Vogel Raum & Bett" im Jahr 2001 in dritter Generation übernommen.



"Meine Eltern und Großeltern waren schon Raumausstatter", erzählt Vogel stolz. Die Entscheidung, in ihre Fußstapfen zu treten, ist ihm nicht schwergefallen. "Das ist ein sehr kreativer, vielseitiger und abwechslungsreicher Beruf - und genau deshalb habe ich mich entschlossen, das Handwerk zu lernen." Zwar ist Vogel als Geschäftsführer überwiegend im Büro und bei den Kunden beschäftigt, die handwerkliche Arbeit fasziniert ihn aber nach wie vor.

"Es gibt jeden Tag neue Aufgaben und man hat mit vielen Menschen zu tun. Genau deswegen liebe ich meinen Job", sagt Vogel. Zusätzlich sei er auch Menschenversteher und Ideengeber für seine Kunden. "Viele sind mit ihrer Wohnung unzufrieden – aus den unterschiedlichsten Gründen. Deshalb muss man sehr einfühlsam sein", erklärt der Neuhofer. Er müsse schnell erkennen, was der Kunde benötigt und ihn dementsprechend beraten.

Wie Vogel erklärt, gibt es den typischen Raumausstatter-Beruf nicht mehr: "Der Beruf hat sich gewandelt." Raumausstatter seien inzwischen Einrichtungsberater. "Wir beraten ganzheitlich und machen nicht nur die handwerkliche Ausführung." Vom Fußboden, bis zur Tapete, Vorhängen, Lampen und mehr - die Experten richten Wohnungen komplett ein. In der eigenen Polsterei und Näherei werden die Kundenwünsche mit viel Liebe umgesetzt.

Neben alltäglichen Aufgaben hat Vogel auch schon viele besondere Aufträge gehabt. Unter anderem hat er einen kompletten Bürokomplex in Moskau eingerichtet. Ein Highlight war für ihn auch die Gestaltung eines "Scheichmobils", welches er mit hochwertigsten Stoffen ausgestattet hat. "Manchmal kommen wirklich exotische Sachen“, sagt Vogel mit einem Schmunzeln.

Nach seiner Ausbildung im elterlichen Betrieb hat Vogel seine Meisterprüfung in Kassel absolviert und einige Jahre später noch seinen Betriebswirt gemacht. Inzwischen hat der Raumausstatter 15 Angestellte und ist deutschlandweit unterwegs. Einziges Problem sei es, Nachwuchs zu finden. "Der Handwerksberuf ist nicht sonderlich bekannt und wird von vielen jungen Leuten falsch eingeschätzt. Es wird immer schwieriger, gute Auszubildende zu finden."

Aus genau diesem Grund setzt sich Vogel für die Attraktivität seines Berufs ein und hat schon mehrere Landes- und Kammersieger im Raumausstatter-Handwerk ausgebildet. Die Liebe zu seiner Arbeit lässt sie ihn mit viel Leidenschaft ausführen. Bis ins Detail werden die Kundenwünsche gemeinsam mit seiner Frau Kerstin Vogel geplant und umgesetzt. Zur Freude der Familie hat sich auch Tochter Emma von der kreativen Leidenschaft der Eltern anstecken lassen und eine Ausbildung zur Raumausstatterin gestartet. (Julissa Bär) +++



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