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Victoria Ditzel: Speditions-Geschäftsführerin, ADAC-Landesvorstand und mehr

Victoria Ditzel
Fotos (3): privat

11.12.2023 / EICHENZELL - Die mittelständische Spedition Oscar-Herzig GmbH in Eichenzell rollt mit ihren Lkws nicht nur durch Osthessen und die Bundesrepublik, sondern durch Europa. Die unternehmerische Mitverantwortung liegt bei der Geschäftsführerin Victoria Ditzel. Seit März sitzt sie außerdem im Landesvorstand des ADAC Hessen/Thüringen, arbeitet in etlichen einschlägigen Gremien und Vorständen mit. Für den dreijährigen Sohn nimmt sich Victoria Ditzel dennoch immer die nötige Zeit – aber dass dann noch Ressourcen und Laune für eine leckere Leidenschaft übrig sind, das ist doch verwunderlich.



"Ich bin mit dem Speditionswesen und den Lkws groß geworden", blickt die 39jährige gebürtige Fuldaerin zurück. Sie bildet als Geschäftsführerin nunmehr die vierte Generation des Familienbetriebs ab, das seinen Sitz im Gewerbegebiet von Eichenzell hat und 1914 vom Urgroßvater Oscar Herzig gegründet wurde – als Fuhrunternehmen mit Pferden. Kleine Lkws als Spielzeug, große Lkws auf dem Hof – so wuchs sie zwar ins Geschäft hinein, absolvierte aber dennoch einen Schlenker mit der Ausbildung zur Fremdsprachensekretärin. Dann wurde es spezifisch: an die Ausbildung zur Kauffrau für Spedition und Logistik-Dienstleistungen hängte sie ein Studium zur Diplom-Logistikerin an. Derartig hoch qualifiziert ist sie seit nunmehr 14 Jahren im Betrieb tätig, davon acht Jahre als Geschäftsführerin. Der Generationswechsel vollzog sich in der Firmenleitung, aber auch in ihrer zweiten Haupt-Betätigung, denn sie folgte dem Vater Claus-O. Herzig sowohl in der Firmenleitung als auch im Vorstand des ADAC Hessen/Thüringen.

Vielseitiges Profil in der Spedition – außer Lkw-Fahren

Es gibt keine Leitungs- und Verwaltungsaufgabe, die sie sich im breit gefächerten Unternehmen (Spedition, Waschanlage, Gas-Vertriebsstelle, Tankstelle, Immobilien, Lagerlogistik) nicht zuschreibt: Personalwesen, Immobilienverwaltung, Ausbildungsverantwortliche. "Man darf sich für nichts zu schade sein!", sagt sie – und lässt doch an der Notwendigkeit einer einzigen Ausnahme keinen Zweifel: "Ich habe bewusst nie einen Lkw-Führerschein gemacht, um in der personellen Not gar nicht erst in Versuchung zu kommen. Sonst bleiben Büro und Kundenkontakt liegen – Alles geht einfach nicht!"

Die Spedition als Basis für die ADAC-Vorstandsarbeit

Victoria Ditzel wurde nicht nur mit und in der Spedition groß, sondern bekam vom Vater auch dessen Gremien- und Netzwerkarbeit mit – er gehörte nicht nur dem ADAC-Vorstand an, sondern war unter anderem auch Vizepräsident beim Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. "Googeln gab es für ihn noch nicht - er wusste immer, wen er fragen kann", lächelt sie. Seit der Wahl im März gehört sie nun selbst dem ADAC-Vorstand an, nachdem man sie auch bereits in anderen Gremien vertreten war, wie zum Beispiel als Vorstandsmitglied beim Fachverband Güterkraftverkehr Hessen oder als Aufsichtsratsmitglied der SVG Hessen eG. 

"Mein Wissen aus der Speditionswelt bildet eine gute, solide Grundlage: Verkehr und Technik gehören einfach zusammen." Was lag da näher, als ihr im ADAC die Verantwortung des Vorstandsbereiches "Verkehr, Umwelt und Technik" zu übertragen. Sie zieht eine äußerst positive Zwischenbilanz: "Wir haben ein tolles Vorstandsteam und sehr kompetente, hilfsbereite hauptberuflich Beschäftigte in der Zentrale in Frankfurt." Sie zeigt sich aber auch von der Bandbreite des ADAC gerade in ihrem Segment überzeugt: "Im ADAC gibt es ja neben dem Pkw-Bereich auch den Truck-Service und ganz neu die Fahrrad-Pannenhilfe, die noch gar nicht jedem bekannt ist. Ich habe beim ADAC insgesamt ein spannendes und interessantes Betätigungsfeld vorgefunden!"

Ihre Themen und Ziele im ADAC

Als einen Schwerpunkt für 2024 benennt Ditzel im Bereich Verkehr die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und die Stärkung der Unfallprävention von Kindern im Straßenverkehr. "Hier leistet der ADAC und seine Stiftung mit Programmen wie "Aufgepasst mit ADACUS" und "Achtung Auto" für die verschiedensten Altersgruppen schon jetzt eine sehr wertvolle Arbeit! Dieses Thema liegt mir sehr am Herzen, da ich ja seit Dezember 2020 selber Mama bin."

Im Bereich Umweltschutz geht es ihr um mehr Technologie-Offenheit. "Durch den Einsatz auch von synthetischen Kraftstoffen gilt es die Chance zu ergreifen, einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag für den Umweltschutz zu leisten." Nachhaltige, aber dennoch bezahlbare und zuverlässige Mobilität unter den Anforderungen des Klimaschutzes bei Wahrung des gesellschaftlichen Mobilitäts-Grundbedürfnisses: es sind dicke Bretter, die zu bohren sind. Für den ADAC und Victoria Ditzel, aber auch für jeden einzelnen.

Stichwort Mutter

Damit sie sich ausreichend Zeit für ihren Sohn nehmen kann, wird schnell klar: Aufgaben wie die im ADAC sind nur möglich, weil dort auf die Belange als Mutter Rücksicht genommen wird. "Das ist durch Online- und Hybrid-Sitzungen auch gut möglich und das war eine Bedingung, um mich für eine Kandidatur zu gewinnen, denn ein Kind in dem Alter braucht nun mal eine präsente Mutter."

Die abschließende Frage nach Hobbys fiel in dem Interview dann eigentlich auch nur rein gewohnheitsmäßig und ohne Erwartung einer bejahenden Antwort – wann sollte diese Powerfrau denn dafür noch Zeit haben? "Na ja, ich habe da durchaus noch so eine Leidenschaft", muss Victoria Ditzel selbst lachend und öffnet die Fotogalerie auf dem Smartphone. "Motto-Torten zu gestalten, das hat es mir einfach angetan!" 


Hintergrund: Der ADAC-Vorstand Hessen/Thüringen besteht neben Victoria Ditzel aus

·     Wolfgang Wagner-Sachs, Schotten
·     Dr. Hilmar Siebert, Nähe von Marburg
·     René Burkard, Schlitz
·     Ralf Kärger, Nähe von Jena (Großlöbichau). (goa)+++

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