Mit und ohne Handicap auf der LGS

Wohlfühlen für alle: "Gemeinschaftserlebnis zusammen genießen"

Eine Führung zum Thema Barrierefreiheit auf der Landesgartenschau.
Fotos: Maria Franco

15.07.2023 / FULDA - Teilhabe für jedermann am öffentlichen Leben - mit und ohne Handicap: Am Freitagvormittag gab es auf dem LGS-Gelände in Fulda eine Führung mit besonderem Schwerpunkt. Der Fokus lag auf der Barrierefreiheit. Rika Esser, Beauftragte der Hessischen Landesregierung für Menschen mit Behinderung, stellte gegenüber OSTHESSEN|NEWS heraus: "Eine Landesgartenschau sollte immer für alle zugänglich sein, um es als Gemeinschaftserlebnis genießen zu können."


Anlässlich des dritten Treffens der Landesbeauftragten mit kommunalen Beauftragten für Menschen mit Behinderungen bzw. Mitgliedern kommunaler Beiräte für Menschen mit Behinderungen nahm der Rundgang seinen Lauf. Esser machte sich gemeinsam mit weiteren Akteuren hautnah ein eigenes Bild von der Umsetzung in Sachen Barrierefreiheit. "Wir haben hier natürlich einen Ort, der eine Reihe an Aktivitäten für die ganze Familie bietet und diese gleichzeitig zusammenbringt. Vielleicht sind da auch Menschen mit Behinderung dabei, ältere Familienmitglieder, die eventuell nicht mehr mobil sind oder eine Sehbehinderung haben." Wichtig sei es, ihnen ebenso einen Aufenthalt zu ermöglichen. "Die Probleme im öffentlichen Raum fallen meist ähnlich aus, und doch ist es immer eine individuelle Angelegenheit, wie bestimmte Fragestellungen gelöst werden." Die jeweiligen Ergebnisse könnten laut Esser als Inspiration für andere Projekte dienen. 

Stadt und Beirat für Menschen mit Behinderung: "Gutes Miteinander" 

Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos) freute sich über das Interesse der anwesenden Gäste. "Es ist schön, dass sie sich von unserer Arbeit und auch der des Beirats für Menschen mit Behinderung überzeugen möchten. Wir haben gemeinschaftlich einiges erarbeitet." Dieses "gute Miteinander" nahm ebenso LGS-Geschäftsführer Ulrich Schmitt wahr: "Von Anfang an haben wir uns viele Gedanken zu dem Thema gemacht und standen im Austausch mit dem Beirat für Menschen mit Behinderung. Wir haben Umgehungen gemacht und sind Pläne durchgegangen. Nach dem Start haben wir an manchen Stellen nachgesteuert. Da war beispielsweise die Diskussion um den Eingang am Badegarten, wo wir nachträglich ein Drehkreuz angebracht haben." Das Ganze sei generell ein fortlaufender Prozess, "umso mehr sind wir dankbar für Anregungen. Es ist leider nicht immer alles umsetzbar, aber ich denke, wir haben eine weitestgehende Barrierefreiheit erzielt."

Eine 100-prozentige Barrierefreiheit sei schwer zu realisieren, wie Lea Widmer als Vorsitzende des Beirats für Menschen mit Behinderung und ehrenamtliche Tierrangerin im Gespräch mit O|N erklärte: "Man erreicht sie nicht, weil sich der Begriff stets weiterentwickelt. Sei es, dass sich die technischen Möglichkeiten ändern, oder in dem Bereich selbst unter Betroffenen neue Lösungen entstehen, die allen gerecht werden." Ihr Conclusio: "Wir müssen an dem Thema Barrierefreiheit und Inklusion dranbleiben. Wir versuchen, so viel es geht zu ermöglichen, und lernen alle mit. Die Landesgartenschau ist eine wunderbare Gelegenheit dafür." (mkr) +++

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