"Berufe. Berufungen. Menschen" (60)
Dr. Johannes Dimroth: ein Alsfelder im (Presse-)Zentrum der Macht
Foto: privat
04.11.2024 / REGION -
Die Bundesregierung darf man wohl mit Fug und Recht als Macht-Zentrum beschreiben. Was und warum sie etwas macht oder unterlässt, bedarf gerade in einer Demokratie permanenter öffentlicher, insbesondere journalistischer Erörterung. Kommunikationszentrale der Bundesregierung ist das Bundespresseamt (BPA). Dessen stellvertretender Chef Dr. Johannes Dimroth ist ein Alsfelder Bub. In unserer Serie zeichnen wir seinen Weg in die Berliner Behördenleitung nach.
Der heute 50-Jährige kam mit seinen Eltern als Kindergartenkind nach Alsfeld, sein Vater hatte die Funktion des Stadtbaumeisters. Das Abi (mit den eher nicht zu erwartenden Leistungskursen Sport und Biologie) legte er 1993 in Alsfeld an der ASS ab. "Die LK-Fahrt zu den Olympischen Spielen in Barcelona war allein schon Grund genug für die Wahl des Sport-LK", lacht Dimroth, für den Sport aber seit der Kindheit einen extrem hohen Stellenwert hat. Vor dem Jura-Studium in Marburg und Berlin absolvierte er noch den Zivildienst in einer Alsfelder integrativen Tagesstätte. "Eine wichtige Erfahrung für meine Persönlichkeitswerdung und -findung!" Die Rechtswissenschaften als Studienrichtung – für Dimroth ist das nach wie vor stimmig: "Politische Abläufe sind leichter zu durchschauen und zu verstehen, wenn man ihre rechtlichen Grundlagen kennt!" Berlin war für ihn immer ein Faszinosum, der Brückenschlag fiel durch das dortige mütterliche Familienumfeld leicht. "Der Wechsel des Studienortes lag in der sehr dynamischen und spannenden Nachwende-Umbruchzeit." Nach dem 1. und 2. Staatsexamen am Berliner Kammergericht sowie der Promotion in Halle / Saale war 2005 seine Bewerbung beim Bundesinnenministerium erfolgreich, wo er nach unterschiedlichen Stationen das Büro der Staatssekretärin leitete.
Einen entscheidenden Punkt markierte die Frage vom damaligen Bundesinnenminister Thomas de Maizière: "Wollen Sie nicht mein Sprecher und der des Innenministeriums werden?" Nach ein paar schlaflosen Nächten war sich Dimroth im Klaren: Er wollte. "Das war eine gute Entscheidung, die Arbeit mit Journalisten hat mir sehr gefallen, auch wenn es wahnsinnig anstrengend war, quasi rund um die Uhr erreichbar zu sein." Dreimal wöchentlich, über vier Jahre hinweg, gehörten die sorgfältig vorbereiteten "Regierungspressekonferenzen" im Rahmen der "Bundespressekonferenz" zu seinem Tätigkeitsfeld. (Diese wird nicht vom BPA, sondern vom Journalistenverein durchgeführt.)
Heimat: Bürgergarten und die Eintracht
Dr. Johannes Dimroth, seine Ehefrau und die beiden 16 und 14 Jahre alten Töchter leben mitten in Berlin. Das große Angebot der Metropole wissen sie durchaus zu schätzen: Theater- und Konzertbesuche, Museen und das vielfältige gastronomische Angebot. Wobei Dimroth auch selbst gerne kocht. Die Entwicklungen im Vogelsberg verfolgt er aufmerksam durch die Online-Tageszeitungslektüre, sodass die gar nicht so seltenen Alsfeld-Fahrten nach wie vor Heimatbesuche sind. "Entwicklungen wie das Freiwilligenzentrum und den Bürgergarten zu beobachten, das ist klasse!" Dimroths Schwester lebt noch im Innenstadt-Kleinod Am Grabbrunnen, das die Eltern einst erworben und ausgebaut hatten. "Wir genießen den Aufenthalt hier sehr, auch meine Frau und unsere Töchter". Wenn möglich, führt sein Heimat-Aufenthalt dann auch nach Frankfurt: Die Eintracht ist Herzenssache.Dimroth blickt dankbar zurück: "Die Alsfelder Zeit hat mir so viel Selbstwert und Selbstvertrauen gegeben, dass ich mein ganzes Leben davon profitieren werde. Das Großwerden in der Kleinstadt eröffnet alle Möglichkeiten, Heranwachsende lernen hier schneller die Selbstständigkeit!"
Kreuzbandriss – und ein bisschen Schwermut
Dimroth betont, immer Fußballer gewesen zu sein. "Von der F- bis zur A-Jugend habe ich bis auf eine Saison beim SV06 gekickt, nebenbei auch Tennis in der Rambach gespielt sowie Leichtathletik, Badminton und Tischtennis betrieben." Leidenschaftlich ging es auch am nahegelegenen Bolzplatz zu: "Es gab eigentlich keinen Tag ohne, egal bei welchem Wetter! Manchmal waren wir dort 30 Leute, zur Not aber auch nur zu zweit". Seit einem Kreuzbandriss vor drei Jahren ist Fußball tabu, aber Tennis spielt er noch.Ganz ohne Anflug von Schwermut kann diese Story aber doch nicht enden. Zum Abriss des SV06-Sportgeländes mit der legendären Rambach-Tribüne sagt er: "Ich habe dort viel Zeit verbracht, Erfolge ebenso wie Niederlagen erlebt und wir haben dort tolle Feste gefeiert! Schade, dass das alles weichen musste." (goa) +++
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