Renommierter Hof im Stadtteil Neuenberg

Park überm Engelshaus: Landwirt Martin Engel auf den Spuren seiner Vorfahren

Martin und sein Vater Josef Engel am Neuenberger Engelshof (1967). Im Hintergrund der Hof Medler.
Archivfotos: O|N/Martin Engel

23.04.2023 / FULDA - Im Wandel der Zeit: Der Acker ist längst von der Bildfläche verschwunden, der neu geschaffene "Park überm Engelshaus" in Fulda-Neuenberg lädt in Kürze zum Verweilen ein. Ein Projekt, das im Rahmen der Landesgartenschau auf den Weg gebracht wurde. Für Landwirt und O|N-Fotograf Martin Engel kein unbedeutendes Areal, verbindet er damit doch ein Stück Familiengeschichte: "Es gehörte zu unserem alteingesessenen Engelshof, deren Böden zu den besten im Landkreis zählten."


Seit 1750 war genau dieser renommierte Hof unter dem Namen Engel bekannt, davor Herzig. Zum damaligen Zeitpunkt befand sich das Anwesen am Landwehrweg in Richtung Tiergarten. "Hier lebten von Generation zu Generation fast 300 Jahre lang Engel", erinnert sich der 61-Jährige im O|N-Gespräch. Zu nennen wäre da unter anderem sein Ururgroßvater Johann Georg Engel (Jahrgang 1822). Er war Bürgermeister von Neuenberg und Landwirt des "Engelshofs". Einige seiner Söhne führten die Tradition direkt vor Ort weiter, teilweise aber auch in Haimbach. Später hatte Alois Engel, Großvater von Martin Engel, als letzter vor der Eingemeindung von Neuenberg nach Fulda das Amt des Bürgermeisters inne. "Schließlich war dann mein Vater Josef der letzte Landwirt am Engelshof." 

Ein neues Kapitel beginnt

Das Ende der Ära Engel näherte sich - zumindest in diesem Stadtteil. Der Grund: Eine Baumaßnahme sollte umgesetzt werden. "Das Haus ist 1970 abgerissen worden, da eine Straße von der Feuerwache bis nach Sickels geplant war. Der Hof befand sich genau im Streckenverlauf und musste somit weichen", so Engel. "Wir wurden ausgesiedelt nach Niederrode-Reinhards. Dort hatten wir wiederum eine gute Perspektive und konnten unsere Tätigkeit fortsetzen. Ländlich geprägt, aber dennoch stadtnah." Auch Sohn Marc (26) hat sich heute als Betriebswirt den landwirtschaftlichen Aufgaben angenommen, tritt in seine Fußstapfen. "Er ist gut ausgebildet, und ist eine tatkräftige Unterstützung für mich."

Landwirte zeigen Präsenz auf Landesgartenschau

Der legitime Nachfahre vom "Engelshof" blickt gespannt auf die Landesgartenschau und die vielen Neuheiten rund um seinen alten Heimatort. Neben der Parkanlage im KulturGarten gibt es zum Beispiel die Engelsterrassen, die Brücke überm Engelshaus oder den umgestalteten Tiergarten. "Ich bin hier einfach aufgewachsen und verbinde damit meine Erinnerungen aus der Kindheit." Einen aktiven Beitrag leistet der 61-Jährige ebenso auf dem zehn Hektar großen LGS-"FuldaAcker", wo er zwei gepachtete Flächen mitgestaltet. "Die Idee ist auf Initiative der Neuenberger Bauern entstanden. Wir wollen Präsenz zeigen und aufklären, denn der Beruf des Landwirts ist so viel mehr, als es auf den ersten Blick scheint." (Maria Franco) +++

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