Profis bei der Arbeit (148)

Mit Pferd, Esel oder Papagei zum Erfolg: Therapeutin Astrid Lambrecht

Therapeutin Astrid Lambrecht
Fotos: Moritz Pappert

08.11.2018 / BURGHAUN - „Die Arbeit mit Tieren ist einfach toll". Wenn Astrid Lambrecht von ihrem Job erzählt, spürt man die Leidenschaft, mit der sie ihren Klienten hilft. Die 50-Jährige ist Therapeutin, Coach für Teams und Einzelpersonen und in der Krisenintervention für Kinder und Jugendliche aktiv. Das besondere hierbei ist, dass bei ihr viele verschiedene Tiere wie etwa Hunde, Pferde, Esel oder auch zwei Papageien zum Einsatz kommen.



„Vor jeder tiergestützten Therapie gibt es ein Vorgespräch, dann wird gemeinsam überlegt, welche Tiere zum Einsatz kommen können und welche Ziele die Klienten mit der Therapie erreichen wollen“, erklärt Lambrecht. Doch bei jeder Sitzung steht auch besonders das Wohl der Tiere im Mittelpunkt. Deshalb wird besonders auf die Reaktionen der Tiere geachtet, sodass diese auf keinen Fall überfordert werden.

„Man kann schon an dem Tier erkennen, ob es dem Menschen gut geht, oder ob ihn was belastet. „Wir hatten mal die Situation in einer Therapie, da erklärte der Klient, es ginge ihm gut und er habe heute kein besonderes Thema, doch als das Pferd in der Zusammenarbeit mit ihm deutlich zeigte, dass es ‚sehr schwer zu tragen hatte‘, merkten wir, dass es dem Klienten anscheinend doch nicht so gut gehen konnte. Durch die Spiegelung der Gefühle des Klienten durch das Pferd und das wertschätzende Thematisieren der eigenen Wahrnehmung konnte sich der Klient dann doch öffnen und erzählen, was ihn so sehr belastete“, so Lambrecht. Wichtig sei hier, dem Menschen aufzuzeigen oder ihn spüren zu lassen, wie sich die eigenen Ängste oder Sorgen auf das Tier auswirken können. Das Ziel bei jeder Sitzung ist es am Ende, dass die Klienten ihre Situation wahrnehmen können und Wege erkennen, diese so zu verändern, dass sie für sie wieder positiver erlebt werden.

Bei Teambildungseinheiten wird mithilfe von Tieren versucht, die Ressourcen zur Teamfähigkeit in einer Gruppe sichtbar zu machen, zu stärken, aufzubauen oder zu verbessern und das Team so motivierter, kollegialer und leistungsfähiger werden zu lassen. Ihre Kollegin Maria Kiekopf, die sich unter anderem auf die Beziehungsarbeit zwischen Mensch und Pferd spezialisiert hat, achtet unterdessen auf das Wohl der Tiere. Am Ende gibt es immer eine Reflexion. Anhand von Videos, die Lambrecht mit ihrer Kollegin während der Sitzungen aufgenommen hat, lassen sich so Verhaltensmuster und Lösungsstrategien erkennen, analysieren und in einer konstruktiven Reflexion auswerten, sodass die Teams gemeinsam und individuell erarbeitete Lösungskonzepte mitnehmen und anwenden können.

Aber auch die Krisenintervention und Notfalltherapie ist ein Schwerpunkt ihrer Arbeit, hier arbeitet sie auch für Träger der öffentlichen und freien Jugendhilfe. Außerdem bietet Astrid beispielsweise mithilfe von Amadeus und Donni, den beiden Eseln, Familientherapie an oder setzt, gemeinsam mit Maria Kiekopf Familiencoachings für Einrichtungen der Jugendhilfe um. Sehen sie mehr von Astrid und Maria in unserem Video. (Moritz Pappert) +++

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