Profis bei der Arbeit (123)

Hüseyin Timur: Von der Gastronomie in die bunte Welt der Isolierflaschen

Hüseyin Timur im Lager von Rotpunkt
Fotos: Moritz Pappert

23.07.2018 / NIEDERAULA - Jeder kennt sie und viele haben sie zu Hause: die Kannen mit dem roten Punkt. Doch kaum einer weiß, wie sie hergestellt werden. Hüseyin Timur weiß es besser als jeder andere – er ist Betriebsleiter beim Isolierflaschenhersteller Rotpunkt in Niederaula.



Hüseyin Timur ist aus der Gastronomie als Quereinsteiger in den Betrieb gekommen. „Meine Eltern hatten ein Restaurant in Bad Hersfeld, später habe ich mich auch selbstständig gemacht. Nach meinem angefangenen Studium Wirtschaftsingenieurwesen habe ich gemerkt, dass mich der technische Bereich mehr interessiert. Durch den Kontakt zur Familie Ludwig bin ich dann zu Rotpunkt gekommen“, erklärt der 31-jährige.

Angefangen als Werksstudent, über Abteilungsleiter im Bereich Glas hat er sich bis zum Betriebsleiter hochgearbeitet. Seine Aufgaben sind nun sehr vielfältig – von der Sicherstellung der Qualität über die Kontrolle der Arbeitssicherheit in der Produktion bis hin zur Organisation, Hüseyin Timur verbindet als Betriebsleiter alle Bereiche. „Das Schöne ist, dass man von jedem immer wieder aufs Neue dazu lernt, ob vom Schlosser oder den Produktionshelfern, dadurch wird es nie langweilig“, so Timur.

Jedes Glas wird lasergestützt auf seine Temperaturbeständigkeit geprüft. Zudem werden aus jeder Glascharge einzelne Gläser stichprobenartig in der Wasserbahn auf Warmhaltung getestet, um zu sehen, ob sie auch tatsächlich 24 Stunden warm bzw. 36 Stunden kalt halten. Zusätzlich werden Schocktests durchgeführt, um die Stabilität des Glases zu prüfen. Hierfür wird mehrmals hintereinander abwechselnd kochendes und kaltes Wasser eingefüllt um zu sehen, ob das Glas unbeschädigt bleibt. Sofern die Tests dem Standard entsprechen, dürfen die Gläser der Produktion zugeführt werden. „In unseren Isolierkannen verwenden wir mittlerweile ausschließlich Rosalin Glas, welches extra für uns produziert wird", erklärt Timur.

In der Produktion werden dann die Kunststoffteile sowie das Glas zum fertigen Produkt, der Isolierkanne, montiert und für Lager und Versand verpackt. Rund 15.000 Kannen können täglich bei Rotpunkt hergestellt werden und das alles „Made in Germany.“ Alle Teile der Kannen, bis auf das mundgeblasene Glas, kommen aus Deutschland. Produktion, Lagerung, Verpackung und Versand erfolgt in Niederaula.

„Bei uns wir Made in Germany noch großgeschrieben. Selbst die Werkzeuge zur Herstellung der Kunststoffteile wurden in Deutschland hergestellt.“ Das Unternehmen wurde 1963 von Dr. Anso Zimmermann gegründet. Nachdem dieser 1994 verstarb, übernahm sein langjähriger Mitarbeiter Peter Ludwig den Betrieb. In 2015 nach dem plötzlichen Tod von Peter Ludwig übernahm seine Tochter Stephanie Ludwig – Weidemann die Geschäftsführung des Unternehmens mit derzeit 80 Mitarbeitern.(Moritz Pappert)+++

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