Profis bei der Arbeit (15)

Bei Hundemasseurin Linda Weiss machen auch Vierbeiner Wellness


Fotos: Suria Reiche

20.04.2017 / HÜNFELD - Massagen und Berührungen können Schmerzen lindern, in manchen Fällen sogar heilen. Und das nicht nur beim Menschen. Linda Weiss ist überzeugt davon, dass ihr Kniffe und Tricks auch bei Vierbeinern für besseres Wohlbefinden sorgen. Im Januar hat sie sich deswegen als mobile Hundemasseurin selbstständig gemacht. 



Es sind ein paar Handgriffe, Linda streichelt ihren Hund Podolski ein paar Mal, holt dann eine Bürste und behandelt einige Stellen am Hundekörper: Und Podolski schließt die Augen und genießt. Fast wartet man darauf, dass er anfängt zu schnurren wie eine Katze. "Wenn einem Vierbeiner etwas wehtut, bestimmte Bewegungsabläufe nicht richtig funktionieren oder der Hund in irgendeiner Weise angespannt ist, bewirken solche Massagen Wunder." Dass das so ist, hat Linda gemerkt, als sie zwei Jahre auf Ibiza gearbeitet hat. "Dort habe ich in den Tötungsstationen eine ganz andere Hundeliebe kennengelernt als hier in Deutschland", sagt sie.

In der Finca, in der sie in diesen zwei Jahren als Kosmetikerin gearbeitet hat, kamen immer mal wieder Gäste mit Hund. "Und die haben dann oft gesagt, dem Tier tut das weh oder das. Also habe ich sie auch behandelt." Und es hat geholfen. Lindas Leidenschaft war entfacht. Zurück in Deutschland absolvierte sie in Gießen eine Ausbildung zur Hundemasseurin. Dort lernte sie nicht nur die klassische Massage am Hund, sondern auch die Massage mit der Bürste, sie lernte die Bewegungsabläufe und Anatomie des Hundes kennen und bekam außerdem beigebracht, wie man bei einen Vierbeiner einen Tape-Verband anlegt. 

Lindas nächstes Ziel: "Ich möchte gern ein Fernstudium der Tierpsychologie machen und mehr über die Hintergründe erfahren." Denn mit ihren Massagen löst die 32-Jährige schon jetzt nicht nur Spannungen oder lindert Schmerzen.  "Ich möchte meinen Kunden zeigen, dass man einen Hund mit ein paar wenigen Handgriffen zurück in die Ruhe bringen kann." Eine Massage, sagt Linda, trage enorm viel dazu bei, einem Hund Sicherheit zu geben und Vertrauen aufzubauen und zu vertiefen. Bevor sie jedoch damit starten kann, sollte herausgefunden werden, warum der Hund in bestimmten Situationen Angst empfindet. "Und ich behandle den Hund nur, wenn er es zulässt. Zwang, Regeln, Angst oder Stress bedeutet für mich nämlich immer ein klares 'Nein'.

Aber in den meisten Fällen lassen sich die Hunde - genau wie Podolski - liebend gern von Linda behandeln. "Und die Tiere sind so unglaublich dankbar, wenn es ihnen nach einer Behandlung besser geht oder der Stress nachlässt." Damit der nicht zusätzlich aufgebaut wird, wenn Herrchen oder Frauchen mit den Vierbeinern zur Massage wollen, kommt Linda auch zu ihren kleinen Patienten nachhause. "Denn da fühlen sie sich am wohlsten." (sur) +++

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