Profis bei der Arbeit (113)

Bei Müller Klaus Röhrig in der Hehrmühle wird das Korn zu Mehl

Müller Klaus Röhrig an einer Mahlmaschine
Fotos: Moritz Pappert

05.06.2018 / SCHLITZ - Jeder freut sich, wenn er morgens frische Brötchen haben kann. Doch ohne Klaus Röhrig und seine Kollegen wäre dies nicht möglich. Er ist Produktionsleiter in der Hehrmühle in Schlitz. Diese beliefert Bäckereien, Bäckereigenossenschaften und den Mehlhandel hessenweit und ist die größte mittelständige Mühle in Hessen.



„Bei uns arbeiten derzeit fünf Müller im Drei-Schicht-System von Sonntag bis Samstagabend. Die Mühle läuft also 24 Stunden durch“, erklärt der 51-Jährige. Die Hehrmühle in Schlitz hat eine kombinierte Mühlenanlage, sodass Roggen als auch Weizen verarbeitet werden können.

„Wir haben verschiedene Mehl Typen die wir herstellen. Das gängigste Mehl ist das vom Typ 550, das ist Weizenmehl und wird vor allem für Brötchen verwendet. Das Mehl mit den meisten Nährstoffen ist das Weizen-Vollkornmehl“, erklärt der Müller. „Je dunkler das Mehl ist, desto mehr Nährstoffe sind darin enthalten." Der Mahlvorgang ist in 18 Passagen unterteilt. Mit jedem Vorgang werden Mehlprodukte gewonnen. Das Ziel ist es, den Mehlkörper von der Schale zu trennen.

Klaus Röhrig kommt aus einer echten Müller-Familie, da schon sein Vater und Großvater eine Mühle zu Hause betrieben haben. Seit 35 Jahren ist er bei der Hehrmühle in Schlitz beschäftigt. „Der Beruf ist sehr abwechslungsreich. Man arbeitet viel mit den Maschinen, in der Lagerung, im Labor, und bei der Überwachung der Prozesse am PC“, erklärt Röhrig.

Die Mühle ist ein klassisches Familienunternehmen und besteht bereits seit über 450 Jahren. Das Getreide kommt bei der Hehrmühle aus Hessen. „Der Tag beginnt damit, dass wir die Maschinen kontrollieren, sodass eine optimale Vermahlung sichergestellt werden kann. Danach werden die unterschiedlichen Mehltypen fertig gemischt. Zwischendurch wird immer wieder das Produkt kontrolliert, um die Qualität zu gewährleisten“, so der 51- Jährige.

Die Ausbildung zum Verfahrenstechnologen Mühlen- und Getreidewirtschaft dauert drei Jahre – der schulische Teil erfolgt in Stuttgart oder Braunschweig. Von Laboruntersuchungen, Produktbestimmungen über biologische Kenntnisse bis hin zu Backversuchen wird dort einiges vermittelt. Sogar eine komplett eingerichtete Mühle befindet sich in der Schule. Die Hehrmühle in Schlitz bildet aus und sucht noch Auszubildende für diesen spannenden, interessanten und abwechslungsreichen Beruf. (Moritz Pappert)+++

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