Profis bei der Arbeit (28)

Ingenieure in der Luft: Drohnen-Vermesser Alex Lepke und Thomas Albrecht

Alexander Lepke und Thomas Albrecht (von links) aus Burghaun bieten Vermessungsdienstleistungen per Drohne.
Fotos: Marius Auth

15.06.2017 / BURGHAUN - Schnell, genau und unkompliziert: Durch Drohnen wird die Vermessungstechnik aus der Luft revolutioniert. Alexander Lepke und Thomas Albrecht bieten in Burghaun mit den Fluggeräten Dienstleistungen für Bauunternehmen, Ingenieurbüros und die Landwirtschaft.



Lepke ist Vermessungstechniker, Albrecht Vermessungsingenieur - beide sind vertraut mit der Erstellung professioneller Datenmodelle, die je nach Bedarf aufbereitet werden können, um Kunden einen besseren Einblick in schwierige Sachverhalte zu geben. Doch von der Drohnentechnologie waren auch sie begeistert: "Wir haben unser Unternehmen im Mai 2015 gegründet, nachdem wir die Vorteile der Vermessung aus der Luft studiert hatten. Für viele Einsatzzwecke ist die Effizienzsteigerung enorm: Die ehemaligen Ablagerungsflächen des Abfallwirtschafts- und Energiezentrums Kalbach mussten für eine Höhenvermessung überflogen werden. Bei einer konventionellen Vermessung vom Boden aus müsste mit einem GPS-Gerät das 12 Hektar große Gelände abgelaufen werden. Die Befliegung ist wesentlich schneller, außerdem können wir Datenpunkte mit Abständen im Zentimeterbereich liefern, die im Anschluss ein genaueres Berechnungsmodell liefern", erklärt Lepke.

Neben der rein fotografischen Abbildung liefern die Drohnen-Vermesser von "PerspektiveOben" auch Datenmodelle, die aus den Luftbildern errechnet werden. Die Drohne mit sechs Rotoren kann eine Nutzlast von bis zu 2,5 Kilogramm sicher transportieren - über die Schärfeinformationen der befestigten Kamera können zuverlässig topografische Informationen ausgelesen werden. Schritt für Schritt ergibt sich am Computer des Kunden eine detaillierte dreidimensionale Karte des beflogenen Areals. Die Einsatz-Szenarien sind vielfältig: "Eine zehn Kilometer lange Baustelle kann im Überflug auf Fortschritte überprüft werden, Brücken und Industriebauwerke unkompliziert aus der Luft begutachtet werden. Mit einer Wärmebildkamera können Defektanalysen von Industrieanlagen, etwa Solarparks oder Fernwärme-Pipelines erstellt werden. Auf einer mehrere Hektar großen Fläche leuchten dann wärmere Bereiche deutlich sichtbar auf. Auch ein Rehkitz im Feld kann vor einer Mahd schnell aufgespürt werden", erklärt Albrecht.

Beim Anlagenplanungsdienstleister Burkard und Gärtner im Industriegebiet Burghaun-Gruben werden die Bedürfnisse ermittelt: Neben einem 3D-Modell des Industriegebäudes ist die Dokumentation der baulichen Anlagen gewünscht. Auch hier kann das Fluggerät punkten: "Die Dimensionen der Drohne ermöglichen es, innerbetriebliche Erkundungsflüge ohne große Vorbereitungszeit vorzunehmen. Der eigentliche Vorteil im Vergleich zur konventionellen Foto-Drohne liegt aber in der großen Datenmenge, die wir mit einem Überflug gewinnen und im Anschluss am PC aufbereiten können: Ob Steinbruch, Sandgrube oder Kohlehalde - eine Volumenberechnung gibt dem Betreiber unerwartet viele Informationen und spart Kosten: Wer genau weiß, wie viel und welche Ressourcen verfügbar sind, wie viel Platz zur Einlagerung noch vorhanden ist, der erlangt eine Planungssicherheit, die ohne genaue Daten nicht möglich ist. Der Einsatz professioneller Vermessungstechnik per Drohne findet immer mehr Akzeptanz - die Perspektive von oben offenbart das Gelände auf neue Weise und gibt einen Einblick in sonst verschlossene Räume", erklärt Albrecht.

(Marius Auth) +++

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