"Blind-Date" mit der Dreigroschenoper
Beginn der Festspielproben mit Anna Loos, Lilo Wanders und vielen anderen
Fotos: Christopher Göbel
08.05.2024 / BAD HERSFELD -
Neben den Premieren ist der Probenauftakt für die Bad Hersfelder Festspiele ein "ganz besonderer Moment". Das sagte Intendant Joern Hinkel zu Beginn des Pressetermins in der Festspiel-Probenhalle am Bad Hersfelder Kurpark. Unter großem Medieninteresse war dort am Dienstagvormittag das Ensemble von "Die Dreigroschenoper" zum allerersten Mal zusammengetroffen - darunter bekannte Namen wie Anna Loos oder Lilo Wanders.
Bürozeit wird zu Bühnenzeit
Hinkel dankte auch dem gesamten Festspiel-Team, das das ganze Jahr über für den Theatersommer arbeitet. "Jetzt wird aus der Bürozeit wieder Bühnenzeit. Denn die einen sind im Dunkeln und die anderen sind im Licht. Und man sieht nur die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht", zitierte der Intendant passend aus der "Dreigroschenoper" von Bertolt Brecht und Kurt Weill. Er dankte auch der Politik und den Sponsoren, die jedes Jahr erfolgreiche Spielzeiten der Bad Hersfelder Festspiele ermöglichen.Vor der ersten Leseprobe von "Die Dreigroschenoper" führte Intendant Hinkel kurz in die Geschichte des Werkes ein. Die Faszination für Krimis - die er im Übrigen teile - sei in den Menschen verankert. Auch die "Dreigroschenoper", die im Gangstermilieu spielt, sei ein Krimi. "Allerdings wollte Brecht vor nahezu 100 Jahren ein ganz anderes Kriminalmärchen daraus machen. Alleine das Ende, bei dem alles plötzlich gut wird, ist absurd", sagte Hinkel.
Glamourös und düster
"Ich freue mich, dass es jetzt losgeht", sagte Regisseur Michael Schachermaier, der bereits vor 17 Jahren in Bad Hersfeld gearbeitet hatte. "Die Dreigroschenoper ist ein bekanntes Stück. Nach 'Im weißen Rössel' wahrscheinlich das meist-aufgeführte Musiktheaterstück überhaupt." Er wolle die "Dreigroschenoper" für ein großes Publikum inszenieren - sowohl für Neulinge als auch für Menschen, die schon andere Aufführungen gesehen haben. Die große Bühnenfläche gelte es zu füllen - und dennoch die intimen Momente zu gestalten. Er stellt sich die Stiftsruine als "Hinterhof einer Großstadt" vor und wolle viel mit Lichteffekten arbeiten. "Das Stück ist eine tolle Mischung aus Operette, Farce, Satire, Komödie und auch Tragödie", so der Regisseur. Glamourös und düster gleichzeitig solle es werden. "Die 'Dreigroschenoper' darf menscheln", sagte Schachermaier.Viel Musik in dieser Festspielsaison
"Wir haben rund 70 Prozent der Tickets bereits verkauft", so Hinkel. Karten für die Bad Hersfelder Festspiele gibt es im Internet (https://www.bad-hersfelder-festspiele.de), in der Ticket-Zentrale Am Markt in Bad Hersfeld, Telefon 06621/640200, sowie in Online-Ticketstores. (Christopher Göbel) +++
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