Bad Hersfelder Festspiele
Intendantenwechsel des Festivals: Was war, was ist und was kommen wird
Fotos: O|N-Archiv / Christopher Göbel
25.08.2024 / KOMMENTAR -
Die Saison 2024 der Bad Hersfelder Festspiele ist vorbei. Und sie ist äußerst erfolgreich über die Bühne gegangen. Mit 103.000 Zuschauerinnen und Zuschauern insgesamt war es Joern Hinkels bisher besucherstärkste Spielzeit. Die Stück-Auswahl hat gegriffen. Getragen von dem diesjährigen Erfolg blickt die Stadt voraus und präsentiert Hinkels Nachfolgerin Elke Hesse.
Der nette Chef
Was man in allen Gesprächen mit Schauspielern und Mitarbeitern der Festspiele hört: Joern Hinkel ist ein toller Intendant. Menschlich, geduldig, kooperativ. Ein Chef, der den Chef nicht heraushängen lässt. Und auch bei den Zuschauenden kommt er gut an. Seine Ansprachen sind stets humorvoll, intelligent und auf den Punkt gebracht. Ihm ist es auch zu verdanken, dass die Bad Hersfelder Festspiele in ruhiges Fahrwasser zurückkehrten. Das große Medieninteresse, das Wedel weckte, führte Hinkel mit seinem hervorragenden Presseteam kontinuierlich weiter. Überregionale Schlagzeilen sind wichtig. Wenn sie dann auch noch überwiegend positiv sind – umso besser.Die energiegeladene Nachfolgerin
Ich freue mich über die neue Intendantin ab 2026. Elke Hesse stellte sich der Presse am Mittwoch vor – und sprühte vor Energie und Tatkraft. Ihr großer Vorteil: Sie kennt die Festspiele aus ihrer Intendantinnenzeit von 2006 bis 2009. Und auch sie war damals kurzfristig eingesprungen. Hans Gratzer, der eigentlich vorgesehen und dessen Assistentin sie war, verstarb überraschend. 2026, genau 20 Jahre später, kehrt die Wienerin zurück. Management ist ihre Stärke. Gehören Mikroports zum "guten Ton"?
Bei allem, was Elke Hesse plant, habe ich ein wenig Bauchschmerzen beim Thema Akustik. Ja, die Stiftsruine war in prä-technischen Zeiten für ihre Akustik berühmt. "Man hört in der letzten Reihe jedes Wort", war eine Art geflügelter Spruch in der Stadt. Doch das waren andere Zeiten, eine andere Zuschauertribüne – und da gab es vor allem auch andere Zuschauer-Gewohnheiten. Heute gibt es kaum ein Theater, in dem Mikroports nicht gang und gäbe sind. Ein Tontechniker hat mir mal erzählt, dass die Akustik der Stiftsruine gar nicht so hervorragend sein soll. Die Hör-Gewohnheiten von Theaterbesuchern sind meiner Meinung nach heute auf Lautsprecher und Mikrofone ausgelegt. Und ob die Anmietung der teuren Tontechnik sich dann vielleicht nur für ein Musical rentiert, ist eine weitere Frage, die dann der Klärung bedarf.Klar – Elke Hesse kann es ausprobieren und dann wird man sehen, ob es funktioniert oder nicht. Ich kann mich an Festspiel-Inszenierungen erinnern, in denen gestandene TV-Darstellerinnen und -Darsteller spielten, die man ohne Mikroport im Zuschauerraum kaum verstand. Wer meist vor einer Kamera steht, muss nicht zwangsläufig bühnentechnisch artikulieren können. Da gelten andere Gesetze. Wer beides kann, wird dann gebraucht.
Hoffentlich harmonischer Übergang
Joern Hinkel und Elke Hesse haben sich bereits zum Gespräch getroffen. Einvernehmlich, wie Hesse sagte. Das freut mich, denn auch das war nicht immer so. Wenn der Übergang harmonisch und mit dem gemeinsamen Ziel, die Festspiele voranzubringen, über die Bühne geht, kann das nur gut sein.Was innerhalb der Stadt noch der Verbesserung bedarf, ist beispielsweise das Thema Gastronomie in der Festspielsaison. Bei rund 100.000 Zuschauenden kann man sich leicht ausrechnen, dass diese nicht alle aus der Stadt selbst kommen. Und was wollen auswärtige Gäste? Richtig: Essen. Dass einige Restaurants auch während der Festspiele ihre Ruhetage strikt einhalten und an manchen Tagen Festspielbesucher eigentlich außer Burgern oder Döner abends kein adäquates Angebot vorfinden, ist ein No-Go für eine Festspielstadt. Ja, es liegt natürlich in der Hand der Gastronomen, wann und wie sie ihre Restaurants öffnen. Ich bin gespannt, ob Stadt und Intendanz es in den kommenden Jahren schaffen, die "Umwegrentabilität" der Festspiele so zu kommunizieren, dass am Ende sowohl zufriedene Theatergäste als auch zufriedene Gastronomen stehen.
Zwei "Feuerwerke" nacheinander
Nun freue mich erst einmal auf den Spielplan 2025, den Joern Hinkel im Oktober präsentieren will. Was er für seine letzten Spielzeit bereits versprochen hat: "Es wird ein Feuerwerk". Gleiches versprach auch Elke Hesse über die Jubiläums-Festspiele 2026. Wir sind gespannt! (Christopher Göbel) +++
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