Tribünen-Talk (2)

Georgios Tsivanoglou: Weiser Uhu, böser Feind und cholerischer Bürgermeister

Georgios Tsivanoglou spielt mehrere Rollen in "Das kleine Gespenst" bei den Bad Hersfelder Festspielen.
Fotos: DERDEHMEL/Urbschat / Christopher Göbel

03.07.2024 / BAD HERSFELD - Georgios Tsivanogou spielt mehrere Rollen in "Das kleine Gespenst" bei den Bad Hersfelder Festspielen 2024. OSTHESSEN|NEWS stellt in dieser Saison wieder einige Festspiel-Darstellerinnen und -Darsteller in Kurz-Porträts mit jeweils sechs Fragen vor.



1. Haben Sie etwas mit Ihrer Rolle gemeinsam?

Mit dem Uhu Schuhu: die Sesselpupsigkeit, aber nicht die Angst vor dem Fremden.
Mit Thorstenson: die Schadenfreude, aber nicht die Boshaftigkeit.
Mit dem Bürgermeister: die Hilflosigkeit, aber nicht die Arroganz. Oder doch?

2. Wie entspannen Sie sich, wenn Sie nicht auf der Bühne stehen?

Mit Nichtstun. Dabei liege ich meistens, höre Musik und rauche. Nicht nachmachen!

3. Eine Anekdote aus Ihrer Bad Hersfelder Festspielzeit?

Nach der zweiten Vorstellung saß ich in einer Eisdiele. Und während ich mein phantastisches Eis genieße, bemerke ich einen anderen Gast, der mich mit großen Augen und strahlendem Gesicht anstarrt. Ein Zuschauer, vermute ich. Dann steht er auf, kommt auf mich zu und fragt, ob ich von hier sei. Wie bitte? erwidere ich. Sind sie von hier? Ich: Nein. Er: Ah schade, ich auch nicht. Ich wollte nach dem Weg fragen...

4. Was ist Ihr Lieblingsessen und warum?

Die Kohlrouladen meiner Mutter, mit einer dicken Zitronensoße. Ich habe viel darüber im Internet recherchiert und festgestellt: Keiner macht sie so gut wie meine Mutter. Ich weiß jetzt auch warum. Aber ich verrate es nicht.

5. Was wäre Ihr Alptraum-Moment auf der Bühne?

Der totale Alptraum: ein Anruf. Ich gehe ran. Die Stimme: Wo bist du? Ich: zu Hause. Warum? - Du hast Vorstellung! Und dein Auftritt ist JETZT!

6. Was war Ihr schönster Moment auf der Bühne?

Ich musste einmal kurzfristig die Rolle des reitenden Boten am Ende der `Dreigroschenoper´ übernehmen. Der Kollege war plötzlich verstorben. Wir haben ihn alle sehr geschätzt und geliebt. Ich entschied mich dann aufzutreten und bevor ich anfange zu spielen, eine Schweigeminute einzulegen, aber ohne irgendwem vorher etwas davon zu sagen, geschweige denn zu fragen. Das Publikum hatte keine Ahnung und wunderte sich über die lange Stille auf voller Bühne. Die Musiker und Schauspieler haben sofort verstanden. Wir haben still zusammen an unseren Freund gedacht, und mit Tränen in den Augen das große Finale gesungen. (cdg) +++

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