Festpiel-Kritik
Das kleine Gespenst spukt wieder durch die Ruine - diesmal sogar im Dunkeln
Fotos: Christopher Göbel
30.06.2024 / BAD HERSFELD -
Bereits im vergangenen Jahr spielte sich das kleine Gespenst nach Otfried Preussler bei den Bad Hersfelder Festspielen in die Herzen der Zuschauer. Die inzwischen fast 60 Jahre alte Geschichte im neuen Gewand von Oliver Urbanski begeisterte auch das Premierenpublikum am Freitagabend in der Stiftsruine. Und diesmal durfte das kleine Gespenst sogar im Dunkeln herumspuken.
Humor, aber auch melancholische Momente
Urbanskis Inszenierung sprüht vor Lebendigkeit, die an Humor - auch manchmal Slapstick - nicht spart, aber auch einige melancholische Elemente beinhaltet. Beispielsweise, wenn das kleine Gespenst mit seinem Sonnenlicht-Spuken nicht mehr zufrieden ist und sich nach den Mondnächten zurücksehnt. Euskirchen stellt die emotionale Bandbreite absolut glaubwürdig dar und spielt sich so in die Herzen des Publikums "von 4 bis 400".Neugebauer wirbelt zudem als hektische Oberlehrerin Thalmeyer und tanzende Zimmerpflanze über die Bühne, Tsivanoglou als weiser Uhu Schuhu und Toupet-verlierender Bürgermeister und Englert als trotteliger Kriminaloberwachtmeister Holzinger. Alle drei verkörpern noch weitere Rollen in "Das kleine Gespenst".
Statisterie bringt viel Leben auf der Bühne
Leben bringen auch die Kinder der Theater-AG der Konrad-Duden-Schule in die Geschichte. Als tanzende Krähen oder Schulklasse, die vom kleinen Gespenst erschreckt wird, agieren die Mädchen und Jungen wie die Profis. Auch die Statisten, die die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Eulenberg darstellen, bereichern beispielsweise die Marktszene und das große "Festspiel" zum 325. Jahrestag der Errettung vor dem schwedischen Eindringling Torstenson. Auch die Feuerwehr-Szene sorgt für viele Lacher. Das Gespenst lässt die Sorgen vergessen
"Das kleine Gespenst" weiß auch im zweiten Jahr zu begeistern und in den Abend-Aufführungen (es gibt auch einige an Vor- und Nachmittagen) trägt die Beleuchtung (Andreas Fuchs) zur Stimmung bei. Das Bühnenbild (Jens Kilian), die Kostüme (Zoe Agathos) und die liebevollen gestalteten Requisiten (Doris Engel) bilden ein stimmiges Bild, das die Zuschauer für eineinhalb unterhaltsame Stunden in die Welt Preusslers und Urbanskis mitnimmt - und Sorgen vergessen lässt. Das Publikum dankt mit langem, begeistertem Applaus am Premierenabend. Und Bürgermeisterin Anke Hofmann (parteilos) verriet bei der Premierenfeier, dass "Das kleine Gespenst" im vergangenen Jahr bereits ihr "heimliches Lieblingsstück" gewesen sei - und sie es sich in diesem jahr bestimmt noch einmal ansehen werde.
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