Familie Asmuß im Lollsfieber

Aufbau auf Hochtouren, Stimmung auf Maximum: Die Gänseliesel ist wieder da!

Justin Asmuß beim Aufbau der Gänseliesel - mit guter Laune und voller Vorfreude.
Fotos: Moritz Rös

11.10.2025 / BAD HERSFELD - Der Countdown läuft, die Stimmung steigt: Nur noch wenige Tage, dann wird das älteste Volksfest Deutschlands wieder eröffnet - das traditionsreiche Lullusfest in Bad Hersfeld. Schon jetzt ist der Marktplatz ein quirliges Durcheinander aus Buden, Kabeln, Musikfetzen und jeder Menge Vorfreude. Seit Sonntag wird aufgebaut, geschraubt und dekoriert, was das Zeug hält. Mitten drin: Justin Asmuß, der gemeinsam mit seiner Familie den beliebten zweistöckigen Imbissbetrieb "Gänseliesel" betreibt.

Der junge Schausteller stammt ursprünglich aus Göttingen und tritt in die Fußstapfen seines Vaters Daniel Asmuß - und das mit ordentlich Schwung.

Lolls-Stimmung in der Aufbauwoche

"Der Aufbau läuft auf Hochtouren", sagt Justin, während er auf die halb fertige Theke zeigt, an der ab Montag wieder hunderte Besucher stehen werden. "Wir sind gut in der Zeit und haben auch mit dem Wetter Glück." Kein Wunder also, dass die Stimmung im Team bestens ist: "Unsere Mitarbeiter sind motiviert - und wir sind auch richtig gut drauf."

Bei Familie Asmuß ist das Lullusfest längst mehr als nur ein Termin im Kalender - es ist ein Stück Heimat auf Zeit. "Wir wurden auch herzlich empfangen", erzählt Justin mit einem Lächeln. "Schon während des Aufbaus haben wir viel Besuch von Stammkundschaft und Freunden bekommen, die man hier über die Jahre kennenlernen durfte." Abends darf dann auch mal ein kleines Willkommensgetränk nicht fehlen - schließlich gehört das zum guten Ton, wenn man seit Jahren fester Bestandteil der Hersfelder Festkultur ist.

Kultstatus auf dem ältesten Volksfest Deutschlands

Im Mittelpunkt vieler "Lollsfreunde" steht die Gänseliesel - ein zweistöckiger Imbissbetrieb, der längst Kultstatus erreicht hat. Ob an der gut besuchten Theke oder am Gänseliesel-Grill, wo Klassiker und neue Kreationen brutzeln - hier treffen sich Generationen. Die gemütliche Atmosphäre lädt ein, den Trubel auf dem Marktplatz von oben zu beobachten und sich mit alten Bekannten auszutauschen. "Dieser Zusammenhalt macht es hier in Bad Hersfeld besonders", sagt Justin. "Hier haben die Leute ein richtiges Zugehörigkeitsgefühl zur Veranstaltung. Jeder identifiziert sich mit dem Lullusfest."

Und tatsächlich: Schon Tage vor dem offiziellen Start laufen viele in der Stadt mit Lolls-Merch herum - ein sichtbares Zeichen der Vorfreude. Das Lullusfest hat eben seine eigenen Gesetze. Während andere Volksfeste am Wochenende loslegen, beginnt hier alles traditionell am Montag - und zwar mit einem echten Knall: Wenn das "Fierche", der berühmte Holzstoß, entzündet wird, gilt das als Startschuss in das neue "Lollsjahr". Danach zieht der große Festumzug durch die Stadt, und spätestens dann steht Hersfeld Kopf.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen - oder beides gleichzeitig?

Doch bevor das passiert, steht für Justin und sein Team noch einiges an Arbeit an. "Wenn der Umzug am Montag rum ist und der erste Ansturm durch ist, dann weiß man, dass alles funktioniert und es losgehen kann", sagt er. Nur ein Problem bleibt: "Es ist schwierig, Helfer zu finden - hier will ja jeder feiern."

Dass das Lullusfest für viele Hersfelder so etwas wie ein zweites Weihnachten ist, merkt man spätestens dann, wenn die ersten berühmt-berüchtigten Lullusfeuer über die Theke gehen. Für Justin ist das ein ganz besonderer Moment im Jahr. Und wenn man den jungen Schausteller so ansieht, während er lachend zwischen Kisten und Kabeln steht, wird klar: Der Aufbau mag zwar Arbeit sein - aber eigentlich ist er schon jetzt ein wenig im Fest. (Constantin Butler) +++