Teil 18 der OSTHESSEN|NEWS-Serie

Gastrosterben? Nicht bei uns!" – Hähnchen vom Grill bei der Brathähnchenfarm

Bei der Brathähnchen ist immer volles Haus
Fotos: Andreas Bejm

19.08.2025 / STEINAU/STR. - Es gibt lange Arbeitstage, an deren Abend man sich danach sehnt, sich in seiner Lieblingsgastronomie ganz gemütlich etwas Leckeres zwischen die Kiemen zu schieben - sei es ein schönes Schnitzel oder einfach nur ein saisonaler Salat - aber schmecken muss es. Doch: immer mehr gastronomische Existenzen liegen in Trümmern.



Personalmangel, Wiedererhöhung der Mehrwertsteuer oder die Energiekrise samt Inflation. Das "Gastrosterben" ist real. 2023 hat jede zehnte (!) Gastronomie in Deutschland dicht gemacht. Es gibt allerdings auch Hoffnung, denn nicht jede Gastro ist im Abwärtstrend. OSTHESSEN|NEWS präsentiert Beispiele aus unserer Region. Heute: Die Brathähnchenfarm in Steinau an der Straße (Main-Kinzig-Kreis).

Eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region

Dieses Restaurant - Hotel gilt als eine der beliebtesten Ausflugsziele im Main-Kinzig-Kreis: Die Brathähnchenfarm in Steinau an der Straße. Seit über 50 Jahren gibt es sie schon. Tief im Wald liegt die Traditionsgaststätte, die schon mehrfach für die beliebten Hähnchen ausgezeichnet wurde. Dafür kommen die Gäste teilweise aus ganz Deutschland, wie die Inhaberin, die alle hier nur als "Radi" kennen, erzählt.

Seit knapp 20 Jahren ist Radi schon bei der Brathähnchenfarm. "Ich bin mit 14 Jahren nach Deutschland gekommen und habe hier bei den ehemaligen Betreibern gejobbt. Schon damals habe ich meinem alten Chef gesagt, dass ich mal Chefin werden will", sagt sie. Und so kam es dann später auch.

"Wir machen Fehler, aber wir stehen dazu"

Radi sagt über sich, dass sie gerne mit Menschen arbeitet - der Job als Restaurant-Chefin ist also genau richtig für sie. "Man muss einfach Spaß an der Arbeit haben." Was sie so authentisch macht, ist ihr klar: "Es ist die Art, wie man mit den Gästen umgeht. Wir machen auch mal Fehler, aber wir stehen dazu", sagt die Inhaberin.

Wichtig ist ihr, dass nur regionale Produkte verarbeitet werden und alles frisch ist. "Deshalb kommen die Leute gerne her und das schätzen sie an der Brathähnchenfarm", sagt Radi. Dafür kommen viele auch einen weiteren Weg nach Steinau an der Straße. Geboten bekommen die Gäste aber dann etwas ganz Besonderes. Die Hähnchen werden in der Gaststube direkt am offenen Holzkohlegrill gebraten. Dazu isst man dort traditionell selbstgemachten Apfelkompott - und keinen Ketchup.

"Das ist hier einfach ein Paradies"

Und noch etwas schätzen die Leute an der Region: die vielen Wander- und Mountainbikestrecken rund um die Gaststätte. "Das ist hier einfach ein Paradies", sagt Radi. Neben dem Restaurant bietet sie auch Zimmer und Ferienwohnungen an. Die meisten Gäste kommen aus dem Rhein-Main-Gebiet nach Steinau. Aber auch einige Prominente seien schon dagewesen. Wer genau das schon alles war, will Radi nicht verraten. Nur soviel: Es waren schon viele Politiker - darunter auch ein bekannter Politiker aus dem Nachbarbundesland.

Die Geschichte der Brathähnchenfarm geht weit zurück. Früher war auf dem Gelände ein Steinbruch. "Die Leute kamen damals zum Wandern her, da stand hier nur eine kleine Hütte. So hat sich das dann entwickelt", sagt die Inhaberin. Mittlerweile arbeiten dort 40 Mitarbeiter. Insgesamt ist sowohl innen als auch im Biergarten Platz für 600-700 Gäste. "Wir geben uns immer Mühe. Meine Mitarbeiter sind echt top. Jeder von ihnen", lobt Inhaberin Radi abschließend. (Moritz Pappert) +++

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