Teil 15 der OSTHESSEN|NEWS-Serie
"Gastrosterben? Nicht bei uns!" - Rhöner Ausflugsziel "Hähnchen Paula"
Fotos: Moritz Pappert/ Rene Kunze
12.05.2025 / GERSFELD (RHÖN) -
Es gibt lange Arbeitstage, an deren Abend man sich danach sehnt, sich in seiner Lieblingsgastronomie ganz gemütlich etwas Leckeres zwischen die Kiemen zu schieben - sei es ein schönes Schnitzel oder einfach nur ein saisonaler Salat - aber schmecken muss es. Doch: immer mehr gastronomische Existenzen liegen in Trümmern.
Personalmangel, Wiedererhöhung der Mehrwertsteuer oder die Energiekrise samt Inflation. Das "Gastrosterben" ist real. 2023 hat jede zehnte (!) Gastronomie in Deutschland dicht gemacht. Es gibt allerdings auch Hoffnung, denn nicht jede Gastro ist im Abwärtstrend. OSTHESSEN|NEWS präsentiert Beispiele aus unserer Region. Heute: die "Hähnchen Paula" in Gersfeld (Rhön).
Ausflugslokal für Radfahrer und Wanderer
Diese Gaststätte kennt vermutlich fast jeder, der öfter in der Rhön unterwegs ist: die "Hähnchen Paula" im Gersfelder Weiler Sparbrod. Die Klassiker sind hier Hähnchen mit Pommes oder Knoblauch-Hähnchen mit Knoblauchbrot. Seit April 2016 betriebt Familie Marek das beliebte Ausflugslokal für Radfahrer und Wanderer.Dabei hat die "Hähnchen Paula" eine lange Geschichte. In den 50er Jahren wurde das ehemalige Gasthaus "Zum Grünen Tal" von zwei Schwestern eröffnet. Damals diente das Gasthaus im kleinen Sparbrod als Ausflugsziel, welches Brotzeit für Wanderer und Skisportler vom nahe gelegenen Ressberg bereithielt. Nachfolger der Gründer waren der Sohn Hans Richter und seine Frau Paula, diese wollten den Gästen dann etwas anderes als Brotzeit anbieten. Schließlich kamen Sie 1955 auf den Gedanken, Hähnchen zu braten. Allerdings waren die ersten Versuche wenig erfolgreich gewesen.
"Wir gehen zur Hähnchen-Paula"
Doch die Richters bekamen den Dreh raus, denn ihre Hähnchen wurden der Renner. So war der Name Hähnchen Paula geboren. Die Gersfelder sagten irgendwann, wenn sie nach Sparbrod zum Essen gingen: "Wir gehen zur Hähnchen-Paula". Auch Pommes gab es damals schon. Die Bauern haben damals ihre Kartoffeln geliefert, welche noch von Hand zur Pommes geschnitzt wurden. Bis 1987 wurde die Gaststätte durch Familie Richter geführt, danach übernahm die Familie Wolfgang Beres bis 1996. Im Anschluss die Familie Wolfgang Zebisch bis 2016. Ab da an bekam die Gaststätte nun Ihren heutigen Namen - "Hähnchen-Paula". Treue Stammkunden
"Besonders am Wochenende kommen viele Wanderer und Radfahrer, auch aus der bayerischen Seite zu uns. Aber auch einige Gäste aus Frankfurt oder Offenbach. Die Stammkunden sind dann unter der Woche bei uns", sagt Sebastian Marek. An sechs Tagen die Woche gibt es durchgehend warme Küche von 11 bis 20:30 Uhr. Das Erfolgsrezept? "Wir versuchen, die Qualität ständig zu halten. Das Produkt funktioniert seit Jahrzehnten. Deshalb probieren wir auch keine neuen Rezepte aus", so Marek. Außerdem wurde ständig investiert und das Gasthaus umgebaut. Der Biergarten bietet 140 Plätze, im Innenbereich ist Platz für 100 Besucher.Auch, wenn sie die Corona-Pandemie gut überstanden haben, bekommt Familie Marek die äußeren wirtschaftlichen Umstände zu spüren. "Die Bürokratie kostet Zeit und Arbeit, die man eigentlich effektiver nutzen kann", sagt der Gastwirt. "Auch der Ukraine-Krieg hat Auswirkungen. Die Öl-Preise gingen um bis zu 200 Prozent nach oben. Das haben wir gespürt, weil wir viel mit Öl arbeiten", sagt Sebastian Marek.
Umso schöner und wichtiger ist es, treue Stammkunden zu haben. "Wir geben uns Mühe, um die Qualität gleichbleibend umzusetzen und die Gäste zufriedenzustellen", sagt der Hähnchen-Paula-Chef abschließend. (Moritz Pappert) +++
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