BI zeigt sich entrüstet
Kommt die Dickschicht nach Neuhof zurück?
Foto: OlN-Leser Thomas Prenzel
15.06.2024 / NEUHOF -
Die Bürgerinitiative Umwelt Neuhof zeigt sich entrüstet über aktuelle Überlegungen des K+S-Konzerns – "Der Kaliberg muss deutlich kleiner statt noch größer werden!"
Nachdem das Unternehmen vor gut einem Jahr von seinen ursprünglichen Planungen, die Halde Neuhof im sog. Dickschichtverfahren abzudecken, Abstand genommen und sich mit der Gemeinde und der BI Neuhof verbindlich auf eine Eckpunktevereinbarung geeinigt hatte, erhofften die Teilnehmer des Runden Tisches von K+S neue Lösungsansätze, innovative Ideen und nachhaltige Konzepte zur Reduzierung der salzhaltigen Haldenwässer. Diese Erwartungen wurden nach Ansicht vieler Teilnehmer bitter enttäuscht, wie die BI UMWELT Neuhof in einer Pressemitteilung berichtet.
Die BI fordert mit Nachdruck ein grundsätzliches Umdenken von K+S.
"Das Unternehmen muss sich endlich konstruktiv auf eine gesamthafte, innovative und nachhaltige Lösung für die Haldenwässerproblematik in Neuhof einlassen." Es müsse nun dringend der Fokus auf intelligente PM BI UMWELT Neuhof 14.06.2024 Konzepte gerichtet werden, die die Ursachen der salzhaltigen Haldenwässer in den Blick nehmen. "Dafür muss die Halde zunächst unbedingt kleiner werden. Jedenfalls darf sie nicht weiterwachsen. Ohne einen Rückbau eines erheblichen Teils der Halde dürfte es nahezu unmöglich werden, die von ihr ausgehenden Umweltgefahren langfristig in den Griff zu bekommen", erklärt Dr. Peter Veckenstedt, der die BI UMWELT Neuhof fachlich berät. Begleitend dazu fordert die BI zunächst eine umfassende Bestandsaufnahme der Halde durch unabhängige Sachverständige und vor allem eine Klärung der Wechselwirkungen zwischen dem Grundwasser und dem an der Basis weiträumig nicht abgedichteten Haldenkörper. Denn nur, wenn diese Wirkungen sachverständig aufgeklärt sind und daraus geeignete technische Maßnahmen zur dauerhaften Unterbindung der diffusen Salzeinträge in die Umwelt abgeleitet worden sind, können diese mit den Maßnahmen zur Reduzierung der Haldenwässer, die durch Niederschläge auf der Halde entstehen, sinnvoll in einem Paket kombiniert werden."Es ist jedenfalls keine Lösung, die Halde einfach mit Millionen von Tonnen von Abfallstoffen zuzuschütten und darauf zu hoffen, dass der am Boden in weiten Teilen undichte Haldenkörper nicht weiter mit dem Grundwasser und den zahlreichen Quellen im Haldengebiet im Austausch steht und somit weiter Salz sowie andere Schadstoffe freisetzt. Die Umwelt in der Umgebung der Halde ist bereits heute massiv geschädigt – das muss endlich gestoppt werden!", fordern die Vertreter der BI einhellig. K+S, die Gemeinde Neuhof und die BI Umwelt Neuhof hatten sich erst kürzlich in einer Sondersitzung der Vertragsparteien nach schwierigen Verhandlungen auf einen Nachtrag zur Eckpunktevereinbarung verständigt, in dem klargestellt wurde, dass auch die weitestgehende Minimierung der salzhaltigen Sickerwässer, die aus der Halde in den Boden austreten, zur unabdingbaren Zielsetzung der Maßnahmen am Runden Tisch gehört.
"Wir werden zudem am Runden Tisch auf die unabhängige fachliche Prüfung von Innovationen und nachhaltigen Konzepten hinwirken. Es gibt sehr vielversprechende technische Alternativen, etwa für den Versatz unter Tage zur Sicherung der Hohlräume, für die Verwertung von Haldenrückständen und die Behandlung bzw. Entsalzung von Haldenwässern, die dringend näher in den Blick genommen werden müssen und unverständlicherweise von K+S überhaupt keine Beachtung finden. Flankierend können energetische Komponenten wie etwa eine zeitweilige Nutzung der Haldenfläche für Photovoltaik zum Einsatz kommen, die in intelligenter Weise technisch und ökonomisch sinnvoll mit anderen Maßnahmen verknüpft werden könnten, um die Energiebilanz zu verbessern. Wir beschäftigen uns intensiv mit diesen und anderen Konzepten und werden unsere grundsätzlichen Überlegungen sowie bestimmte technische Ansätze demnächst am Runden Tisch präsentieren. Spätestens dann muss im Konzern und bei den Verantwortlichen endlich ein Umdenken stattfinden. Wir werden es nicht zulassen, dass K+S seine Geschäftsstrategie in der Abfallwirtschaft gegen die Interessen der Menschen und der Umwelt in der Region durchsetzt. Dafür setzen wir uns ein – jetzt erst recht und mehr denn je", heißt es abschließend in der Pressemitteilung der Bürgerinitiative. (pm) +++
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