Jetzt werden neue Varianten geprüft

Ein Neustart für die Bürger: K+S lässt Variante der Dickschichtabdeckung fallen

Ein Blick auf die Halde in Neuhof. Diese soll nicht mit einer Dickschicht abgedeckt werden.
Archivfoto: O|N/Carina Jirsch

05.05.2023 / NEUHOF - Überraschende Wende! Um die salzhaltigen Haldenwässer am K+S-Standort Neuhof-Ellers zu reduzieren, wird ab sofort nicht mehr mit der stark kritisierten Variante der Dickschichtabdeckung geplant. Das verkündete Bürgermeister Heiko Stolz am Donnerstagabend auf der Sitzung der Gemeindevertretung: "Das ist ein Neustart für die Bürger."


In den vergangenen Wochen haben laut Stolz Gespräche stattgefunden. Daran nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde Neuhof, der Bürgerinitiative Umwelt Neuhof e.V., von K+S, des Landkreises Fulda sowie regionale Bundes- und Landtagsabgeordnete teil.

"Da die ersten Dialogkreise mit so vielen Personen an einem Tisch nicht erfolgreich waren, haben wir die Anzahl der Teilnehmer verringert." Am Mittwochabend habe er zusammen mit drei Vertretern von K+S und den Vorsitzenden der BI eine dreistündige Videokonferenz gehalten. "Danach war quasi Feierstunde."

Alternative Varianten prüfen

Der Grund: "K+S wird die Planung einer Dickschichtabdeckung in der bisher vorgesehenen Form nicht weiterverfolgen. Stattdessen sollen auf Basis dieser Eckpunkte am Runden Tisch zeitnah Vorschläge für alternative Handlungsvarianten ergebnisoffen geprüft werden", das steht in der gemeinsamen Pressemitteilung der drei Parteien.

Erfolg für die Bürgerinitiative 

Hubert Enders, einer von drei BI-Vorsitzenden, wirkte am Donnerstag sichtlich erleichtert: "Die letzten Wochen waren lang, aber wir haben auch einen langen Atem." Man habe eine Verpflichtung gegenüber der vielen Mitglieder. "Jetzt stehen wir wieder bei null. Wir haben keine favorisierte Variante, denn jetzt wird alles neu aufgearbeitet und alle Möglichkeiten geprüft."

Projektdauer: 20 bis 30 Jahre, statt 100 Jahre

In Zukunft wolle man einen sachlichen Dialog und eine vertrauensvolle Basis für weitere Gespräche finden. Weiter aus der Pressemitteilung: "Die Eckpunkte sehen im Wesentlichen eine ergebnisoffene, unabhängige und gleichwertige Prüfung aller in Frage kommenden Varianten zur Reduzierung der salzhaltigen Haldenwässer vor. Dabei soll derjenigen Handlungsvariante der Vorzug gegeben werden, die zur Zielerreichung geeignet ist, die geringsten negativen Auswirkungen auf den Menschen und den Naturraum in der Region hat und wirtschaftlich nicht unzumutbar ist."

Auch die Dauer des Projektes wurde deutlich verringert. Von bis zu 100 Jahren wolle man jetzt mit einem Zeitraum von 20 bis 30 Jahren für Einzelmaßnahmen grundsätzlich überschaubar bleiben. Die Beendigung aller Maßnahmen sei für das Jahr 2075 angedacht. Alle Planungen sollen sich außerdem nur auf das bestehende, umzäunte, K+S-Betriebsgelände beschränken. 

Auf Basis dieser Eckpunkte wolle man den Runden Tisch kurzfristig etablieren. (nb) +++

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