"Ein friedliches und sicheres Fußballfest"

Innenministerium und Sicherheitsbehörden ziehen positives EM-Fazit

Friedlich und sicher, so lautet das EM-Fazit der hessischen Sicherheitsbehörden
Archivfotos: ON/Rene Kunze/Carina Jirsch/Henrik Schmitt/Hendrik Urbin

15.07.2024 / WIESBADEN - Die Fußballeuropameisterschaft in Deutschland ist beendet. Zeit, Abschied zu nehmen und Bilanz zu ziehen - auch in Hessen. Am Tag nach dem Finale taten das Innenminister Roman Poseck (CDU), Polizeipräsident Stefan Müller und der Leiter der Abteilung Einsatz Thomas Schmidl. Ihr Fazit nach vier Wochen Fußball fällt durchweg positiv aus.



In der Frankfurt Arena wurden fünf Spiele ausgetragen. Während des Turniers wurde in der Frankfurter Innenstadt eine 1,4 Kilometer lange Fan Zone eingerichtet, die rund 30.000 Besuchern Platz bot. In dieser wurden alle 51 Spiele auf insgesamt zehn Bildschirmen übertragen.

"Die Fußballeuropameisterschaft ist mit dem gestrigen Finale beendet worden. Wir blicken auf vier Wochen sportliche Höchstleistungen, schöne Fußballmomente und gemeinschaftliches Mitfiebern zurück. Diese EM war insbesondere ein friedliches und sicheres Fußballfest, dass viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern zusammengebracht hat. Deutschland und Hessen haben sich als gute Gastgeber präsentiert. Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei den Fans bedanken, die fröhlich, friedlich und rücksichtsvoll die Spiele begleitet haben", sagte Innenminister Roman Poseck.

Sein ganz besonderer Dank galt aber den Polizisten, die in den vergangenen vier Wochen in Hessen rund um die EM für die Sicherheit der Menschen im Einsatz waren. "Dieses Großereignis war für unsere Sicherheitsbehörden ein personeller Kraftakt. Allein beim Spiel England gegen Dänemark waren rund 2.500 Polizisten im Einsatz. Die positive Bilanz in Sachen Sicherheit, die wir heute einen Tag nach dem Ende des Turniers ziehen können, ist das Ergebnis hoch professioneller und äußerst engagierter Arbeit der Sicherheitsbehörden in Hessen und darüber hinaus. Die akribische Vorbereitung hat sich ausgezahlt."

Die Bürger hätten sich stets auf die Polizei verlassen können, die mit ihrer hohen Präsenz nicht nur für Sicherheit gesorgt habe, sondern auch freundlicher und hilfsbereiter Ansprechpartner gewesen sei. "Jeder einzelne Polizist hat einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass es während der EM zu keinen größeren Sicherheitsvorkommnissen gekommen ist. Das ist bei einem Großereignis dieser Dimension eine herausragende Bilanz. Unsere Sicherheitsbehörden haben unter Beweis gestellt, dass wir in unserem Land sichere und friedliche Großereignisse organisieren können, auf die die ganze Welt blickt. Ich danke allen Beteiligten, insbesondere dem Leiter der Abteilung Einsatz Thomas Schmidl, für ihren großen und erfolgreichen Einsatz im Sinne unserer Sicherheit", resümierte Poseck.

Frankfurts Polizeipräsident Stefan Müller erklärte: "Die Präsenz der Polizei in der gesamten Stadt und im gesamten Bundesland war deutlich spürbar, dennoch hat sich der Turnierverlauf für uns angefühlt wie bei einem guten Schiedsrichter: Er ist präsent, aber muss nicht eingreifen und nach dem Spiel wird nicht über ihn gesprochen. Das spricht für ein tolles Miteinander der Fans, bei dem der Sport und Fair Play auch abseits des Rasens im Vordergrund stehen."

Aus polizeilicher Sicht ein voller Erfolg

Die Hessische Polizei hatte sich mehr als zwei Jahre intensiv auf das sportliche Großereignis mit vielen internationalen Gästen vorbereitet. Wenn man sich auch aus sportlicher Sicht noch einen längeren Verbleib der deutschen Mannschaft im Turnier gewünscht hätte, so war die UEFA Euro 2024 aus polizeilicher Sicht ein voller Erfolg. Das Straftatenaufkommen war unauffällig, sogar tatsächlich niedriger, als es für Veranstaltungen dieser Größenordnung mit entsprechendem Personenaufkommen und alkoholbedingten und fantypischen Phänomenen zu erwarten war. So registrierte die Polizei für die gesamte Turnierdauer hessenweit deutlich weniger als 300 Straftaten und als 200 Ordnungswidrigkeiten mit Bezug zur Euro 2024.

Die Frankfurt Arena – wie der Deutsche Bank Park während des Turniers hieß – war an den fünf Spieltagen mit je 47.000 Tickets ausverkauft. Bei rund 250.000 Besuchern wurden lediglich 127 Straftaten mit Stadionbezug festgestellt, davon ein Großteil Hausfriedensbruch gefolgt von einigen Körperverletzungsdelikten.

An den Spieltagen waren mehrere zehntausend, teils internationale Fans in Frankfurt zu Gast. Diese feierten gemeinsam und friedlich im gesamten Stadtgebiet, insbesondere jedoch an den vorgesehenen Fan Meeting Points an der Alten Oper und am Roßmarkt. Aber auch zentrale Anlaufstellen wir der Römerberg und das Bahnhofsviertel waren Bühnen ausgelassener und fröhlicher Fanfeste. Nicht zuletzt die für 30.000 Fans Platz bietende Fanzone am Main war vor allem zu den Partien der deutschen Fußballnationalmannschaft sehr gut besucht.

Internationales Fußballfest im Herzen von Europa

Am 17. Juni 2024 fand das erste Spiel des Turniers in Frankfurt statt, bei dem das Team der belgischen Nationalmannschaft auf das slowakische Nationalteam traf. Das erste Spiel der UEFA Euro 2024 in der Frankfurt Arena war aus polizeilicher Sicht geprägt von enthusiastischen und friedlich feiernden Fans. Rund 6.500 belgische Fans beteiligten sich am "Fan Walk" vom Opernplatz zum Hauptbahnhof, von wo aus sie mit Zügen zur Frankfurt Arena begleitet wurden.

Auch die Partie zwischen England und Dänemark am 21. Juni in der Frankfurt Arena, die durch rund 2.500 Einsatzkräfte der Polizei begleitet wurde, stand mit wenigen Ausnahmen im Zeichen eines ausgelassenen und friedlichen Sportereignisses. Schon am Vorabend waren Fans aus beiden Ländern in die Stadt gekommen und bereits am frühen Donnerstagmorgen versammelten sich Anhänger beider Seiten in der Innenstadt. Auf dem Höhepunkt fanden sich am späten Mittag rund 10.000 englische Fans auf dem Römerberg zusammen. Am Fan Meeting Point vor der Alten Oper sammelten sich ca. 11.000 dänische Fans. Während die Anhänger der englischen Mannschaft wie geplant die S-Bahn vom Hauptbahnhof aus nutzten, um zum Stadion zu kommen, führten die dänischen Fans einen Fan Walk infolge des zum Stillstand gekommenen Straßenbahnverkehrs zu Fuß und unter polizeilicher Begleitung zum Stadion durch. In Folge des Fan Walks kam es zeitweise zu größeren Verkehrsbeeinträchtigungen im Stadtgebiet.

Auch die weiteren Begegnungen auf Frankfurter Boden zwischen Deutschland und der Schweiz (24.06), Rumänien und der Slowakei (26.06) sowie zwischen Portugal und Slowenien (01.07.) avancierten zu ausgelassenen und friedlichen Fußballfesten mit feiernden Fans und bunten Fanwalks von den jeweiligen Meeting Points zum Hauptbahnhof, jeweils begleitet durch die Polizei. Das Verkehrskonzept der bis dato nachhaltigsten Europameisterschaft ging auf. Die Anreise zum Stadion erfolgte überwiegend mit dem ÖPNV, aber auch Fahrräder und E-Scooter wurden genutzt.

Stimmung besser als das Wetter

An der guten Stimmung änderte auch das turbulente Wetter an einigen Spieltagen nichts. Witterungsbedingt musste die Fan Zone zeitweise durch den Veranstalter geschlossen werden - sowohl während eines Spiels samt Räumung, als auch schon vor Beginn einiger Partien. Auch auf den Bereich des Stadions wirkte sich eines dieser Unwetter aus. Ein Blitzeinschlag im Medienturm führte in vereinzelten Bereichen zu Stromausfällen. Zwei Polizeibeamte, die sich in dem Medienturm befanden, blieben aber unverletzt.

Der Leiter der Abteilung Einsatz, Thomas Schmidl: "Die UEFA Euro 2024 war in Hessen geprägt von friedlicher Fankultur und feiernden Menschen. Frankfurt war Gastgeber für zehntausende Menschen aus verschiedenen Nationen und wurde seiner Rolle als internationale offene Großstadt mehr als gerecht. Unsere umfangreichen Vorbereitungen, auch gemeinsam mit anderen Behörden, haben sich ausgezahlt, die Konzepte sind aufgegangen. Im gesamten Bundesland waren wir mit mehr Personal als gewöhnlich im Einsatz. Für polizeiliches Einschreiten gab es nur wenige, meist niederschwellige Anlässe, wie beispielsweise das vereinzelte Zünden von Pyrotechnik an den Hotspots oder in Public-Viewing-Bereichen oder Hausfriedensbrüche im Bereich der Frankfurt Arena."

Der Luftraum über dem Stadion war während des Turniers für Drohnen im Vor- und Nachlauf sowie während der Spiele gesperrt, für den innerstädtischen Bereich inklusive des Mainufers mit Fan Zone und Sachsenhausen galt das Verbot gleichermaßen. Ein Verstoß gegen dieses Verbot stellt eine Straftat dar. Trotzdem stellte die Polizei vereinzelte Drohnenaufstiege im Bereich des Mainufers fest. Die Drohnen wurden zum Verursacher zurückverfolgt, entsprechende Strafanzeigen waren die Folge.

Polizeilicher Fokus auf Hotspots

In allen Präsidien wurden rund um die Uhr zusätzliche Kräfte eingesetzt, was zu einer deutlich wahrnehmbaren polizeilichen Präsenz im öffentlichen Raum insbesondere an den neuralgischen Punkten führte. Der polizeiliche Fokus lag dabei auf den sogenannten Hotspots, wie Public-Viewing-Areas oder beliebte Sammelpunkte im Frankfurter Stadtgebiet, wie Alt-Sachsenhausen und das Bahnhofsgebiet, welche während solcher Großereignisse erfahrungsgemäß starken Zulauf erfahren. Die in diesen Bereichen teilweise bestehenden Videoschutzanlagen (VSA) wurden für die Dauer des Turniers durch weitere mobile, polizeiliche VSA ergänzt.

Auch der polizeiliche Alltag stand während des freudigen Ereignisses nicht still. Die hessischen Polizeireviere standen den Bürgerinnen und Bürgern wie gewohnt zur Verfügung, die polizeiliche Strafverfolgung und Gefahrenabwehr liefen in der gewohnt hohen Professionalität weiter. (pm)+++

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