Viertelfinale Deutschland - Spanien 1:2 n.V.
Bitterer und später Schock für DFB-Elf: Merino köpft die Iberer ins Glück
Fotos: Carina Jirsch
06.07.2024 / FULDA -
Aus. Aus und vorbei. Trauer und Tränen in Fußball-Deutschland. In allerletzter Minute musste die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes im Viertelfinale der Europameisterschaft in Stuttgart eine bittere 1:2 (1:1)-Niederlage gegen Spanien schlucken. Imponierende Moral, viel Mut und Herz nach dem 0:1-Rückstand halfen der DFB-Elf nicht, um bis ins Ziel Halbfinale zu kommen. Beeindruckend aber auch die fußballerische Ruhe der Spanier. Zurück blieb ein tolles Fußballspiel - nach höhepunktarmer erster Halbzeit machte sich zunehmend Dramatik breit.
Aufstellung: Der Dortmunder Emre Can, der für Robert Andrich auf der Sechs beginnt, und der Bayer-Angreifer Leroy Sané - wieder für den Leverkusener Wirtz drin - stehen in der Anfangself. Jonathan kehrt erwartungsgemäß in der Viererkette zurück. Spanien beginnt unverändert - im Vergleich zu den ersten Spielen dieser EM.
Genug gelabert, es geht endlich los. Warum diskutieren Kroos und Gündogan nach Kroos' Foul an Pedri? Die DFB-Elf ist um Körperhärte bemüht, sollte es aber nicht übertreiben. Das sah verdächtig nach früher Gelber Karte aus. Rüdiger sieht wenig später Gelb, nach Foul am eingewechselten Olmo - gute Freistoßposition für Spanien. 18 Meter bis zum Tor. Yamal versucht es flach - vorbei.
Fazit des ersten Durchgangs: Das erwartete Duell auf Augenhöhe. Und wieder einmal eines, das vorher vor allem in der Öffentlichkeit gepusht wurde. Die DFB-Elf brachte etwas, um sich zu finden. Zweikampfstärke - und härte und Geschlossenheit in den Abläufen halfen ihr, um ins Spiel zu kommen. Kai Havertz besaß zwei Möglichkeiten: ein Kopfball und ein Flachschuss. Der Leipziger Raum hat über links bisweilen Platz, scheint aber fußballerisch etwas schwach, um offensive Aufgaben anders als durch Flanken zu lösen.
DFB-Team zeigt nach Rückstand imponierende Reaktion
Spanien wirkt fußballerisch besser - ohne bedeutende Vorteile zu besitzen. Die Bewegungen scheinen flüssiger und harmonischer, das sieht eher nach Fußball. Das Team von der iberischen Halbinsel verteidigt oft sehr tief. Deutschland sollte sich vorsehen, wenn der spielintelligente Rodri im zentralen Bereich an den Ball kommt. Williams, immer mal wieder ansprechend in Szene gesetzt, muss den Weg in die Box suchen. Kimmich ist, wenn es zu Eins-gegen-eins-Situationen kommt, zu langsam; sein Team muss die rechte Defensivseite besser verteidigen.Der zweite Abschnitt verspricht - wie auch immer - Spannung. Möglicherweise entscheidet ein Tor dieses Viertelfinale. Thomas Hitzelspergers Bemerkung, es sei Spaniens schwächster Auftritt bisher, scheint etwas respektlos. Und so was nennt sich Experte.
Es geht gut los für die Spanier nach gut zwei Minuten in der zweiten Hälfte: Anspiel Yamal - Moratal dreht sich blitzschnell und geschickt um Rüdiger, zum Glück für die DFB-Elf aber drüber.
Die DFB-Elf wechselt offensiv - das muss sie je auch, um mehr zu riskieren. Und sie wird mutiger. Die Hoffnung lebt auch bei den vielen Fans in der Altstadt, als der Stuttgarter Mittelstädt und der Dortmunder Füllkrug ins Spiel kommen. Deutschland wird giftiger im Gegenpressing, die echten Chancen fehlen indessen noch. In Minute 70 aber - fast, "Fülle" legt zurück auf Andrich, Spaniens Keeper Unai Simon pariert stark - Füllkrug aber stand im Abseits.
Wenig später rettet Carvajal im letzten Moment gegen den einschussbereiten Havertz - wieder von Füllkrug bedient. Dann Super-Pech für das DFB-Team: Kimmich spielt über rechts steil auf Wirtz, der Leverkusener Wirtz gibt nach innen - und "Fülle" trifft, von Nacho bedrängt, den Pfosten. Minute 76.
Dann kommt Thomas Müller ins Spiel - für Innenverteidiger Tah. Noch gut zehn Minuten. Noch einmal Riesen-Pech: Havertz' Heber aus halblinker Position geht knapp drüber. Bundestrainer Nagelmanns Mut und der des Teams wird belohnt - nur ist die Mannschaft zu spät aufgewacht? Da schien mehr drin: Andrichs Ballgewinn bringt Havertz ins Spiel, der ist rechts durch - seine Flanke ist aber nicht präzise genug, Carvajal klärt.
Die Verlängerung bleibt beiderseits verbissen umkämpft. Chancen gibt es kaum. Bis nach 100 Minuten "der Fuldaer" Jamal Musiala über halblinks kommt - nach seiner Eingabe herrscht vorübergehend Verwirrung. Wenig später geht der Links-Distanzschuss des eingewechselten Oyarzabal knapp vorbei. Und Wirtz in der Nachspielzeit der ersten Hälfte der Verlängerung bei der dicken Chance und Müllers tollem Anspiel haarscharf vorbeischießt.
Wieder rasten alle aus: Musiala schießt, Cucurella bekommt den Ball an die Hand - Elfer? Nein (106.). Fünf Minuten noch bis zum Elfer-Schießen. Darauf läuft alles heraus jetzt.
Dann, es ist 20.40 Uhr an diesem 4. Juli 2024, ist Schluss. Spanien hat das Halbfinale der EM erreicht. Deutschland ist nach imponierender Moral bitter ausgeschieden. (wk)
Deutschland: Neuer - Kimmich, Tah (78. Müller), Rüdiger, Raum (57. Mittelstädt) - Can (46. Andrich), Kroos - Gündogan (57. Füllkrug)- Sané (46. Wirtz), Musiala - Havertz
Spanien: Unai Simon - Carvajal, Le Normand (46. Nacho), Laporte, Cucurella - Rodri, Pedri (8. Olmo), Fabian Ruiz - Yamal (63. Ferran Torres), Morata (80. Oyarzabal), Williams (80. Merino)
Schiedsrichter: Anthony Taylor (England)
Tore: 0:1 Dani Olmo (53.), 1:1 Florian Wirtz (88.), 1:2 Miguel Merino (119.)
Gelb-Rot: Dani Carvajal (123.)
Zuschauer: 48.000 +++
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