Heimat der Nationalspieler im Blick

"Aus Lehnerz für Deutschland": Jamal Musiala trägt "Fulda" auf Hymnen-Shirt

Jamal Musiala, Toni Kroos und Joshua Kimmich (von links) während der Nationalhymne beim ersten Spiel während der Europameisterschaft 2024 am Freitagabend in München.
Foto: picture alliance / Chai von der Laage | Gladys Chai von der Laage

19.06.2024 / FULDA / HERZOGENAURACH - Es ist ein scheinbar kleines Detail und hat seine wichtige Bedeutung: Auf den Hymnenshirts tragen die deutschen Fußball-Nationalspieler unter dem Adidas-Logo eine kleine Deutschlandkarte mit einem Pfeil in die jeweilige Heimatregion des Spielers.



Bei Jamal Musiala (21) zeigt dieser Pfeil in die Mitte von Deutschland. Daneben steht "JM und 10" für Jamal Musiala und seine Trikotnummer 10. "Unsere Spieler haben ja mal angefangen, Fußball zu spielen, weil sie das lieben. Und wenn man liebt, was man tut, dann ist das gut", wird Nationaltrainer Julian Nagelsmann in der Bild-Zeitung dazu zitiert. Der Spaß am Kicken von damals spielt auch im Spitzensport eine wesentliche Rolle. Der Spaßfaktor ist ein grundlegendes Element, um Erfolg zu ermöglichen.

In Stuttgart geboren - in Lehnerz angefangen, zu kicken

Der heute 21-jährige Musiala wurde zwar in Stuttgart geboren, seine Fußballer-Laufbahn begann im Jahr 2008 jedoch in Osthessen. Seine Mutter war nach Fulda gezogen, um an der hiesigen Hochschule zu studieren. Jamal fing an, beim benachbarten TSV Lehnerz zu kicken. Dort wurde sein Supertalent bereits erkannt, doch die Musialas zog es weiter nach Southampton in Großbritannien.

Musiala entwickelt sich dann beim FC Chelsea weiter und spielt seit dem Jahr 2019 beim FC Bayern München in der Bundesliga. Dem damaligen Bundestrainer Joachim Löw gelang es, Jamal Musiala für die deutsche Nationalmannschaft zu begeistern, obwohl er bereits im Juniorenbereich für die Engländer aufgelaufen war. Seine Wurzeln in Fulda hat der junge Mann und Lieblingsspieler nicht nur von FC Bayern-Fans nicht vergessen. Vor wenigen Monaten hat er in Fulda die Stiftung "Team Musiala Foundation" gegründet. Sie unterstützt Kinder bei ihrer persönlichen und sportlichen Entwicklung.

Heimatgefühle in der Kabine

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will mit den Aktionen wie der Deutschland-Karte auf den Hymnen-Shirts die Identifikation der Spieler mit ihrer Heimat stärken. Im Quartier der Mannschaft in Herzogenaurach (Bayern) hängen überall Fahnen unter anderem von Amateurvereinen aus ganz Deutschland. Ob darunter auch Fahnen aus Osthessen zu finden sind, konnte der Pressesprecher des DFB auf Anhieb nicht genau sagen. Er hatte aber ein weiteres Detail parat. Während der Heimspiele in der Vorbereitungsphase zur Europameisterschaft fanden die Spieler einen weiteren Hinweis auf ihre Heimat in der Kabine: Bei Jamal Musiala stand beispielsweise: "Aus Lehnerz für Deutschland". Bei Manuel Neuer: "Aus Gelsenkirchen für Deutschland". Während der Europameisterschaft (EM) ist dies nicht möglich, da die Arenen und damit auch die Kabinen einheitlich vom Europäischen Fußballverband UEFA gebrandet sind.

Beim ersten Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zur Eröffnung der EM am Freitag in München überzeugten die Jungs von Julian Nagelsmann beim 5:1 (3:0) und verdarben dem Team aus Schottland ein wenig den Start in die EM. Jamal Musiala wurde übrigens zum "Player of the Match" gewählt - mit Lehnerz auf der Brust und ganz bestimmt auch im Herzen. Diese schöne Geschichte wird vielleicht noch runder: Denn am Mittwoch steht das zweite Vorrundenspiel für unsere Jungs auf dem Programm: In Stuttgart - Jamals Geburtsstadt. (Hans-Hubertus Braune) +++

Jamal Musiala vor knapp einem Jahr bei der Gründung seiner Stiftung im Stadion in Fulda
Archivbild: Steffen Löffler/Team Musiala Foundation

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