Konzertierte Aktion notwendig
Nach dem angedrohten Aus für Goodyear: Die Region muss jetzt aufstehen
Foto: O|N - Archiv
17.11.2023 / KOMMENTAR -
Welch ein schwarzer Tag für die gesamte Region, welch ein bitterer Tag besonders aber für die Beschäftigten bei Goodyear in Fulda und die betroffenen Familien: Die Nachricht, dass der Standort 2025 geschlossen werden soll, hat am Donnerstag für großes Entsetzen gesorgt. Obgleich man es insgeheim hätte ahnen können, denn mit verschleiernden Worten wurde eigentlich schon vor Monaten aufgezeigt, wohin die Reise gehen würde.
Der Vorgang belegt auch, dass es den Führungsetagen von international agierenden Großkonzernen herzlich egal ist, was mit Niederlassungen geschieht und welches Schicksal den Mitarbeitenden droht. Proteste im Sommer gegen den (damals) angekündigten Abbau von 500 Stellen? - Interessierte die Entscheider ebenso wenig wie das breite überparteiliche Bündnis aus Politik und Gewerkschaften. Welch' ein Trauerspiel und welch eine Ignoranz den Betroffenen gegenüber.
Und wie Hohn klingt da die Ankündigung, die Marke "Fulda" werde trotzdem weiter wichtiger Teil des Produktportfolios bleiben. Fakt ist, dass mit der Entscheidung der Haken unter eine unternehmerische Historie gesetzt wird, die ein gewichtiger Teil auch des Lebens in und um Fulda herum gewesen ist. Die Beschäftigten der "Gummi" haben - oftmals über zwei, drei Generationen hinweg - den Namen "Fulda Reifen" in die Welt hinaus getragen. So kann ich mich erinnern, einmal in einem entlegenen türkischen Dorf an einer Garage plötzlich eben jenes Schild entdeckt zu haben. Aus, vorbei!
Vielleicht wäre auch dies eine - letzte - Möglichkeit, ein Umdenken bei Goodyear zu bewirken. Dann nämlich, wenn die ganze Region auf- und nach außen hin kraftvoll zusammensteht. Für die betroffenen Beschäftigten der "Gummi" und ihre Familien. (Bertram Lenz) +++
Foto: O|N - Archiv / Laura Struppe
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