Punkrocker in der Stiftsruine

Die Toten Hosen sind begeistert: "Großartig und herausragendes Ensemble"

Ein Bild für die Geschichtsbücher der Bad Hersfelder Festspiele: Die legendäre Punkrockband Die Toten Hosen und das Ensemble von der Inszenierung "Die Räuber"
Fotos: BHF/ S. Sennewald

18.08.2025 / BAD HERSFELD - Eine größere Ehre kann es für das Ensemble um Regisseur Gil Mehmert kaum geben: Der vom Publikum und der Fachpresse gefeierten Inszenierung des Schiller-Stückes "Die Räuber" mit Songs der Punkrock-Band Die Toten Hosen wurde am Samstagabend praktisch die Krone aufgesetzt.



Campino und seine Bandkollegen kamen höchstpersönlich nach Bad Hersfeld, um sich das Stück in der Stiftsruine anzuschauen. Im Vorfeld wurde der Besuch der Band geheim gehalten. Die Aufmerksamkeit sollte und soll dem Ensemble gelten.

"Gil Mehmert freute sich, dass die Musiker begeistert waren und sie sich glücklich über seine Musikauswahl geäußert haben", bestätigte eine Pressesprecherin der Festspiele den Besuch der Hosen gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Auf Instagram melden sich auch die Toten Hosen zu Wort: "Es war ein großartiger Abend mit einer beeindruckenden Vorstellung und einem herausragenden Ensemble! Vielen Dank an das gesamte Team für diese fantastische Aufführung – großes Kompliment von uns!"

Das Publikum der vorletzten Aufführung der Festspielsaison erkannte die Düsseldorfer Punkrocker natürlich sofort und feierte sie vor Beginn der Aufführung mit frenetischem Applaus. Gemeinsam mit Campino und den anderen der Toten Hosen die Räuber-Inszenierung anschauen zu können, welch ein fantastisches Erlebnis in Bad Hersfeld.

Gil Mehmert hatte im Vorfeld mit der Idee, Friedrich Schillers Drama "Die Räuber" mit Songs der deutschen Punkrock-Band Die Toten Hosen zu verknüpfen, überregional für Aufsehen gesorgt. Sein Experiment ging zu 100 Prozent auf. Ein Stück wie ein Orkan: "Die Räuber" von Friedrich Schiller und dazu feinster Punkrock der Band Die Toten Hosen. Scheinbare Gegensätze, die miteinander so harmonisch verschmolzen, als hätte es nie etwas anderes gegeben. Die Texte und die Musik der Toten Hosen und die tragische Geschichte zweier ungleicher Brüder wurden eins, Publikum und Kritiker waren hingerissen. Regisseur Gil Mehmert gelang mit seiner Inszenierung ein Meisterstück.

28.091 Menschen haben die "Die Räuber" besucht und sorgten für eine Auslastung der Stiftsruine von imposanten 95 Prozent. Und am Samstagabend kamen also die Hosen und waren wohl erstmalig in der osthessischen Festspielstadt. Natürlich nutzte Bürgermeisterin Anke Hofmann die Gelegenheit. Die Band trug sich in das Goldene Buch der Stadt Bad Hersfeld ein. In der Region spielten sie übrigens im Jahr 2019 ein mitreißendes Konzert auf dem Open Flair in Eschwege.

Nach O|N-Informationen reisten die Bandmitglieder aus unterschiedlichen Orten an. Nach ihrem Theaterbesuch in Bad Hersfeld geht es für die Jungs in Kürze auf große Europa-Tournee. Ihre Shows unter anderem in Kopenhagen, Stockholm, London, Paris und Amsterdam sind restlos ausverkauft. Im nächsten Jahr sind sie dann in Deutschland unterwegs, Tickets sind auch dafür schon nahezu komplett vergriffen.

In Bad Hersfeld waren sie nach der Aufführung noch eine ganze Weile hinter Bühne und tauschten sich zur Freude mit den Darstellern und Musikerkollegen aus. Eine Nacht für die Geschichtsbücher der Festspiele. (Hans-Hubertus Braune) +++

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