Sommer, Schauspiel, Stiftsruine
Kultur mit Heimatgefühl: Wenn die ganze Stadt zur Bühne wird
Fotos: Carina Jirsch
20.07.2025 / BAD HERSFELD -
Es gibt Zeiten im Jahr, da pulsiert eine Kleinstadt wie eine Metropole. Die Wochen der Bad Hersfelder Festspiele gehören zweifellos dazu. In diesen Wochen zeigt sich Bad Hersfeld nicht nur von seiner schönsten Seite – es zeigt sein Herz, seine Seele, seinen Stolz. Die Stadt lebt, atmet, feiert – und wird selbst zur Bühne.
Die Festspiele sind mehr als ein Kulturprogramm. Sie sind ein Gefühl. Ein Lebensrhythmus, der Bad Hersfeld jedes Jahr für einige Wochen in einen Ausnahmezustand versetzt – einen positiven Ausnahmezustand. Sobald die ersten Baugerüste an der Stiftsruine stehen, ändert sich die Stimmung in der Stadt. Es ist, als würde ein kollektives Lächeln durch die Straßen ziehen. Menschen halten inne, wenn sie die Plakate sehen. Sie diskutieren auf dem Markt über Schauspieler, über Inszenierungen, über das Wetter am Premierenabend. Die Gastronomie blüht auf, Hotels sind ausgebucht. Und doch geht es Bad Hersfeld um mehr als Tourismus. Es geht um die Identität mit einer Stadt, in einer Zeit, in der Menschen immer weiter auseinanderdriften.
Ein Stück Heimatgeschichte entsteht in der Stiftsruine
Die Bad Hersfelder Festspiele sind ein Stück Heimat. Viele Menschen aus der Region verbinden persönliche Erinnerungen mit den Festspielabenden – sei es der erste Theaterbesuch, das erste Mal Händchenhalten auf den Tribünen, das Staunen über das Lichtspiel in der Ruine oder einfach das besondere Gefühl, Teil von etwas Großem zu sein. Denn groß ist es, was hier seit Jahren passiert. Ein Ensemble aus Künstlern, Technikern, Musikern, Bühnenarbeitern, Organisationstalenten und Visionären bringt Jahr für Jahr eine kulturelle Leistung auf die Beine, die sich in keiner Weise vor den großen Häusern des Landes verstecken muss. Im Gegenteil: Die Festspiele haben sich zu einem Aushängeschild entwickelt, das die Stadt überregional sichtbar macht – künstlerisch und emotional.
Ein Gastgeber mit Herz
Und Bad Hersfeld selbst? Wird zum Gastgeber mit Haltung. Hier spürt man, dass Kultur nicht elitär ist, sondern Teil des Alltags. Dass Theater nicht bloß ein Abendprogramm für Bildungsbürger ist, sondern ein Ort, an dem Gemeinschaft entsteht. Wo diskutiert, gelacht, geweint, gestaunt wird – generationenübergreifend. Wo Familien, Senioren, junge Paare und Schulklassen nebeneinandersitzen. Wo man Künstlern auf dem Weg zur Ruine begegnet und wo man beim Bäcker am Morgen über das Stück vom Abend zuvor ins Gespräch kommt.In einer Zeit, in der Kultur oft um Aufmerksamkeit kämpfen muss, ist Bad Hersfeld ein Gegenbeispiel. Hier ist Kultur selbstverständlich. Kein Beiwerk, kein Luxusgut – sondern etwas, das Menschen zusammenbringt. Etwas, das inspiriert, zum Nachdenken anregt, aber auch einfach unterhält. Die Festspiele machen aus der Stadt einen kulturellen Mittelpunkt, der über die Region hinausstrahlt. Und sie zeigen, wie wichtig kulturelle Begegnungen gerade in ländlich geprägten Räumen sind. Denn sie geben Impulse, öffnen Horizonte, fördern Talente – und sie schaffen Stolz.
Festspielstadt mit Leib und Seele
Bad Hersfeld ohne Festspiele? Kaum vorstellbar. Sie sind tief verwurzelt, historisch gewachsen, aber niemals verstaubt. Jedes Jahr gibt es neue Ansätze, neue Gesichter, neue Stimmen. Und doch bleibt der Kern gleich: Die Stadt öffnet sich – für Kunst, für Kultur, für Begegnung.Die Bad Hersfelder Festspiele laufen noch bis zum 18. August. (Constantin von Butler) +++
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