Festspiel-Pressekonferenz
Wehmut vor der Freude: Drei Viertel des Podiums sind zum letzten Mal dabei
Fotos: Hans-Hubertus Braune
09.10.2024 / BAD HERSFELD -
Die Pressekonferenz zur Programmvorstellung der 74. Bad Hersfelder Festspiele am Dienstag begann etwas emotional. Denn von den vier Personen auf dem Podium in der Rotunde der Sparkasse Hersfeld-Rotenburg wird in einem Jahr nur noch Bürgermeisterin Anke Hofmann (parteilos) dabei sein. Die drei Herren Hinkel, Haupt und Faulstich nahmen schon einmal Abschied - auch wenn sie noch einige Zeit in Amt und Würden sind.
Reinhard Faulstich wird zum Ende dieses Jahres in den Ruhestand gehen und auch für Matthias Haupt rückt die Pension näher. "Ich freue mich, noch einmal mit Ihnen hier zu sitzen", so Festspiel-Intendant Joern Hinkel. Elf Jahre lang sei die Zusammenarbeit mit Sparkasse und Kulturstiftung "konstruktiv, freundschaftlich und verlässlich" gewesen. "Ich bin sehr dankbar", sagte Hinkel. Er überreichte den beiden Herren Buchgeschenke.
"Ich spreche lieber von Übergang"
"Ich mag das Wort Abschied nicht, ich spreche lieber von Übergang", sagte Faulstich. Er freute sich, dass die Partnerschaft mit den Festspielen seit vielen Jahren Bestand habe. "Wir investieren gerne in Kultur, weil das ein wichtiger Standortfaktor ist", so der Vorstandsvorsitzende. Sein designierter Nachfolger Ingo Lange kenne die Bad Hersfelder Festspiele ebenfalls und werde sich sicherlich ebenso engagieren."Zu den Festspielen nach Bad Hersfeld zu kommen ist mir immer eine große Freude", sagte Matthias Haupt, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. "In unserer Budgetplanung sind die Festspiele eine feste Größe. Und sie haben sich außerordentlich gut entwickelt", so Haupt. Wer Kultur liebe, fördere sie. "Wir wollen ein verlässlicher Partner bleiben und ich werde sicherlich auch privat die ein oder andere Vorstellung besuchen", sagte er.
"Die Menschen haben mir Mut gemacht"
Joern Hinkel geht mit den 74. Bad Hersfelder Festspielen ab dem 20. Juni 2025 in seine letzte Spielzeit. "Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich so lange hier bin", sagte der 54-Jährige. Nach dem Rücktritt Dieter Wedels habe er die Intendanz zunächst kommissarisch übernommen, geplagt von Selbstzweifeln. "Doch die Menschen, die für die Festspiele arbeiten, haben mir Mut gemacht und die Stadtpolitikerinnen und -politiker haben mich getragen", so Hinkel. Er dankte seinem Vorgänger Wedel für dessen Änderungen bei den Bad Hersfelder Festspielen, die er "übernommen und fortgesetzt" habe. "Ich habe dem Ganzen meine eigene Handschrift verpasst."Eine bundesweite Bekanntheit sei wichtig für das Theaterfestival, ebenso wie ein Programm "dass es woanders nicht gibt". Der Intendant nannte beispielhaft Erst- und Uraufführungen wie das Musical "Goethe!", den "Club der toten Dichter", "Notre-Dame" und die erste freie Inszenierung von "A Chorus Line". Er dankte seinen Presse-Mitarbeiterinnen Monika Liegmann und Ina Rumpf, ohne die diese Bekanntheit der Bad Hersfelder Festspiele nicht in dem Maße möglich gewesen wäre. Er sei mit seiner designierten Nachfolgerin Elke Hesse im "regen Austausch". "Sie will das fortsetzen", sagte der Intendant.
Doch vor seinem Abschied steht erst einmal die kommende Festspiel-Saison mit fünf spannenden Inszenierungen, die ab dem 20. Juni 2025 in der Bad Hersfelder Stiftsruine präsentiert werden. Hinkels endgültiger Abschied aus der Festspielstadt wird dann in der Abschluss-Gala am 18. August 2025 zelebriert. (Christopher Göbel) +++
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