Gastkommentar von Dr. med. Thomas Menzel

Bewertung der aktuellen Corona-Lage: Keine Überraschungen!

Seit Dienstag, 19. Januar 2021 sind 6 Regionale Impfzentren in Hessen geöffnet, darunter auch Fulda. Zum Start war Dr. Menzel im Einsatz.
Fotos: O|N

25.01.2021 / REGION - Bis zum 22. Januar 2021 haben in Deutschland 1.501.639 Menschen die Erstimpfung gegen SARS-CoV-2 erhalten, berichtet das Robert-Koch-Institut. Das sind 1,7 Prozent der Gesamt-Bevölkerung, fast 78.000 Menschen sind bereits zum zweiten Mal geimpft und damit vollständig immun gegen SARS-CoV-2. Bei dem derzeit in Deutschland verwendeten Impfstoff der Firma Biontech (Comirnaty®) sind zwei Impfungen im Abstand von drei Wochen vorgesehen, die vollständige Immunität tritt vier Wochen nach der ersten Impfung ein, ist aber schon einige Tage nach der ersten Impfung zumindest teilweise vorhanden.

Zu den Geimpften kommen über zwei Millionen bestätigte COVID-19-Fälle und noch weitere acht bis zwölf Millionen unbestätigten Fälle, die "Dunkelziffer", hinzu. Auch diese Menschen sind immun: sie werden selbst nicht mehr krank, wenn sie erneut auf das SARS-CoV-2 treffen, und werden es auch nicht an andere weiter geben.

Ja, es gibt Ausnahmen: Menschen, die sich zwei Mal mit SARS-CoV-2 infizieren und auch erkranken. Im Verhältnis zur Gesamtzahl allerdings spielen diese extrem wenigen Fälle keine Rolle. Zu Reinfektionen mit genetisch veränderten, mutierten Viren gibt es erst sehr wenige Daten. Deshalb können wir heute auch nicht sagen, ob es mehr Reinfektionen geben wird, wenn sich die neuen Mutanten aus Großbritannien, Südafrika und Brasilien auch in Deutschland festsetzen. Derzeit sieht es aber nicht so aus. Der so genannte "Immun-Escape" bewegt sich für B1.1.7 im Bereich von weniger als 20%. Die Antikörper, die im Rahmen der Impfung oder der Erkrankung gebildet werden, erkennen das Virus auch in der mutierten Form und können es neutralisieren.

Dennoch müssen wir derzeit davon ausgehen, dass sich die neuen Virus-Varianten, die Mutationen im Bereich der Bindungsstelle zu den menschlichen Zellen aufweisen, schneller verbreiten, weil sie schlicht ansteckender sind. Etwa 25 bis 50 Prozent ansteckender. Das sind erschreckend hohe Werte.

Warum das so ist, zeigt diese einfache Rechnung:

Beträgt der R-Wert 1,0 bleibt die Zahl der Infizierten gleich, weil jeweils eine Person rechnerisch eine andere ansteckt.

Beträgt der R-Wert 1,1 klingt das nicht dramatisch. Eine Person steckt 0,1 weitere Personen an. Aber das ist immerhin eine Steigerung um 10 Prozent und das in wenigen Tagen.

Aus 10.000 Infizierten werden im ersten Zyklus von maximal sieben Tagen 11.000, aus den 11.000 werden – multipliziert mit 1,1 – in maximal einer weiteren Woche 12.100 Infizierte, dann sind es 13.310, 14.641 und nach fünf Zyklen sind es 16.105 Infizierte.

Wenn wir zwar ebenfalls von 10.000 Infizierten ausgehen, aber einen R-Wert annehmen, mit dem sich die britische Mutante ausbreitet, dann kommen wir nach fünf Zyklen auf 122.298 Infizierte.

Und aus Infizierten werden Kranke, und einige davon werden eine Behandlung im Krankenhaus brauchen, etwas mehr als 1 Prozent von allen Infizierten werden versterben.

Sollte sich die englische Variante auch bei uns verbreiten, brauchen wir darüber hinaus auch mehr immune Menschen um die Pandemie zu stoppen, wahrscheinlich muss die Herdenimmunität schließlich zwischen 85 und 90 Prozent liegen und nicht wie bisher gedacht bei etwas über 70 Prozent.

Schlechte Corona-Nachrichten aus England!


Und leider kommen aus England weitere schlechte Nachrichten: Die mutierten Virusvarianten scheinen schwerere Krankheitsbilder zu verursachen. Das geht aus einem vorläufigen Bericht der SAGE-Gruppe, der "Scientific Advisory Group for Emergencies", die die britische Regierung wissenschaftlich berät, vom 21. Januar hervor.

Damit wird wieder einmal deutlich, dass die Corona-Pandemie nur international erfolgreich bekämpft werden kann. Das fordern erneut Wissenschaftler aus ganz Europa in einer Publikation, die ebenfalls am 21. Januar in der renommierten Fachzeitschrift "The Lancet" erschienen ist: Prävention, enge Beobachtung der Verbreitung der Mutanten, Reduktion der Mobilität, schnelleres Impfen im europäischen Maßstab wären sehr hilfreich.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland war mit mehr als 20.000 am Tag zwar lange Zeit weiterhin hoch, doch nun scheint sie zu sinken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab gestern die 7-Tage-Inzidenz mit 119,0 an - das ist der niedrigste Wert seit dem 1. November 2020. Ihren bisherigen Höchstwert hatte sie kurz vor Weihnachten mit 197,6 erreicht. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch groß: Die höchsten Inzidenzen haben Thüringen mit 225,0 und Brandenburg mit 203,3. Den niedrigsten Wert hat Bremen mit 76,6.

Bei uns in Landkreis Fulda liegt der Wert am Freitag bei 275!


Warum die Zahlen bei uns so hoch sind, darüber wird derzeit intensiv diskutiert. Das Landratsamt ist in die Offensive gegangen und berichtet aktuell und transparent. Es wird viel getestet in Fulda und Umgebung, die Nachverfolgung funktioniert, die Cluster verteilen sich über den gesamten Landkreis, die Übertragungen finden weit überwiegend im privaten Bereich statt. Soweit der Befund. Es bleibt die Erkenntnis, die wir seit der Beginn der Pandemie haben: es kommt letztlich auf jeden einzelnen an: Abstand, Hygiene, Maske, nicht krank zur Arbeit gehen, sich bei Symptomen selbst isolieren und rasch testen lassen. 

Die Zahl der Todesfälle in Deutschland innerhalb von 24 Stunden betrug 1.013 (Datenstand 21. Januar, 00:00). Die Marke von 50.000 ist überschritten. Bis zum 22. Januar 2021 sind 51.713 Menschen im Zusammenhang mit COVID-19 verstorben. Daraus errechnet sich eine Fallsterblichkeit von 2,4 Prozent, bereinigt um die Dunkelziffer sowohl bei den Fällen als auch bei den Todesfällen gehen wir derzeit davon aus, das etwa 1 Prozent aller COVID-Erkrankten versterben.

Etwa 5 Prozent der Fälle werden im Krankenhaus behandelt, 2 Prozent auf den Intensivstationen. Nach wie vor verstirbt mehr als die Hälfte der beatmeten Patientinnen und Patienten, teilweise nach mehr als fünfwöchiger Behandlung. Viele von denen, die es schaffen – egal ob über den Umweg auf die Intensivstation oder auch ganz ohne Behandlung - tragen lange und schwer an den Folgen. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass bis zu 40 Prozent der "Genesenen" an Langzeitfolgen wie Abgeschlagenheit, Atemnot bei Belastung und anderen Beschwerden leiden. Schäden an den Organen, die im Verlauf der COVID-Erkrankungen entstanden sind, führen nach Monaten zu erneuten Einweisungen ins Krankenhaus und zu Todesfällen.

Wie soll es bei uns in Deutschland weitergehen?


Die Corona-Runde der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin in der vorigen Woche brachte keine Überraschungen, wenn wir mal davon absehen, dass die Restriktionen milder ausfielen als zuvor erwartet. Einige Verschärfungen, wie etwa nächtliche Ausgangssperren oder eine Einschränkung der Mobilität auf engere Radien, hatten viele von uns schon erwartet. Aber die Vorsichtigen, wie Bundeskanzlerin Merkel, konnten sich nicht durchsetzen. In Anerkennung dessen, was politisch möglich ist, war es auch besser, eine kleinere Lösung zu präsentieren, über die zumindest weitgehend Konsens herrscht. Denn die Treffen von Ministerpräsidenten und Kanzlerin, die zwar in großen Ankündigungen gipfeln, aber von denen sich die Ministerpräsidenten schon am nächsten Tag wieder distanzieren, untergraben Vertrauen, anstatt es aufzubauen. Obschon wir mehr Vertrauen brauchen würden. Denn die Zeiten sind und bleiben schwierig.

Also bleibt als wichtigste Änderung der verpflichtende Umstieg auf "medizinische Masken" in Geschäften und im öffentlichen Verkehr - den die meisten Menschen schon am Tag nach der Konferenz der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten vollzogen haben, wie ein Blick in Geschäfte, Busse und Bahnen beweist -, die "harte" Aufforderung zum Homeofffice, die weitere Schließung der Schulen und Kitas sowie der Appell an die Vernunft.

Solange wir noch keinen ausreichenden Impfschutz haben, die Umstände der Jahreszeit offenbar die Ausbreitung des Virus begünstigen, und das Virus auf natürliche Weise durch Mutation seine Ausbreitungsdynamik immer weiter optimiert, bleibt uns nur der Selbstschutz durch die Reduktion oder gar den Ausschluss von Kontakten unter potentiellen Wirten. Und Wirte sind alle, die noch nicht die Krankheit durchgemacht haben. Ob die Impfung die Impflinge so weit protegiert, dass sie das Virus selbst nicht weitertragen, ist noch nicht wissenschaftlich geklärt. Die Antwort auf diese sehr, sehr wichtige Frage erwarten wir bis Ende Februar.

All jenen, die nun klagen, dass der Shutdown einmal mehr verlängert wurde, und die mit einer Rückkehr zur Normalität in naher Zukunft rechnen, sei die Wirklichkeit vor Augen geführt.


Das Virus ist in der Welt, und es wird dort bleiben. Ob es uns gefällt oder nicht, breitet es sich aus, bis 60 bis 80 Prozent der Menschheit durch eine Infektion immunisiert sein wird. Von den Infizierten – das lehrt die bisherige Erfahrung – wird in Deutschland jeder 100. Mensch sterben. In anderen Ländern mag die Letalität – je nach Altersstruktur, sozialen und medizinisch-technischen Bedingungen – höher oder geringer sein. Wir können die Ausbreitung durch Kontaktbeschränkungen verzögern und sogar erheblich verzögern, wie das in Australien und Neuseeland gelungen zu sein scheint. Aber wir werden die Ausbreitung vermutlich niemals in Gänze verhindern können. Oder wir Erreichen die Immunisierung durch Impfung. Bis wir aber durch Impfung – national, europäisch und global - zum Erfolg gekommen sein werden, wird noch Zeit vergehen. Solange bleiben nur Kontaktbeschränkungen – sei es aus Überzeugung oder Zwang.

Und diese Beschränkungen werden notwendiger denn je, eben weil sich die neuen Virusvarianten erheblich schneller ausbreiten als die bisher bekannten. Wenn wir jetzt nicht das Vordringen der deutlich ansteckenderen Mutanten verhindern, dann kippt die Quantität in eine neue, möglicherweise verheerende Qualität.

Wir werden uns für die kommenden Monate, länger als bis Mitte Februar und vielleicht auch bis weit ins zweite Quartal, auf ein Leben unter Coronabedingungen einstellen müssen.

Es würde die Debatte heutzutage jedoch erleichtern, wenn wir mehr evidenzbasierte Aussagen über das Infektionsgeschehen hätten, um Risiken begründet reduzieren zu können. Wie groß ist die Ansteckungsgefahr in Kindergärten und Schulen? Welchen Risiken sind Lehrer im Vergleich zu Krankenpflegern und Ärzten ausgesetzt? Wie gefährlich ist es Bus und Bahn zu fahren? Wie groß ist das Infektionsrisiko in Büros und Fabriken? Wie weit verbreitet sind die gefährlichen Mutanten? In Deutschland und Frankreich als den großen Ländern im Zentrum der EU werden die Viren sehr selten, ja zu selten sequenziert, um Veränderungen überhaupt feststellen zu können. Das soll besser werden. In Belgien und den Niederlanden ist das anders und besser. Dort wurden deshalb schon Hot-Spots, in denen sich die Mutation ausbreitet, isoliert.

Ja, und auch das Impfen könnte besser laufen. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland mit 15,6 Impfungen je 1.000 Einwohner hinter Israel (323,8), dem Vereinigten Königreich (69,6) und den USA (47,5) in der Statistik weit zurück. Dass unser Nachbar Frankreich sowie die Benelux-Länder noch schlechter dastehen, kann kein Trost sein. Die Diskussionen darüber sind leider mal wieder geprägt von typischer deutscher Besserwisserei. Aber es ist richtig: Wir könnten schon viel mehr Menschen geimpft haben, wenn die Lieferungen zuverlässig einträfen. Aus heutiger Sicht wird sich das Thema in sechs bis acht Wochen erledigt haben. Vielleicht wäre es gut gewesen, die Kompetenz vor Ort stärker einzubinden. Die Zusammenarbeit zwischen den Partnern in Fulda funktioniert jedenfalls gut.  

Wir haben in der Region Fulda bisher fast 6.000 Menschen geimpft, unter anderem in 36 von 38 Pflege- und Altenheimen im Landkreis. 80 Prozent der dortigen Bewohner und mehr als 60 Prozent der dort arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Impfung selbst lief bisher gut. Die Gabe der ersten Dosis haben – bis auf wenige Ausnahmen – alle Impflinge ohne jegliche Nebenwirkungen verkraftet. Nach der Verabreichung der zweiten Dosis gab es schon mehr Reaktionen wie Fieber, Schüttelfrost und Abgeschlagenheit, die aber nicht von Dauer waren. Sehen wir es so: Die Impfung hilft. Denn Fieber und Schüttelfrost waren Abwehrreaktionen auf den mit der Impfung simulierten Angriff des Virus.

Impftsoff in den Krankenhäusern weiter knapp!


Knapp ist der Impfstoff weiterhin in den Krankenhäusern und in den Praxen. Das ist nicht gut und führt zu erheblichem Unmut bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Hier muss dringend gegengesteuert werden. Die Impfung für die Beschäftigten in den Gesundheitseinrichtungen ist auch ein Zeichen der Wertschätzung für die aufopferungsvolle Arbeit in den letzten Monaten, weit mehr als die warmen Worte.

Die ethische schwierige Frage der Verteilungsgerechtigkeit ist immer wieder neu zu stellen. Wer sollte Vorrang haben: Alte Menschen, die in Wohnheimen gut geschützt werden könnten oder die Mitarbeiter einer Krankenhausstation, die unmittelbar um das Leben von COVID-Kranken kämpfen? Wir als koordinierendes Krankenhaus der Region Osthessen, haben bisher 800 Mitarbeiter immunisiert, aber in anderen Kliniken der Region ist erst kurz vor dem Wochenende Impfstoff angekommen. Wir alle im Gesundheitssystem empfinden das als unfair. Wer soll uns denn helfen, wenn wir es – letztlich aus Egoismus – nicht schaffen, die Mutanten mit dem hohen R-Wert auszubremsen und die Zahlen der Erkrankten und Sterbenden demnächst exponentiell explodieren sollten? Jene Schwestern und Ärzte, die wir heute nicht schützen?

Die Frage schließlich, ob die Geimpften mehr dürfen als die Ungeimpften, stellt sich einstweilen noch nicht. Denn der Grund für die Impfung ist zum einen der Schutz für das geimpfte Individuum. Für die Gesellschaft wichtiger ist allerdings der Schutz der Gemeinschaft vor einer Ansteckung durch ein – auch geimpftes – Individuum. Solange nicht klar ist, ob der Impfschutz nicht nur das Individuum vor dem Virus, sondern auch die Gesellschaft vor dem infektiösen Individuum schützt, werden sich die Menschen nach einer Impfung an die allgemeinen Regeln halten müssen.

Da die Impfung staatlich finanziert, ermöglicht und geregelt wird, gibt es auch politische Gründe – etwa der Gerechtigkeit und Gleichbehandlung – das Leben aller Deutschen für eine Weile ähnlich oder gleichermaßen einzuschränken.

Wenn aber erst einmal für alle Erwachsenen und Nicht-Schwangeren die Möglichkeit besteht, sich impfen zu lassen, dann gibt es auch keinen Grund mehr, die Geimpften mit Restriktionen zu beschränken. Es geht hier nicht um Privilegien. Es geht um die Rückkehr zu Grundrechten, die für eine befristete Zeit aus guten Gründen eingeschränkt sind. Wenn aber kein Grund zur Einschränkung der grundlegenden Freiheitsrechte mehr besteht, dürfen die Menschen auch nicht länger mit Einschränkungen belegt werden.

Anders sieht es für den aus, der ein bestehendes Impfangebot nicht wahrnimmt. Sollte von dieser Person weiterhin ein gesundheitliches Risiko ausgehen für andere, dann gibt es einen Grund und eine Verpflichtung, andere vor diesem Risiko zu schützen, - und das käme ebenfalls keiner Impfpflicht gleich.

Auch wenn in privatrechtlichen Beziehungen eine Impfung verlangt wird, um Zutritt zu einem Kino und Theater, zu einem Restaurant und Hotel zu erlangen, um ein Flugzeug, einen Bus oder einen Konferenzraum betreten zu dürfen, kommt das keiner Impfplicht gleich. Wer ohne medizinischen Grund keine Impfung will, der muss halt draußen bleiben.

Frage der Impfpflicht


Im Laufe des Jahres, wenn die Zahl der geimpften Personen mit der Lieferung weiterer Impfdosen und Impfstoffe demnächst um eine Million oder mehr pro Woche steigen wird, werden immer mehr Menschen die Wahrnehmung ihrer Grundrechte einfordern. Dann könnte es für eine nicht absehbare Übergangsphase schwer werden, den sozialen Frieden zu wahren – wenn zum Beispiel Oma und Opa Feste feiern dürfen, aber die Enkel nicht zur Schule gehen.

Es ist vollkommen berechtigt, die Frage der Impfplicht zu stellen. Die Gesellschaft wird sie schon auf ihre Weise beantworten. Wer ohne einen triftigen Grund unsolidarisch ist, und darauf setzt, dass die anderen ihn durch eine Impfung schützen, exkludiert sich – zumindest für eine Übergangsphase auf dem Weg zur globalen Herdenimmunität - selbst vom gesellschaftlichen Leben.

Wir steuern also noch auf herausfordernde Debatten zu in einer Zeit, in der der Wahlkampf in einigen Bundesländern und schließlich im Bund den Alltag prägen wird. Indem die Pandemie dank der Impfung bewältigt werden wird, gewinnt sie eine zunehmend politische und kulturelle Dimension. (Thomas P. Menzel) +++

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