"Gremienarbeit zieht sehr, sehr viel Zeit"

Herzblut, Leidenschaft - AStA: Fee Weidmann engagiert sich für 8.000 Studis

AStA-Vorsitzende ist seit September die 23-jährige Fee Weidmann.
Fotos: Moritz Bindewald

17.06.2024 / FULDA - Herzblut, Leidenschaft und ganz viel Engagement - das braucht es für den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA). Dessen Vorsitzende ist seit September die 24-jährige Fee Weidmann. Ihre Aufgabe? Im Team Sprachrohr sein für die rund 8.000 Studierenden an der Hochschule Fulda. 



Einmal wöchentlich trifft sich der AStA, um sich auszutauschen, aktuelle Themen zu besprechen oder Events zu planen. Aktuell umfasst das Gremium zwölf Köpfe - alle haben ihre eigenen Themen und Schwerpunkte. Mehr Engagierte braucht es immer - Zeit ist rar. Gewählt wird der AStA durch das Studierendenparlament, das wiederum durch die Studierenden gewählt wird. 

Am Gebäude 50: Hier hat der AStA seine Räumlichkeiten und hier treffen wir uns auch mit Fee Weidmann. Einen Termin zu finden, war schwer. Beinahe ständig ist die 24-Jährige unterwegs. Was beschäftigt die Studierenden denn politisch aktuell? "Gerade geht es viel um das Genderverbot, die Zivilklausel an Hochschulen und auch die Europawahl ist ein ständiges Thema", berichtet Weidmann. All diese Themen wollen aufgegriffen werden und Aufmerksamkeit finden. 

Mitbestimmung, Job- und Wohnungsbörse - Studi-Partys

Hinzu kommt die ständige Gremienarbeit, wie etwa die Vertretung der Studierenden im erweiterten Präsidium der Hochschule. "Da geben wir unseren Senf zu den Themen". Hierneben geht es oft aber auch um ganz Praktisches: "Wir betreiben eine Jobbörse, wo wir Angebote posten, und eine Wohnungsbörse", erklärt sie. Außerdem sind da natürlich auch noch die berühmten Studi-Partys und breite Kulturangebote, wie etwa die Hochschultage und die Ersti-Woche - die der AStA mit Unterstützung von mehr als 50 Studierenden auf die Beine stellt. Da erscheinen andere Programmpunkte wie Filmabende und Kreativangebote beinahe unbedeutend im Vergleich - Weidmann hält diese aber für genauso wichtig. Man wolle das Kulturprogramm erweitern.

Fulda ist als Kleinstadt bei Studierenden nicht beliebt

Weidmann kommt gebürtig aus Heidesheim bei Mainz. Nach Fulda gelockt hat sie ihr Studiengang Sozialwissenschaften und Interkulturelle Beziehungen. Zur Stadt erklärt sie: "Fulda ist als Kleinstadt bei vielen Studierenden nicht so beliebt, es mangelt an Kulturangeboten wie Feiermöglichkeiten, auch an Museen. Wenn man bei den Angeboten seine Nische findet, kann man auch viel unternehmen. Da sind dann aber auch einfach alle, die man kennt. In einer Großstadt sieht das anders aus, da kann man auch schonmal auf neue Leute treffen. Hier sieht man sich an jeder Ecke wieder." , meint sie. Das sei aber auch eine schöne Sache, die man schätzen und lieben lernen kann. 

Engagement gesucht

Klar ist für die 24-Jährige auch: "Gremienarbeit zieht sehr, sehr viel Zeit". Da sei die Verlängerung des Studiums keine Seltenheit. Auch daher sei es enorm schwierig, Studierende zu finden, die sich engagieren möchten. Für sie gelte daher: "Jeder Mensch kann zu uns kommen und sich engagieren. Wir heißen alle willkommen, die irgendwie ein Thema, eine Idee und etwas haben, wofür sie brennen, und sich engagieren wollen".

Im September stehen dann wieder Neuwahlen an. Weidmann will nicht wieder antreten. Für sie gehen jetzt, wie sie erklärt, die Bachelorarbeit und dann das Masterstudium vor. Anwärterinnen und Anwärter für ihren Posten, oder generell zur Mitarbeit im AStA, werden also dringend gesucht. (Moritz Bindewald) +++

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