50 Jahre Hochschule Fulda

Karriere vorprogrammiert: Angewandte Informatik ist der Klassiker

Karriere vorprogrammiert: Angewandte Informatik ist der Klassiker an der Hochschule Fulda
Fotos: Marius Auth

20.05.2024 / FULDA - Bereits 1982, als die Hochschule Fulda noch in den Kinderschuhen steckte, wurde der Fachbereich Angewandte Informatik ins Leben gerufen. Zusammen mit den Lebensmitteltechnologen haben die Informatiker über Jahrzehnte das Image der Hochschule geprägt. Wer heute studiert, für den ist die Karriere vorprogrammiert: Informatiker werden händeringend gesucht, die praxisorientierten Spezialisten sind inzwischen selbst für kleinere Unternehmen unerlässlich.



Johannes Konert führt in den Keller, dorthin, wo das Klischee noch lebt: Lange Reihen von Serverschränken stellen die Datenversorgung der Hochschule sicher, über Konsolen kann der Experte sich zuschalten. Der Informatiker als Datenklempner in großen Unternehmen - das gilt schon lange nicht mehr: "Daten sind das neue Gold des Unternehmens. Es sind nicht mehr nur Informationen, die nebenbei anfallen, sondern dabei helfen, die eigenen Produkte und auch die Kunden besser zu verstehen. Und das nicht nur für Technologie-Riesen, sondern auch für kleine und mittlere Unternehmen der Region. Wer bei uns einen Abschluss macht, wird im Normalfall sofort übernommen", erklärt der Studiendekan des Fachbereichs Angewandte Informatik an der Hochschule Fulda.

Schnittstellenkompetenzen gefragt

Verschiedene Bachelor- und Masterstudiengänge werden angeboten, davon vier auch als duales Studium. Neben Softwareentwicklung und Programmierung sind heute im Studium Schnittstellenkompetenzen gefragt, die den Informatiker vom Nerd zum Netzwerker machen: Beim alljährlichen Hackathon an der Hochschule Fulda, bei dem Teams aus Studierenden Softwarelösungen in kürzester Zeit entwickeln, stehen auch Organisation, Präsentation und Verkauf der eigenen Leistungen im Fokus. "Grundsätzlich sind unsere Studienmodule stark am Arbeitsmarkt ausgerichtet, das zeichnet die Angewandte Informatik aus. Im Studium werden zudem betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermittelt, die neben der Unternehmensführung die Kostenrechnung umfassen. Wahlfächer wie Entrepreneurship bringen den Studierenden außerdem unternehmerische Denkweisen und Fähigkeiten nahe", so Konert.

Vertiefungen wie Embedded Systems, Internet Engineering, Medieninformatik, Mediendesign und Wirtschaftsinformatik erlauben den Studierenden eine frühzeitige Spezialisierung. Vom Mobiltelefon übers IT-Netzwerk zu Audio-Video-Produktionen und Lieferkettenoptimierung: "Informatik ist überall - das beschreibt ganz gut den Stellenwert und die gesellschaftliche Durchdringung. Die Digitalisierung ist für viele Unternehmen die größte Herausforderung der nächsten Jahre. Selbst kleine Firmen brauchen inzwischen Informatiker - und wir stellen sicher, dass die Studierenden bestens vorbereitet werden auf den Arbeitsmarkt."

Trotzdem studieren nur 95 der momentan 1.300 Studierenden dual - "Dualstudenten brauchen Partnerunternehmen, von denen gibt es leider noch nicht so viele, weil die entsprechende Expertise für die Betreuung benötigt wird. Wir haben aber glücklicherweise inzwischen einige regionale Praxispartner gewinnen können, die so natürlich auch zur Fachkräftesicherung in Osthessen beitragen." 15 Prozent der Studierenden an der Hochschule Fulda sind allein im Fachbereich Angewandte Informatik eingeschrieben. Nicht alle davon zieht es später in die Wirtschaft: Seit 2017 ermöglicht das Promotionszentrum Angewandte Informatik an der Hochschule Fulda den Einstieg in die akademische Karriere. (mau) +++

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