"Was machen die eigentlich auf dem Campus?"

Wissen über 50 Jahre Hochschule Fulda - noch viele "Ahnungslose" unterwegs


Fotos: Hochschule Fulda/Nicolas Heinisch, Johannes Ruppel

07.05.2024 / FULDA - Mit 50 Jahren steht man heutzutage mitten im Leben, meist auch auf dem Höhepunkt seiner beruflichen Laufbahn - durchaus noch mit Luft nach oben. Auf ein erfolgreiches halbes Jahrhundert blickt in diesem Jahr auch eine in Fulda fest etablierte Bildungsinstitution zurück, die trotz bester Auslastung, stetigem Wachstum und vieler positiver Schlagzeilen für etliche Einheimische noch ein ziemliches Rätsel zu sein scheint. Bei unserer kürzlichen Straßenumfrage (natürlich nicht repräsentativ!) taten sich bei den meisten Befragten große Bildungslücken auf. Seit wie vielen Jahren existiert die Hochschule Fulda? Was kann man denn da studieren? Und wie viele Studierende gibt es aktuell?


Bei den meisten herrschte auf unsere Fragen erstmal Denkpause, dann großes Rätselraten. War da nicht was mit Ernährung? Und Wirtschaft? Auch auf Elektrotechnik kommt der eine oder andere, aber von 30 Befragten wusste genau einer alle acht Fachbereiche aufzuzählen. Auch bei der Zahl der eingeschriebenen Studierenden reichte die Bandbreite der Spekulationen von hundert bis 50.000.

Und wenn es um das Image der Bildungsinstitution geht, gab es bei der Umfrage ebenfalls viel Stirnrunzeln. Gut, schlecht, Mittelmaß? Kommt darauf an, wen man fragt. Je bildungsferner, desto skeptischer gegenüber den verbrieften Leistungen der Hochschule. Diejenigen, die tatsächlich an der Hochschule eingeschrieben sind, waren sich aber in ihrem fundierten Urteil überwiegend einig: ein fantastisches Bildungsangebot, guter Personalschlüssel, modernste Ausstattung, attraktiver Campus, international aufgestellt und vernetzt, nach dem Abschluss beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt - also Bestnoten.

Warum sich das (noch) nicht richtig unter Fuldas Bewohnern herumgesprochen hat, bleibt mysteriös. Studies fallen im Stadtbild der Barockstadt wenig auf, höchstens am Donnerstagabend in den Kneipen des Bermuda-Dreiecks. Kein Vergleich zu einer "echten" Studentenstadt wie Marburg, in der vom Kinoprogramm bis zum Nahrungsangebot studentischer Geschmack überall seinen Niederschlag findet.

"terra inkognita"

"Als ich als Student nach Fulda kam, habe ich potentielle Vermieter immer gefragt, ob die Wohnung in der Nähe der FH liegt - und niemand konnte mit dem Begriff etwas anfangen", erzählt ein älteres Semester. Damals war auch nur wenigen Eingeweihten die Abkürzung "PI" für Pädagogisches Institut bekannt. "Und es gab in ganz Fulda nicht mal ein einziges Hinweisschild auf die Hochschule - terra inkognita!"

Unsere hier startende Serie zum 50. Hochschulgeburtstag will unseren Lesern die ehrenwerte Jubilarin näher bringen und beleuchtet den Campus, Lehrende und Lernende von vielerlei Seiten - dümmer wird man bei der Lektüre nicht! (ci)+++

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