Was macht eigentlich … (18)
Ernst Sporer: einstiger Gastronom, Kreuz-Mitgründer, Grünen-Fraktionsvorsitz
Foto: Suria Reiche
28.09.2020 / REGION -
Er war eines der Gesichter des KUZ Kreuz, gemeinsam mit seiner Frau Betreiber des Museumscafés und zugleich auch Fraktionsvorsitzender bei der Partei Bündnis 90/Die Grünen in Fulda. Die Rede ist von Ernst Sporer. Was macht er, nachdem er sowohl die Gastronomie als auch den Fraktionsvorsitz abgegeben hat?
Ernst Sporer hatte schon immer eine klare Vorstellung davon, was er mit Erreichen seines 65. Geburtsjahres tun möchte. "Ich wollte etwas Neues beginnen." 2015 trafen er und seine Frau deswegen die Entscheidung, aus der Kreuz GmbH auszusteigen. "Die Arbeit an vorderster Front in der Gastronomie ist anstrengend. Das kann man nicht ewig machen", sagt er heute. Langeweile hat der Mann mit der imposanten Erscheinung dennoch nicht: "Meine Tage sind voll ausgefüllt."
Nicht nur aufgrund seiner jährlichen, mehrtägigen Radtour mit Freunden und vollem Gepäck fühle sich Sporer fit und kündigt bereits jetzt an, bei den kommenden Kommunalwahlen im März 2021 zu kandidieren. Die Entscheidung, sich beruflich zu verändern, sieht er jedoch als absolut richtig. Dazu gehörte 2015 auch, die Geschäftsführung des Museumscafés nach über 20 Jahren abzugeben. "Einerseits haben wir wie bereits erwähnt, frühzeitig entschieden, mit 65 Jahren mit der Gastronomie aufzuhören. Gleichzeitig gab es bei der Kreuz GmbH, zu der das Museumscafé gehörte, eine Umstrukturierung, in deren Rahmen das Museumscafé abgegeben wurde."
Die Zeit in der Gastronomie bleibt für Sporer dennoch eine unvergessliche: "Die schönste Zeit war die Zeit nach der Eröffnung des Kreuzsaals ab Mitte der 80er Jahre und die nachfolgenden 90er Jahre. Damals war das Kreuz der absolute Mittelpunkt der Jugendkultur in der gesamten Region." Sporer, sein Team und die zahlreichen Gäste haben die Nächte zu Tagen gemacht. Zum Beispiel bei Konzerten von Eric Burdon, Jack Bruce, Konstantin Wecker und Gerhard Polt" erinnert er sich, "Aber auch Veranstaltungen mit den Toten Hosen und den Ärzten oder die regelmäßigen Auftritte von Joschka Fischer waren Highlights."
Der Entschluss, die Stellung im Kreuz aufzugeben, sei ein Einschnitt gewesen: "Wir haben das Kreuz im Jahr 1977 als Studenten eröffnet. Startkapital war viel Enthusiasmus, Herzblut und ein bisschen Erspartes." Eigentlich sei es ein "Selbsthilfeprojekt" gewesen, um die kulturelle Einöde, die damals in Fulda geherrscht habe, aufzuhellen. "In den ersten Jahren haben sogar alle ‚Kreuzler‘ gemeinsam in einer Wohngemeinschaft im Vogelsberg unter dem Motto: ‚Gemeinsam leben, gemeinsam arbeiten‘ auf einem Bauernhof gelebt. Dass das soviele Jahre geklappt hat, und es das Kreuz immer noch gibt, macht mich schon ein bisschen stolz." (Suria Reiche) +++
Foto: Privat
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