Was macht eigentlich …(7)
Ex-Kreisbrandinspektor Jürgen Weingarten genießt (Un)Ruhestand
Archivfotos: O|N / Gerhard Manns
09.06.2020 / RONSHAUSEN -
Seit nun knapp sechs Jahren ist Jürgen Weingarten, ehemaliger Kreisbrandinspektor (KBI) im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, im Ruhestand. Allerdings arbeitet er zusammen mit seiner Frau sporadisch als Sachverständiger für vorbeugenden Brandschutz. Damit ist er seiner großen Leidenschaft auch als Rentner treu geblieben. Wie sieht sein Alltag sonst aus? OSTHESSEN|NEWS hat beim 68-Jährigen nachgefragt.
O|N: Warum haben Sie sich für den Beruf des Kreisbrandinspektors entschieden?
Jürgen Weingarten: In meiner Zeit als Leiter der Werksfeuerwehr bei Buderus war ich bereits auch sehr umfangreich im ehrenamtlichen Bereich für den Lahn-Dill-Kreis als Kreisausbilder Funk, Leiter des Fernmeldienstes und Mitglied im Katastrophenschutzstab tätig. Somit war ich in großem Maße in die Zusammenarbeit mit dem dortigen Amt für Brandschutz und Katastrophenschutz eingebunden. Damit lernte ich die Abläufe innerhalb und außerhalb einer Brandschutzdienststelle kennen.
Da ich mich der fachlichen Herausforderung gewachsen sah und ich die Tätigkeit als Kreisbrandinspektor als einen weiteren Karriereschritt auffasste, habe ich mich, nach einem Gespräch mit meiner Frau, beworben. Ich wurde von den Gremien des Landkreises ausgewählt und konnte dann am 1. Oktober 1996 meinen Dienst als Kreisbrandinspektor antreten.
O|N: Was hat Ihnen persönlich an dieser Berufung am meisten Freude bereitet?
Jürgen Weingarten: Am meisten hat mir Freude bereitet, mit der großen Zahl der Feuerwehrkameraden intensiv und kameradschaftlich zusammenzuarbeiten. Besonders bei Lehrgängen, Wettkämpfen und sonstigen Veranstaltungen, bei denen ich auch mein umfangreiches Fachwissen weitergeben konnte.
O|N: Wie lange haben Sie diese Tätigkeit ausgeübt?
O|N: Gibt es einschneidende Erlebnisse, die Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben sind?
Jürgen Weingarten: In erster Linie sind mir im Gedächtnis geblieben die vielen schönen Erlebnisse bei Ausbildung, Lehrgängen, Dienstversammlungen und kameradschaftlichen Anlässen. Hier möchte ich nur die Klausurtagungen mit den Stadt- und Gemeindebrandinspektoren nach Fehmarn, Schwaltenweiher und Schönheide erwähnen, bei denen neben den umfangreichen fachlichen Themen der kameradschaftliche Teil nicht zu kurz kam.
Ein weiteres Erlebnis, das mir angenehm im Gedächtnis geblieben ist, war unser Katastrophenschutzeinsatz mit Feuerwehrkräften aus dem gesamten Landkreis 2002 in Dessau. Hier konnten wir eindrucksvoll der dortigen Bevölkerung helfen. Natürlich dürfen auch die weniger schönen Erlebnisse nicht unerwähnt bleiben, die immer mit extrem schweren und belastenden Einsätzen einhergingen. Der Brand eines Wohnhauses in Ludwigsau-Ersrode, bei dem vier Kinder ums Leben kamen, sticht dabei besonders hervor und wird mir immer in Erinnerung bleiben.
O|N: Was machen Sie derzeit: Sind Sie im Ruhestand? Was sind Ihre Hobbys? Wie ist Ihr Kontakt zu den Feuerwehren?
Jürgen Weingarten: Ich bin in erster Linie im Ruhestand als Rentner. Daneben bin ich anerkannter Sachverständiger für vorbeugenden Brandschutz. Dort bin ich sporadisch gemeinsam mit meiner Frau tätig.
Resultierend daraus ist mein Kontakt zu den Feuerwehren nicht so intensiv wie zu meiner aktiven Zeit, findet jedoch immer noch automatisch und regelmäßig statt. Zudem bin ich noch recht bekannt, was sich darin niederschlägt, dass ich in Geschäften und in Städten immer wieder von Kameradinnen und Kameraden angesprochen werde. Dann - natürlich über die Feuerwehr - in Gespräche verwickelt werde.
Zusätzlich bin ich noch Mitglied der Alters- und Ehrenabteilung meiner Heimatfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr Ronshausen. Als Rentner im "Unruhestand" kommen meine Hobbys - Ausflüge mit dem Wohnmobil und Fotografie - leider etwas zu kurz. (Kevin Kunze)+++
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