Festspielstadt zieht positives Fazit

62. Hessentag: Ein kultureller Höhepunkt und finanzieller Gewinn

Zehn Tage lang verwandelte sich Bad Vilbel in die inoffizielle Hauptstadt Hessens.
Archivfotos: O|N/ Hans-Hubertus Braune und Hendrik Urbin

17.12.2025 / BAD VILBEL - Ganz besonders und unvergesslich: Am 22. Juni ging der 62. Hessentag in Bad Vilbel zu Ende. Zehn Tage lang verwandelte sich die Quellen- und Festspielstadt in die inoffizielle Hauptstadt Hessens. Rund eine Million Besucher nutzten die Gelegenheit, das vielfältige Programm zu erleben - viele kündigten bereits an, wiederzukommen. Damit war der Hessentag nicht nur ein kultureller und gesellschaftlicher Höhepunkt, sondern auch ein großer Gewinn für die Stadt. Nun liegt das erste finanzielle Ergebnis vor: Auch wirtschaftlich hat sich das Fest für Bad Vilbel klar ausgezahlt.



"Alle Kollegen stehen noch immer unter dem überwältigenden Eindruck eines unvergesslichen Hessentags im Juni 2025. Die langjährigen Mühen, das viele Arbeiten und die großen Anstrengungen haben sich nach Meinung aller Beteiligten ausgezahlt. Nun steht auch fest, dass sich der Hessentag auch finanziell ausgezahlt hat. Wir schließen den Hessentag mit einem Überschuss", erklärt Erster Stadtrat und Kämmerer Bastian Zander.

"Ein großer Gewinn für die Stadt"

Auch das Land Hessen stimmt hier mit der Hessentagsstadt 2025 überein. "Der Hessentag war für Bad Vilbel eine echte Erfolgsgeschichte – und zugleich ein großer Gewinn für die Stadt. Es ist beeindruckend, wie es Bad Vilbel gelungen ist, die Organisation des Landesfestes mit einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu verbinden und viele lang geplante Projekte in kurzer Zeit zu realisieren", sagte der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Benedikt Kuhn. Er fügte hinzu: "Unser Landesfest ist mit großem Abstand das traditionsreichste und erfolgreichste seiner Art. Es stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und unsere Identität in Hessen in besonderer Weise, bereichert die kulturelle Vielfalt unseres Landes und fördert Investitionen vor Ort. Dass in diesem Jahr über 900.000 überwiegend sehr zufriedene Besucherinnen und Besucher nach Bad Vilbel kamen, ist ein eindrucksvoller Beleg für die große Strahlkraft des Hessentags."

Die Stadt Bad Vilbel kann für den Hessentag auch finanziell ein ausnahmslos positives Fazit ziehen. Rund 7,75 Millionen Euro beträgt der Überschuss. Dem operativen Defizit von 4,9 Millionen Euro stehen 12,65 Millionen Euro Zuschüsse für 23 investive Maßnahmen gegenüber, die vor dem Hessentag oder dank des Hessentags umgesetzt wurden und werden. Zu den Gesamtausgaben im operativen Geschäft von rund 14,52 Millionen Euro gehören beispielsweise die Bereiche Infrastruktur (5,2 Millionen Euro), Sicherheit (3,2 Millionen Euro) und die Öffentlichkeitsarbeit (540.000 Euro). Dem gegenüber stehen Erträge von 9,54 Millionen Euro, unter anderem durch Zuwendungen (3,0 Millionen Euro), Eintrittsgelder (2,5 Millionen Euro) und Sponsoring (910.000 Euro). Das Land Hessen hat Bad Vilbel mit insgesamt 17 Millionen Euro für den abgesagten und den durchgeführten Hessentag unterstützt.

Hessentag schließt mit Plus ab

"Trotz steigender Kosten im Bereich der Sicherheit und insgesamt erhöhter Kosten aufgrund der aktuellen Preisentwicklung haben wir es geschafft, dass der Hessentag mit einem Plus abgeschlossen werden kann. Dies verdanken wir zunächst einmal dem Land Hessen, das uns 2025 toll unterstützt hat, uns aber auch bei dem wegen der Covid-Pandemie ausgefallenen Hessentag 2020 finanziell nicht im Regen hat stehen lassen und die Hessentagsmaßnahmen mit insgesamt 12,65 Millionen Euro gefördert hat. Wir danken auch allen Mitarbeitern, die sehr genau auf die Ausgaben geachtet haben, aber auch einem strengen Controlling, das die finanzielle Gesamtlage stets im Blick hatte", beschreibt Zander das Zustandekommen dieses Überschusses.

Viele der 23 investiven Maßnahmen wurden zum Teil bereits durchgeführt. Der Skatepark Mulde, die Attraktivierung der Frankfurter Straße oder die denkmalgetreue Sanierung des Heimatmuseums in Massenheim sind hier beispielhaft zu nennen. Andere Maßnahmen wie die Umsetzung des Parkpflegewerks im Kurpark sind gerade noch in der finalen Phase und wieder andere Maßnahmen wie beispielsweise der soziale Wohnungsbau in der Homburger Straße, der Kunstrasenplatz in Dortelweil oder die Schaffung des Niddaparks an der Nidda auf Höhe des Südbahnhofes werden erst noch realisiert, zeigen aber, dass auch diese Projekte erst durch den Hessentag möglich wurden.

Jede Menge positive Resonanz

Für Bürgermeister Sebastian Wysocki ist dieser finanzielle Überschuss ein weiterer Beweis dafür, dass Bad Vilbel eine herausragende Hessentagsstadt war und das Landesfest noch sehr lange positiv in Erinnerung bleiben wird. "Die bekannte Aussage, dass der Hessentag zehn Tage dauert, aber Jahrzehnte wirkt, wird sich auch in Bad Vilbel zeigen. Viele Projekte konnten aufgrund des Hessentags angegangen werden, für viele Entwicklungsmaßnahmen haben wir hohe Zuschüsse erhalten. Der Hessentag hat das Image Bad Vilbels als moderne Stadt mit viel Wohlfühlcharakter mitten im pulsierenden Rhein-Main-Gebiet und doch umgeben von einer grünen Oase geprägt und dafür gesorgt, dass viele Menschen gern erneut in unsere Stadt kommen werden", freut sich Sebastian Wysocki über das weitere positive Ergebnis des Hessentags.

"Was wir in den zehn Tagen des Hessentags veranstaltet haben und erleben durften, hat sich nachhaltig und äußerst positiv in das kollektive Gedächtnis unserer Stadt gebrannt. Der Hessentag war ein Modernisierungsbooster, ein Innovationsmotor und ein Entwicklungskatalysator für Bad Vilbel. Er hat uns aber auch die Möglichkeit gegeben, zehn Tage lang im Schaufenster Hessens stehen zu dürfen. Diese Chance haben wir genutzt und wie sich nun auch zeigt, finanziell nachhaltig gemeistert", so Bastian Zander und Sebastian Wysocki abschließend. (js/pm)+++

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