Unabhängiger Bürgermeisterkandidat
Lutz Köhler präsentiert 11-Punkte-Plan - "Jetzt geht’s in den Endspurt"
Fotos: Rene Kunze
14.11.2025 / EICHENZELL -
"Wir sind mitten im Endspurt" - so eröffnete der parteiunabhängige Bürgermeisterkandidat Lutz Köhler seinen Wahlkampfabend in der Hütte des Handwerkervereins am Donnerstagabend. Rund 30 Gäste waren gekommen, um seinen 10-Punkte-Plan, der am Ende sogar elf Punkte umfasste, für die anstehende Bürgermeisterwahl am 7. Dezember in Eichenzell (Landkreis Fulda) zu hören. Bei Würstchen und Bier wurden in lockerer Atmosphäre Zukunftspläne geschmiedet.
"Beim Schreiben des Programms war ich ganz schnell bei 15 Themen, die mir wichtig sind. Die elf Punkte sind doch ein guter Kompromiss", schmunzelte Köhler. Gut drei Wochen vor der Wahl rief er seine Unterstützerinnen und Unterstützer zum Schlussspurt auf: "Jetzt heißt es noch einmal zubeißen - jede Unterstützung erleichtert mir die letzten Kilometer des Wahlmarathons."
Die elf Punkte im Überblick:
1. Bauvorhaben effizient planen und begleitenKöhler will künftig auf modulare Bauweisen setzen, um Planungskosten zu senken. "Das Rad muss nicht jedes Mal neu erfunden werden", betont er. Öffentliche Bauprojekte wie Kitas oder Feuerwehrhäuser sollen regelmäßig kontrolliert werden – alle vier bis sechs Wochen. "So behalten wir den Überblick, wo das Projekt tatsächlich steht – auch finanziell."
Neben neuen Kitas will Köhler die Tagespflege fördern. "Tagesmütter leisten eine wichtige Arbeit – sie brauchen aber Räume, um sich zusammenschließen und verlässlich betreuen zu können", sagt er. Auch die Spielplätze in der Gemeinde sollen überprüft und durch natürliche Beschattung verbessert werden.
"Es kann kein 'Weiter so' geben", mahnt Köhler. Im kommenden Haushalt müssten Einnahmen und Ausgaben kritisch geprüft werden. Ziel sei, finanzielle Eigenständigkeit zu bewahren: "Wir müssen die eigene Hand über unseren Finanzen behalten, sonst verlieren wir unsere Gestaltungskraft."
4. On-Demand-Verkehr ermöglichen
Köhler möchte Eichenzell beim Thema Mobilität mit abrufbaren Verkehrsmöglichkeiten voranbringen: "Gerade im ländlichen Raum brauchen wir flexible Angebote, etwa Busse, die man bei Bedarf ruft." Möglich werden soll das im Rahmen des Smart-City-Projekts, unterstützt durch Fördermittel. "Das wäre eine echte Zukunftschance für unsere Ortsteile."
Mit Blick auf Starkregen will Köhler Retentionsflächen und Entwässerungssysteme ausbauen. "Manchmal reichen schon kleine, einfache Maßnahmen auf gemeindeeigenen Flächen, um große Schäden zu vermeiden." Gemeinsam mit dem Abwasserverband Oberes Fuldatal sollen geeignete Schutzmaßnahmen geprüft werden.
6. Ehrenamt und Vereine stärken
"Unsere Vereine sind das Rückgrat unserer Gesellschaft", betont Köhler. Er will den Austausch untereinander fördern, gemeinsame Förderanträge erleichtern und in den Eichenzeller Nachrichten einen "Verein der Woche" vorstellen. Auch die Feuerwehren sollen weiterhin gut ausgestattet bleiben.
Köhler sieht Handlungsbedarf: "Viele Ärzte gehen bald in den Ruhestand – wir müssen jetzt aktiv werden." Eichenzell solle für neue Ärztinnen und Ärzte attraktiv werden, etwa durch gute Standortbedingungen und Investorenmodelle.
8. Seniorengerechtes Wohnen und Pflegeangebote
"Die Menschen sollen auch im Alter in ihrer Heimat bleiben können", sagt Köhler. Deshalb will er barrierefreie Wohnungen, Tagespflegeeinrichtungen und Betreuungsangebote fördern – möglichst in Verbindung mit der medizinischen Versorgung.
Köhler fordert, dass Gemeindevertretung, Ortsbeiräte und Bürger frühzeitig eingebunden werden. "Nur wer versteht, warum eine Entscheidung getroffen wird, kann sie auch mittragen." Dazu gehören offene Bürgersprechstunden und regelmäßige Informationen über Projekte.
10. Jugendparlament und Jugendarbeit stärken
"Die Jugend muss Gehör finden", sagt Köhler. Das bestehende Jugendparlament will er stärker aktivieren, damit junge Menschen eigene Ideen einbringen und Verantwortung übernehmen können.
11. Wirtschaft und Gewerbe fördern
"Unsere Unternehmen sind das Rückgrat unserer Gemeinde", betont Köhler. Viele Betriebe hätten gute Ideen, bräuchten aber Unterstützung bei der Umsetzung. "Wir müssen Anlaufstellen schaffen, die zuhören, koordinieren und Perspektiven eröffnen."
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