Amtsinhaber im O|N-Interview

"Bürgermeister ist der schönste Beruf": Johannes Rothmund will zweite Amtszeit

Der Kampf ums Schlösschen: Johannes Rothmund will eine zweite Amtszeit.
Fotos: Carina Jirsch

25.11.2025 / EICHENZELL - Es sind nur noch zwölf Tage bis zur Bürgermeisterwahl in Eichenzell (Landkreis Fulda) - bis dahin werben sowohl Amtsinhaber Johannes Rothmund (CDU) und der parteilose Kandidat Lutz Köhler fleißig um die Stimmen der Wähler. Im persönlichen OSTHESSEN|NEWS-Interview erklärt Rathauschef Johannes Rothmund, warum er wieder kandidiert, wie er auf seine erste Amtszeit zurückblickt und was er für seine Gemeinde weiterhin plant. Für Rothmund gilt: "Machen, was zählt!"


"Bürgermeister ist der schönste Beruf, die schönste Berufung, die ich mir vorstellen kann", macht Rothmund klar. Genau deshalb strebt er eine zweite Amtszeit an. "Wir haben in Eichenzell noch viele Dinge, die zu erledigen sind. Ich habe einfach Lust darauf, weitere sechs Jahre für die Eichenzeller Bürgerinnen und Bürger tätig zu sein. Deshalb trete ich nochmal an", zeigt sich der 50-Jährige zuversichtlich.

Die letzten fünf Jahre als Bürgermeister von Eichenzell waren für ihn "nie langweilig und immer aufregend" gewesen. "Da war die Corona-Krise noch am Anfang. Die haben wir dann gemeinsam durchgestanden. Ab 2022 ging es dann langsam in den Normalbeitrieb. Dafür, dass wir noch den Krieg in der Ukraine und die Flüchtlingskrise hatten, haben wir in den letzten fünf Jahren ganz gut was geschafft", blickt er auf seine erste Amtszeit zurück.

Die größten Projekte seiner Amtszeit - Vereine stärken

Zu den größten Investitionen der letzten fünf Jahre in der Gemeinde zählt er die Straßenbauprojekte Bürgermeister-Ebert-Straße, Steinberg in Kerzell, oder auch in Büchenberg. "Im Bereich der Vereinsförderung, die mir sehr am Herzen liegt, ist noch die Alte Schule in Rothemann und die TSG Lütter nennen. Aktuelle Projekte, die ich gerne noch weiterführen will, sind das Vereinsheim des TLV Eichenzell, welches erweitert werden soll. Da arbeiten wir dran. Insofern ist Eichenzell eine Kommune, in der viel investiert wird, aber auch viel investiert werden muss, um das Niveau zu halten", erklärt der 50-Jährige, der besonders auch Löschenrod hervorhebt: "Aus der alten Feuerwehr wollen wir ein Vereinshaus machen. Vor allem die 'Schoppegarde' braucht dringend gute und stabile Übungsmöglichkeiten, für die wachsende Aktivenzahl in allen Altersgruppen." Perspektiven seien wichtig, so der Christdemokrat. "Die will ich verlässlich bieten."

Mit Blick auf seine persönliche Bilanz erklärt er: "Wir haben es geschafft, fünf Arztsitze nach Eichenzell zu holen, davon sind leider zwei in die Nachbarkommune abgewandert, weil der Mietvertrag nicht verlängert wurde. Wir sind im Bereich des Schall- und Lärmschutzes vorangekommen. Und beim Starkregenschutz sind viele Maßnahmen gelaufen, die man so nicht sieht." Nicht leicht gefallen sei ihm hingegen die Erhöhung der Kita-Gebühren. Auch mit Blick auf die Bedarfe der Ortsteile müssten immer wieder Abstriche gemacht werden - keine einfache Entscheidung. Das komplexeste Projekt sei der Bau der neuen Kläranlage in Löschenrod gewesen. Hier wurde 15 Millionen Euro investiert.

Doch Eichenzell steht auch vor Herausforderungen, wie es sie in fast jeder Kommune gibt: bezahlbarer Wohnraum, besonders für Geringverdiener und junge Familien. Auch, wenn immer wieder Wohnraum in der Kommune geschaffen wird und Baugebiete erschlossen werden - der Bedarf ist laut Rothmund noch immer höher, als das Angebot. "Ich glaube, das ist eine Aufgabe für den Landkreis Fulda und das Land Hessen, die Bautätigkeit noch weiter zu fördern." Deutlich dramatischer ist es bei den Kita-Plätzen. "Das ist ein Bereich, der uns vor große Herausforderungen stellt. Wir sind froh, dass wir eine familienfreundliche Gemeinde mit junger Bevölkerung sind, aber es führt auch dazu, dass die Kinderzahlen in den Kitas steigen", erklärt Rothmund. Zwar werde im Ortskern von Eichenzell eine sechsgruppige Kita gebaut und in Lütter die Kita angebaut, aber "das wird nicht das Ende der Fahnenstange sein."

Es wird eine knappe Wahl

Für die Anwohner in Rothemann ist der Verkehr und der dadurch entstehende Lärm gerade ein großes Thema. Bürgermeister Rothmund macht dazu deutlich: "Ursache ist die einseitige Verkehrsführung auf der Brücke Römershag, die bis 2028 laufen wird. Wir sind in stetigem Kontakt mit der Autobahn GmbH und Hessen Mobil. Aus meiner Sicht wäre eine effiziente Lösung eine weiträumige Umleitung des Verkehrs." Es müsse aber auch vermieden werden, dass der Verkehr dann über andere Verkehrswege läuft. "Insofern ist die Situation nur schwer händelbar. Wir werden das Thema Ampel und Verschiebung der OD-Grenze beantragen", so Rothmund. Die Gemeinde habe hier nur wenig Gestaltungsmöglichkeiten.

Mit Blick auf die Bürgermeisterwahl am 7. Dezember geht der Amtsinhaber von einer knappen Wahl aus. "Deshalb werbe ich um das Vertrauen und freue mich über jede Stimme, die für mich abgegeben wird. Ich glaube, dass ich in den letzten Jahren bewiesen habe, dass ich Dinge voranbringen kann", so Rothmund. Und abschließend macht er klar: "Wenn man Eichenzell mit mir gestalten, und nicht nur verwalten will, würde ich mich freuen, wenn das Kreuz neben meinem Namen gesetzt wird. Ich glaube, die nächsten sechs Jahre mit mir sind eine gute Entscheidung." (Moritz Pappert) +++

↓↓ alle 11 Artikel anzeigen ↓↓

X