"Mögest Du ein süßes Jahr haben!"
Rosch Haschana – das Jüdische Neujahrsfest ist ein hoher Feiertag
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16.09.2023 / REGION - Vielleicht haben einige von Ihnen schon darauf gewartet, heute einen Text über die Feier des Jüdischen Neujahrsfestes zu lesen. Alles war vorbereitet. Womit aber keiner rechnen konnte, waren krankheitsbedingte Ausfälle in der Jüdischen Gemeinde Fuldas. Und ohne Vorbeter nun mal keine Sabbat-Feier! Damit Sie mitverstehen können, welche Bedeutung dieses Fest hat, kommt hier wenigstens eine kleine Einführung.
Am Kopf des Jahres
Der christliche Neujahrstag ist ein Tag, an dem viele Menschen gute Vorsätze fassen, Dinge ändern und verbessern wollen. Dieser Geist prägt auch Rosch Haschana, aber die spirituelle Komponente ist viel deutlicher. An diesem Festtag gedenken Juden in aller Welt des Bundes zwischen Gott und seinem auserwählten Volk. Der Tag ist auch eine Ermahnung, in sich zu gehen und sich vom Guten, vom Göttlichen leiten zu lassen. Das Neujahrsfest bietet die Chance, wieder auf den rechten Weg zu finden.
Um Vergebung bitten
Shofar und süße Speisen
In der Bibel (Buch Joshua, Kap. 1-7) ist von den Posaunen Jerichos die Rede. Erklingen sie siebenmal hintereinander, stürzen die stärksten Mauern ein. Wären sie nicht eingestürzt, hätten die Israeliten Jericho nicht erobern können. Nach Moses‘ Tod überschreiten die Israeliten um 1200 v. Chr. unter Führung Joshuas den Jordan, denn sie wollen das Land Kanaan in Besitz nehmen. So zumindest steht die Geschichte in der Bibel, die aber nicht historisch, sondern symbolisch zu verstehen ist. Denn in der Zeit der Landnahme war Jericho nur spärlich besiedelt und nicht von einer Mauer umgeben. Diese Geschichte hat auch ihren Weg in ein Spiritual gefunden ("Joshua fought the battle of Jericho"), und womöglich kennen Sie auch Händels Oratorium "Joshua" aus dem Jahr 1747.
Natürlich gibt es auch an Rosch Haschana traditionelle und symbolische Speisen. Nach dem Kiddusch wird ein Segen über Brot und Baumfrüchte gesprochen. Man taucht Apfelstücke in Honig – das Symbol für ein gutes, süßes neues Jahr. Das traditionelle Challot-Brot darf nicht fehlen, es ist ein rundes Hefebrot. Rund ist es, weil das Jahr rund im Sinne von gut sein soll. Man segnet einander mit den Worten "Leschana towa tikatev wetichatem" (= Mögest Du für ein gutes Jahr eingeschrieben und besiegelt sein). In diesem Sinne: "Schana Towa" – ein gutes Jahr! (Jutta Hamberger)+++
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